Hero & Daughter – Test/Review

    RPG’s, die mit dem RPG-Maker erstellt wurden, gibt es viele. Was also will Hero & Daughter anders machen? Wo liegen die Stärken und wo die Schwächen? Wir haben uns ins Abenteuer gestürzt, um dies für euch herauszufinden!

     

     

    Es war einmal…… – Installation & Einstellungen

    Das Spiel beansprucht nur 300 MB Speicherplatz auf der heimischen Festplatte und so gestaltet sich der Download natürlich als unproblematisch. Einstellungen sind auch schnell gemacht, denn es gibt gar keine. Jedenfalls nicht im Menü.
    Weder grafisch noch im Sound. So startet man in einem Fenster in Größe einer Briefmarke. Nachdem man Google eine Weile bemüht hat, findet man allerdings den Hinweis, dass unter „F1“ Einstellungen zu finden sind, wo man das Spiel auch in den Vollbildmodus zwingen kann. Wie so ein gestrecktes Bild aussieht, muss an dieser Stelle wohl nicht extra erwähnt werden.

    Jedenfalls bekommt dieses Spiel so einen echten Retrocharakter. Das muss nicht zwingend etwas Schlechtes sein. Also frohen Mutes ins Abenteuer.

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    Der Held der Stunde – Die Story

    Ralph ist etwas überheblich. Ralph hat schon mal den dunklen Lord bezwungen. Ralph hat eine große Klappe. UND: Ralph wurde auf Level 1 zurückgestuft.
    So schlüpfen wir in die Rolle des Helden und erfahren vom König, dass wir ganz dringend abermals diesem Lord die Stirn bieten sollen.
    Lust haben wir zwar keine – aber letztlich machen wir uns auf den Weg.
    Allerdings haben wir selbst gegen kleinste Gegner nicht die geringste Chance. Ein weiteres Problem? Ralph levelt nicht. Er wird also Stufe eins bleiben. Was also tun?

    Zum Glück hilft uns ein Beschwörer weiter, der uns die Möglichkeit gibt, wunderschöne Mädchen zu rufen. Die sind zum einen stärker als Ralph und zum anderen leveln sie auch!

    Nun gilt es sogenannte Beschwörungssteine zu sammeln, um eine starke Gruppe zusammenzustellen, die den Kampf mit dem dunklen Lord aufnehmen kann.

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    Auf in den Kampf – Das Gameplay

    Das Spiel ist ein typischer Dungeon Crawler. Man durchquert die Dungeons, kämpft, sammelt Items und levelt dadurch seine Gefährten. Das tut man, bis man beim jeweiligen Endboss des Dungeons angekommen ist und diesen bezwingt. Dann geht es weiter in den nächsten Dungeon. So schlicht – so gut. Die Story ist eher nebensächlich und der Farmfaktor ausgesprochen groß. Das muss man natürlich mögen.

    Die Dialoge sind nett zu lesen und humorvoll. Die unterschiedlichen Mädchen, die man beschwören kann, haben unterschiedliche Temperamente und natürlich auch Fähigkeiten. So kann man sich sein ganz individuelles Setup zusammenstellen.

    Man kann zwischen 30 unterschiedlichen Mädchen wählen, die jedes ihre ganz eigenen Stärken mitbringen.

    Wenn man gerade nicht nach Beschwörungssteinen sucht, kann man im Dorf seine Zeit verbringen, wo man eine Art Housing findet und andere sehr liebenswerte Charaktere, mit denen man sich unterhalten kann. Händler findet man dort natürlich auch.

    Das Dorf levelt übrigens ebenfalls, wenn man dort interagiert. Je höher das Dorf ist, um so bessere Items kann man dort erwerben. Es lohnt sich also einige Zeit dort zu verbringen und die Bewohner genauer kennenzulernen und einzukaufen.

    Auch wenn Ralph nicht levelt, besteht die Möglichkeit, dass er seine XP einem seiner Mädchen gibt. So geht die gesammelte Erfahrung nicht verloren.

    Was während des Spielens schnell auffällt, ist, dass es sich selbst nicht so ernst nimmt. Das macht es sympathisch. Die süßen Animegirls, die einem zur Seite stehen, sind hübsch anzuschauen und die Dungeons haben eine ganz ordentliche Größe.

    Die richtige Wahl der Gruppe anhand der unterschiedlichen Skills ist auch ganz nett gemacht. Wenn einem also das Grinden nicht abschreckt, dann kann man schon einiges an Spielzeit in Hero & Daughter verbringen.

    Die Storyline an sich beträgt rund 10 Stunden, es gibt aber auch einige Nebenmissionen zu entdecken und durch das Leveln ist die Spielzeit variabel.

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    Ende gut – alles gut? – Das Fazit

    Ein RPG ohne viel Story muss man schon mögen. Dieses Spiel besteht zu großen Teilen aus Grind – auch das muss man mögen.
    Ich finde leider, dass ein paar sexy Animegirls nicht ausreichen, um mich stundenlang an ein Spiel zu fesseln.
    Die Idee einen Helden zu Level 1 zu zwingen und dort auch zu lassen fand ich aber witzig und charmant. Ebenso die Dialoge, die wirklich nett zu lesen sind.

    Ich stehe nach dem Spiel also etwas zwiespältig gegenüber. Es ist nicht schlecht – bei Weitem nicht. Hat mich aber leider auch nicht so gefesselt, wie andere Spiele es konnten. Da wäre wesentlich mehr drin gewesen, vor allem, weil mir das Grundkonzept schon gefällt.

    Wenn einem eine Story nicht wichtig ist und der stundenlange Grind nicht abschreckt, dann ist man in Hero & Daughter sicher sehr gut aufgehoben.

    Einen Preis von knapp 10 € finde ich allerdings etwas hoch gegriffen für dieses Spiel. Wenn man es im Sale günstig bekommt und RPG’s mag, dann darf man aber ruhig getrost zuschlagen!