UFC 3 – Test/Review

    EA hat bereits die dritte Version ihrer UFC-Simulation, eben UFC 3 in den Handel gebracht und diesmal mehr auf die Atmosphäre geachtet als je zuvor. Dies fällt bereits zu Beginn auf, wenn wir eine neue Karriere starten. Hier dürfen wir gleich mal mit Connor McGregor, dem amtierenden UFC-Lightweight-Champion die Steuerung üben. Doch der Kampf an sich ist nur die Hälfte des Geschehens, was sich sonst noch tut, sehen wir gleich im Anschluss an den Launch-Trailer.

    Der Karriere-Modus

    Was wünschen wir uns bei einem Kampfsport-Titel im Einzelspielermodus am meisten? Unseren eigenen Kämpfer vom Nobody zum Superstar aufsteigen zu lassen natürlich. Dafür hat sich EA richtig ins Zeug gelegt, damit wir dies auch können. So erstellen wir unseren eigenen Charakter, bei dem wir die Höhe, Muskeln, Gewicht und Kampfstil festlegen. Besonders sticht allerdings auch das designen des Kopfes heraus, hier dürfen wir – ein bestehendes EA Konto vorausgesetzt – unser eigenes Gesicht importieren, was die persönliche Note noch mehr unterstreicht.

    Haben wir dies erledigt geht es auch schon rein ins Geschehen. Je nachdem in welcher Klasse wir starten, stehen unterschiedliche Kämpfe sowie Sponsoren zur Auswahl. Wollen wir gleich mal gegen einen stärkeren Gegner antreten? Oder uns zunächst mit einem leichteren (aber weniger Gewinnbringenden) Kampf aufwärmen? So oder so können wir einen Tweet absetzen der freundlich aber auch aggressiv ausfallen kann.

    Die Kommunikation mit den Fans ist auch im folgenden Spielverlauf sehr wichtig, denn nur so hypen wir die Kämpfe, erhalten mehr Zuseher und folglich auch einen höheren Status. Dieser ist besonders wichtig, wenn wir hochwertigere Kämpe erhalten wollen und in der UFC einmal einen Probekampf absolvieren möchten. Sobald nämlich Dana White, der Manager der UFC, auf uns aufmerksam wird, starten wir in einem Undercard-Match.

    Zwischen den Kämpfen gilt es aber noch, zu trainieren, mit Fans zu interagieren, neue Moves zu lernen und vieles, vieles mehr. Das Geld hierfür kommt aus den Veranstaltungen, die wir in der UFC sowie außerhalb von den Hauptkämpfen absolvieren. Nach und nach schalten wir mehr Stile frei, verbessern unseren Fighter und – so wir die Karriere erfolgreich bestehen – schalten Bruce Lee himself frei. Diesen können wir zwar auch kaufen, doch ist es nicht notwendig, wenn ihr ein paar Stunden in den Karrieremodus investiert.

    Mehrspieler

    Was wäre ein Kampfspiel ohne Multiplayer? Genau, auf Dauer nicht allzu motivierend. Daher gibt es auch einige Modi, die sich an Anfänger sowie Profis gleichermaßen richten. Fangen wir mit dem Knockout-Modus an. Dieser erinnert mehr an Spiele wie Street-Fighter (ohne Special-Moves), da es nur darum geht, den Gegner zu treffen. Wie, ist egal. Jeder Treffer wird gewertet und derjenige, der dem Kontrahenten als erstes die Gesundheitsanzeige abzieht, gewinnt. Clinches oder Submissions? Fehlanzeige, die gibt es nur in anderen Modi.

    Auch bei Stand and Bang gibt es keine Bodenkämpfe. In 5 Runden müsst ihr den Gegner im Stand besiegen. Hierfür könnt ihr natürlich all eure Schläge und Tritte einsetzen, müsst aber aufpassen, da ein perfekter Schlag schon mal das Ende des Kampfes bedeuten kann. Das genaue Gegenteil ist der Submission-Shootout, bei dem nur der Bodenkampf gestartet wird, und ihr den Gegner zur Aufgabe bringen müsst.

    Die weiteren Modi sind für schnelle Kämpfe gedacht. So könnt ihr (natürlich auch vor einem Bildschirm) gegen einen Freund antreten und dabei alle möglichen Regler konfigurieren. Ob jetzt den Grappling-Schaden, das Submission-Tempo oder auch die Ausdauer – alles kann verändert werden. Daneben gibt es noch einen Turnier-Modus, bei dem ihr einen Freund nach dem anderen besiegen müsst – ihr könnt dabei sogar den Schaden aus den Vorrunden mitnehmen.

    Wie spielt es sich nun?

    Nachdem wir sowohl die Karriere als auch die Modi durchgegangen sind, kommen wir zum wichtigsten Aspekt jedes Kampfspiels. Der Steuerung und der Realitätstreue. In UFC 3 gibt es keine Super-Moves, keine Riesen-Sprünge oder Fernangriffe. Stattdessen erwartet uns ein wirklich realistisches Kampfgeschehen, wodurch auch One-Hit-Knockdowns möglich werden, aber auch Kämpfe über die volle Distanz, ohne dass ein Spieler die Oberhand gewinnt.

    Das besondere an der UFC ist, dass es nur wenige Regeln gibt. Ellbogen-Schläge, kein Problem. Kicks auf die Beine, warum nicht. Fairness wird aber dennoch hochgehalten, wodurch jeder Kampf eine eigene Herausforderung wird. Manche Kämpfer spezialisieren sich eben auf Submissions, andere auf Schläge oder eben auf Körpertreffer. Das einzig negative das auffällt, ist, dass Bodenkämpfe viel zu unflexibel und vor allem zu „schwach“ sind. Vor allem im Vergleich zu Kicks könnt ihr den Gegner nur schwer zur Aufgabe zwingen.

    Dies könnte aber natürlich mit einem Patch recht einfach behoben werden, momentan ist das Balancing jedoch noch nicht ausgeglichen. Da viele Spieler aber auch lieber in der Stand-Position kämpfen, und dies bei einigen Modi sogar Pflicht ist, wird EA eher kaum so bald etwas ändern. Toll ist jedoch, dass es kaum Mikrotransaktionen gibt, nur im „Ultimate Team“ könnt ihr Coins erwerben, die euch aber außerhalb dieses Modus nichts bringen.

    Die Atmosphäre – das um und auf bei UFC 3

    Wie bereits erwähnt gibt es einige Interaktionsmöglichkeiten mit euren Fans. Viel wichtiger ist jedoch die Atmosphäre im Ring sowie außerhalb. Genau auf dies wurde nun mehr achtgegeben als im direkten Vorgänger. Die Einmärsche sehen dem realen Vorbild mehr als nur ähnlich, wobei hier negativ auffällt, dass bei besonderen Kämpfen immer wieder zwischen „echten“ Einmärschen und Spielgrafik gewechselt wird.

    Dafür ist die Kämpferriege gewaltig. Mit 234 lizensierten Kämpfern und Kämpferinnen (acht Gewichtsklassen für Männer, zwei für Frauen), Bruce Lee in dreifacher Ausführung, dem umfangreichen Charaktereditor, hier sollte für jeden etwas dabei sein. Die Kommentatoren machen ihre Sache ebenfalls richtig gut und die ganze Inszenierung ist wie in einer echten TV-Übertragung.

    Werdet ihr zu häufig getroffen, seht ihr sogar am Gesicht und Körper, dass ihr angeschlagen seid. Auch kann euer Bein etwa gezielt vom Gegner geschwächt werden, wodurch ihr nur mehr humpelt und eure Bein-Schläge nicht mehr wirkungsvoll sind (beziehungsweise euch sogar aus dem Gleichgewicht bringen).

    Fazit

    UFC 3 ist mit Sicherheit das momentan beste MMA-Kampfspiel im Handel. Ok, es gibt auch nicht allzu viele, doch besonders die Atmosphäre und das realistische Kampfgeschehen suchen ihresgleichen. Ein paar Mängel wie der schwache Bodenkampf sind zwar vorhanden, doch sowohl der motivierende Karriere-Modus und die Mehrspieler-Modi machen dies wieder wett. Die Steuerung der Kämpfer ist Klasse, und die Vielfalt an lizensierten Kämpfern kann absolut überzeugen. Wer mit Kampf-Simulationen nichts anfangen kann, und lieber Street Fighter oder Dragon Ball spielt, wird allerdings auch mit UFC 3 nicht glücklich. Fans der MMA sind hier mehr als nur gut aufgehoben und können bedenkenlos zugreifen.

    Rene
    Ich bin seit den Atari VCS Zeiten leidenschaftlicher Gamer und spiele besonders gerne Retro-Games, Sport, Adventure, Action und eigentlich alle möglichen Genres. Seit 2002 bin ich auch als Redakteur tätig und seit kurzem bei Game2gether und hoffe die Kollegen hier gut unterstützen zu können.