Runbow – Test / Review

    Multiplayer für die Couch? Check! Schadenfreude inklusive? Check! Sich über seine eigene Unfähigkeit aufgeregt? Check! Am Ende der Session eine riesen Portion Spaß gehabt? Aber sicher doch! Und damit Willkommen beim Test zu Runbow für Wii U.

    Runbow ist einer dieser typischen Indie-Spiele, die man völlig gefrustet spielt, aber den Controller einfach nicht beiseite legen kann. Umso besser, dass man seinen Lust-Frust für gewöhnlich ausschließlich im Mehrspielermodus austobt, denn nur hier schlägt die Aufregung schlagartig in Gelächter um. Nämlich dann, wenn sich die Mitspieler am Ableben einer Figur des Mitstreiters erfreuen. Und das kommt in Runbow quasi in Endlosschleife vor.

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    Willkommen im koordinierten Chaos – ihr werdet es lieben!

     

    Aber von vorne. Zunächst sieht Runbow aus wie ein farbenfroher Platformer. Ziel ist es immer, vor allen anderen Mitspielern am Ziel anzukommen. Also hüpft man von Plattform zu Plattform, überwindet möglichst schnell Hindernisse und hofft, dass man am Ende des Levels einfach kurz vor allen anderen ins Ziel stürmt. Klingt völlig unspektakulär und ist es doch nicht, gäbe es da nicht diesen einen Kniff. Die unterschiedlichen Farben haben nämlich eine besondere Bedeutung. Der Hintergrund in Runbow wechselt in schneller Regelmäßigkeit seine Farbe und alle Hindernisse, die die gleiche Farbe haben, sind ab diesem Moment verschwunden. Das dann so lange, bis der Hintergrund in einen neuen Grundton gedeckt wird. Die Folge: Ein herrlich chaotisches Herumgehüpfe, bei dem jeder Spieler auf der Suche nach dem perfekten Timing ist.

    Viele Bewegungsmöglichkeiten hat man in Runbow nicht zur Verfügung. Neben dem klassichen Seitwärtslaufen gibt es noch Sprünge, Doppelsprünge und den bekannten Dash mitten in der Luft. Im kompetitiven Modus, den man online oder lokal mit bis zu 9 Spieler bestreiten darf, steht dann noch ein Zusatzbutton bereit, der Schlag. Damit kann man seinem Mitspieler einfach eins hinter die Löffel geben und im Idealfall landet er dadurch im virtuellen Nirvana.

    Um für etwas mehr Abwechslung zu sorgen, sammelt ihr unterwegs unterschiedliche Goodies ein. Wobei diese bei genauerem Hinsehen eigentlich gar keine Goodies im eigentlichen Sinne sind, sondern das Spielgeschehen ziemlich auf den Kopf drehen können. Das „auf den Kopf drehen“ widerum darf für bare Münze genommen werden, denn im Pool der sammelbaren Items gibt es dieses Feature tatsächlich. Oder die Landschaft färbt sich komplett in Monochrom-Töne. Egal, welches Item man unterwegs einsammelt, es sorgt nicht nur bei den Mitspielern für unsäglichen Frust (,der bereits – wie gesagt – Sekunden später gerne mal in schallendem Gelächter mündet), sondern auch beim Einsammler selbst. Gleiches Recht für alle also.

    In Runbow stehen unterschiedliche Spielmodi parat, die für seichte Abwechslung innerhalb einer zu schlagenden Partie sorgen. So pickt sich jeder Spieler seinen Favoriten raus und darf aus Modi zwischen Last Man Standing und Münzensammler auswählen. Im Grunde geht es jedoch immer nur um das eine: Sei als letzter am leben oder als erster am Ziel.

     

    Fazit

    Runbow ist ein hervorragender Plattformer, wenn man mal wieder Lust hat, sich mit Freunden auf der Couch zu tummeln und einfach nur Spaß haben möchte. Dank kinderleichter Steuerung hat jeder das 2-Button-Prinzip schnell erlernt und die Show kann beginnen. Das spannende Konzept mit den wechselnden Hintergründen und den damit verbundenenen (nicht-) vorhandenen Hindernissen funktioniert erstklassig und flüssig. Wer mal wieder wissen möchte, wie nahe Lust und Frust beieinander liegen, der kommt um Runbow nicht herum. So oder so, das Spiel ist ein enorm freudiger Snack für Zwischendurch und sollte auf keiner Wii U fehlen. Super!

    runbow

    Christoph
    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur