Das erste Quartal 2012 scheint im Zeichen der Flugzeugspiele zu stehen. Hatten wir erst vor wenigen Wochen bereits ein paar Vertreter des Genres im Test, gesellt sich schon der nächste Titel dazu. Mit Top Gun: Hard Lock schickt 505 Games das Pferd ins Rennen, das die Konkurrenz möglichst hinter sich lassen soll.
Top Gun: Hard Lock erschien für Playstation 3, Xbox 360 und PC. Für unseren Test nutzten wir die Version für Xbox 360.
Top Gun: Hard Lock – Launch Trailer
Ganze 25 Jahre ist es nun schon her, dass Tom Cruise mit dem Film Top Gun der absolute Durchbruch gelang. Unter dem Rufnamen Maverick eroberte er als Kampfpilot im Cockpit einer F14 Tomcat die Leinwände weltweit. Nun dürfen wir also selbst im Cockpit Platz nehmen, sind allerdings unter dem Rufnamen „Spider“ unterwegs.
In 15 Missionen erfreuen wir uns im Story-Modus mehr oder minder abwechslungsreichen Szenarien. Die Palette an Einsätzen reicht von simpel klingen Aufklärungsmissionen über Abfangen von feindlichen Jägern bis hin zur Bombardierung von Bodenzielen. Das klingt nach vielseitiger Abwechslung, spielt sich aber im Grunde alles ähnlich.
Der Modus Gefahrenzone birgt eine Art Survival. Wir müssen uns im Jet immer stärker werdender Gegner entledigen, die obendrein auch noch zahlenmäßig weit überlegen sind.
Wer die Story durchgespielt hat, sich aber nach noch mehr Action in luftiger Höhe sehnt, der greift zum Multiplayer. Neben Deathmatch und Team-Deathmatch dürfen wir auch im Koop mit Hobbypiloten weltweit um die Krone des Fliegrasses eifern. Und das funktioniert dann mit bis zu 16 Spielern, wobei der Koop auf insgesamt 4 Spieler begrenzt ist. Während des Tests gab es keinerlei Verbindungsabbrüche oder Lags, alle Modi liefen sauber und flüssig.
Top Gun: Hard Lock ist eine Ballerordie, irgendwo angesiedelt zwischen Action und Arcade. Die Kämpfe stehen ganz klar im Vordergrund, der Spieler soll sich nicht mit einer komplizierten Steuerung aufhalten. Und genau so spielt es sich dann auch. Die Steuerung ist leicht zugänglich, fast schon als marginal zu bezeichnen, die bereits nach wenigen Spielminuten bombensicher sitzt.
Der Clou des Spektakels ist der Hard Lock-Modus, den wir in ähnlicher Form schon in Ace Combat: Assault Horizon gesehen haben. Haben wir uns nämlich am Triebwerk eines Gegners festgebissen, dann schaltet der Modus automatisch um. Wir sind dann fast nur noch auf das Zielen und Feuern beschränkt, die Konsole übernimmt die Steuerung unseres Flugzeugs. Dazu gesellen sich kleinere Quick Time Events: Wer Anzeige wird man auf eine bestimmte Buttonkombo hingewiesen, die man möglichst schnell ausführen sollte. Gelingt es, dann bleiben wir an den Versen des Widersachers und werden oben drein mit einer optischen Aufwertung in Form einer Flugrolle oder anderen Manövern belohnt. Wer versagt, der findet sich im Umkehrschluss ganz schnell als den Gejagten wieder, denn auch unsere Feinde setzen sich nur all zu gerne an unser Heck. Einmal im Hard Lock-Modus angekommen ballern wir, was unsere Bewaffnung, vorzugsweise MG und Raketen, nur so hergibt. Im Idealfall verwandeln wir so nach wenigen Schüssen unseren Gegner in einen Feuerball.
Je weiter wir im Spiel fortschreiten, desto mehr Flugzeuge schalten wir frei. Daneben warten ein paar Skins für die Jäger ebenfalls auf ihren Einsatz. Als Abrundung der freischaltbaren Gegenstände dürfen wir uns noch an neuer Bewaffnung und Zuladung erfreuen.
Von der grafischen Seite gibt es das zu bemängeln, was mittlerweile schon zum Standard gehört: Bodentexturen sind eine Katastrophe! Im Gegensatz dazu warten die Flugmodelle mit einer recht schicken Gestaltung auf, die ansehnlich wirkt. Auch die permanenten Explosionen am Himmel sind geschickt in Szene gesetzt und machen Spaß. Punktabzug gibt es für die lieblose Gestaltung der Umgebung, sowohl des Wassers, als auch der Schiffe und der Landstreifen, da haben wir schon wesentlich saubere Texturen gesehen.
Der Sound ist allgemein zu blass. Maschinengeräusche, Explosionen, Waffensounds, etc. hätten allesamt mehr Bass und Individualität vertragen können. Die deutsche Synchronisation ist fast schon ein Paradebeispiel dafür, wie man es nicht machen sollte. Anscheinend wurden Passagen aus dem Englischen wörtlich und nicht sinngemäß ins Deutsche übersetzt. Anders können wir uns die teils plumpen, aber auch holprigen und mitunter unlogischen Äußerungen unsere Teamkameraden nicht erklären. Immerhin dürfen sich Nostalgiker auf viele bekannte Melodien aus dem Film freuen, die dem Spiel neben dem Namen die einzige Verbindung zu Top Gun bescheinigt.
Fazit und Wertung folgen auf der nächsten Seite!