System Shock (2023) Test/Review

    System Shock erscheint am 30. Mai 2023

    1994 erschien System Shock von den Looking Glass Studios für MS-DOS und setzte seiner Zeit neue Maßstäbe in Sachen Shooter, Rollenspiel und Adventure Mechaniken und wurde von der Presse vielfach gelobt. Nun rund 29 Jahre später bringen die Nightdive Studios gemeinsam mit Publisher Prime Matter ein Remake des Klassikers auf den Markt. Wir haben uns in der Redaktion von Game2Gether „System Shock“ genauer angeschaut, um herauszufinden wie Treu das Remake dem Original geblieben ist und ob das Spiel noch genauso fesseln kann wie 1994.

    Story: Mensch vs. KI

    Die Geschichte von System Shock führt uns als Hacker in die Raumstation Citadel. Nach einem Missglückten Hacking versuch, werden wir verhaftet und zu Edward Diego gebracht. Dieser will, dass wir uns in die künstliche Intelligenz SHODAN hacken und ihre ethischen Beschränkungen aufheben. Im Gegenzug sollen wir Amnestie für unsere Taten und ein militärisches Cyberinterface Implantat erhalten. Gesagt, getan – die Beschränkung werden gelöst und der Hacker unterzieht sich einem Eingriff, um das Implantat einzusetzen. Als der Hacker jedoch nach seinem sechsmonatigen Genesungsschlaf aufwacht muss er feststellen, dass alle anderen auf der Raumstation entweder von SHODAN (kurz für: Sentient Hyper-Optimized Data Access Network) umgebracht oder in gewalttätige Mutanten oder Cyborgs verwandelt wurden. Nun liegt es an uns in der Rolle des Hackers herauszufinden, was genau auf der Citadel passiert ist und SHODAN aufzuhalten. Die Story erleben wir dabei nicht in gradlinigen Missionen oder Zwischensequenzen, stattdessen erhalten wir Story Schnipsel in Form von Audio-Logs, E-Mails und Notizen.

    System Shock Audiologs
    Audio-logs wie dieser geben nach und nach Aufschluss was auf der Citadel wirklich geschah

    Gameplay: Aus Alt mach Neu

    Die Station erkunden wir dabei klassisch in der Egoperspektive. In den ersten Minuten zeigt das Spiel mittels kleiner Tool-Tipps wie die wichtigsten Mechaniken, wie Heilen, Rätsel und andere Gegenstände fuktionieren und schon bald findet man seine erste Waffe – ein Metallrohr. Und schon kann das fröhliche Mutantengekloppe losgehen. Im Laufe des Spiels dringen wir immer tiefer in die Raumstation ein, finden Geheimnisse, Waffen und Upgrades und werden so langsam von einem Unscheinbaren Hacker zu einer bis an die Zähne bewaffneten Killermaschine.

    System Shock Remake: Gegnertypen von Mutanten bis zum Cyborg
    Diese Serv-Bots gehören zu den ersten Maschinen die euch ans Leder wollen.

    Einen Questmarker oder dergleichen gibt es nicht, stattdessen können wir die verwinkelten Gänge und Schächte frei erkunden. Zwischendurch finden wir Zugangskarten und Codes die uns bislang verschlossene Areale öffnen lassen. System Shock befriedigt außerdem den inneren Kleptomanen, denn so gut wie jeder Gegenstand den ihr in der Welt seht kann mitgenommen werden, um diesen entweder zu Scraps zu verarbeiten oder um ihn an speziellen Stationen gegen Credits einzutauschen. Mit diesen Credits lassen sich widerrum Gegenstände und Upgrades an Automaten erwerben. Die Entwickler sind dem Gameplay des originals Treu geblieben, haben aber hier und da einige Verbesserungen und Extras eingefügt, so können wir etwa das Apartment, welches man zu Beginn des Orginals in einer Zwischensequenz sah, frei erkunden. Abseits davon können sich Spieler außerdem auf neue Gegnertypen, ein neues Hacking System und eine neue Zerstückelungsmechanik freuen.

    System Shock Remake Vendor-System
    An Automaten wie diesen lassen sich Boosts, Upgrades oder Medi-Packs kaufen

    Steuerung

    Nach dem kurzen Tutorial ist die Steuerung von System sehr intuitiv. Spielen könnt ihr das Remake entweder mit Maus und Tastatur oder mit einem Controller. Aus eurem Inventar heraus könnt ihr einem Schnellauswahlsystem Waffen oder Gegenstände zuordnen oder alte Gegenstände in Scraps umwandeln. Beim Inventar selbst haben sich die Entwickler sehr an das Original gehalten und dem merkt man das Alter an. Anders als in vielen anderen Spielen steht hier nur ein begrenzter Platz zur Verfügung, indem Gegenstände wie Bauklötze rotiert und angeordnet werden müssen um alles unter zu kriegen.

    Das Inventarsystem
    Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit findet man sich im Inventarmanagement schnell zurecht.

    Technik: System Shock sah noch nie so gut aus

    Während das 29-jährige Original auf eine eigens geschriebene Engine setzte, um die für die damalige Zeit revolutionäre 3D-Umgebung darzustellen, setzt das Remake auf die Unreal Engine 4. Der bunte Stil und die Umgebung der Citadel wurden zum Teil eins zu eins nachgebaut. Aber es gibt auch einige nützliche Tweaks die das Gameplay und die Technik in die Moderne heben, darunter Anpassungen der Schleich Mechaniken oder des Kampfsystems. Die Anforderungen sind dabei moderat. Wer System Shock spielen will, sollte mindestens folgendes mitbringen:

    • Prozessor: Intel Core i5-2400 oder AMD FX-8320
    • Arbeitsspeicher: 4GB RAM
    • Grafikkarte: NVIDIA GTX 670 2GB oder AMD Radeon HD 7870 2GB
    • 10 GB Festplattenspeicher

    Optisch wird das Spiel mitunter nicht jedem gefallen, eckte schon das Original wegen seiner Teils sehr bunten Umgebung an. Nostalgiker kommen hier jedoch auf Ihre Kosten. Die Animationen der Gegner wirken leider stellenweise recht altbacken und hakelig, tun dem Spielspaß aber keinen großen Abklang. Auch sind die Gegner nicht die intelligentesten, trotz dass sie von der KI SHODAN kontrolliert werden, scheinen sie selbst keine mitzubringen. Entdecken die Monster den Spieler, laufen sie oftmals direkt stumpf auf ihn zu. Während des Tests sind keine groben Bugs aufgefallen. Auch Abstürze oder Ruckler gab es nicht. Getestet wurde System Shock dabei sowohl auf dem PC als auch auf Valves Steam Deck. Auf letzterem läuft das Spiel flüssig bei mindestens 30 fps auf mittleren Einstellungen.

    Die dystopische Welt von System Shock ist äußerst farbenfroh

    Ton

    Der Soundtrack des Originals wurde weitestgehend durch neue Lieder ausgetauscht. Einige Stücke kehren jedoch zurück. Die neuen Stücke untermalen die Atmosphäre des Spiels besser als jene des Originals. Insgesamt ist die Soundkulisse sehr gut gelungen. Das Ächzen, Klacken und Klopfen sowie die Cyberpunkigen Sounds sorgen für eine stimmungsvolle und zum Teil beklemmende Atmosphäre. Die Aufnahmen der Audio-Logs sind sehr gut vertont und erzählen die spannende Geschichte der Citadel Station.

    Fazit zu System Shock

    System Shock ist ein sehr gutes Remake. Die Entwickler sind dem Original sehr treu geblieben und haben lediglich die Stellschrauben dort angezogen, wo es nötig war. Vom bunten Grafikstil sollten sich Interessierte keinesfalls beirren lassen, System Shock erzählt eine ernste und düstere Geschichte über eine wildgewordene künstliche Intelligenz. Es macht Spaß die verwinkelten Gänge der Citadel Station zu erkunden und ihre Geheimnisse aufzudecken. Lediglich manche Animationen der Gegner sind negativ aufgestoßen, schränken aber den Spielspaß nicht ein. Wer bisher keine Gelegenheit hatte den Klassiker von 1994 zu spielen der ist beim Remake gut aufgehoben. Auch Nostalgiker werden an der aufgehübschten Version viel Freude haben.

    System Shock erscheint am 30. Mai für den PC. Versionen für PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series S/X sollen noch folgen, haben aber derzeit noch keinen konkreten Release Termin. Neugierig? Hier könnt Ihr euch den aktuellen Trailer anschauen:

    Wir bedanken uns bei den Nightdive Studios für die Bereitstellung eines kostenlosen Keys. Eine Einflussnahme seitens Entwickler oder Publisher ist nicht erfolgt.

    Bildquelle: Nightdive Studios

    Dennis Witzmann
    Seit meiner Jugend bin ich begeisterter Spieler. Ob PC oder Konsolen, ich bin überall Zuhause. Doch in den Bereichen MMO und JRPG findet man mich am meisten.