Pokémon Tekken [Wii U] -Review: Was kann das Prügelspiel mit den Taschenmonstern?

    Pokken, oder auch Pokémon Tekken, ist der neuste Ableger des Pokémon Universums. Dieses Mal geht es aber anders zu, als in den bisherigen Spielen. Pokken ist ein waschechtes Beatem Up! Doch klappt der Mix aus Pokémon und Tekken in der Praxis? Wir finden es für euch heraus!

    Mehr Tekken als Pokémon? – Gameplay und Story:

    Pokken 1
    Die verschiedenen Kämpfer sind alle einzigartig und spielen sich komplett verschieden.

    Da es sich, wie schon erwähnt, um ein Beatem Up handelt, dürft ihr nicht viel von der Story erwarten. Ihr seid der neue Trainer, der sich bis an die Spitze aller Trainer kämpfen muss. Klingt vertraut? Ja, dieselbe Geschichte, mit einem anderen Gameplay, kennen wir ja schon seit Rot/Blau. Zwischendurch taucht immer wieder ein Schatten Mewtu auf, das wir immer wieder bekämpfen müssen. Eine kleine Auflockerung in der Geschichte, die aber auch schon nach kürzester Zeit nicht mehr wirklich von Belang ist.

    Das Gameplay hingegen wirkt frisch und unverbraucht. Pokken verbindet das klassische 2D und 3D Beatem Up, in dem es zwei Phasen gibt. In der einen Phase laufen wir in der Arena hin und her. Dabei sammeln wir Bonuspunkte für unsere Spezialleiste ein und beharken den Gegner eher auf Distanz. Treffen wir den Gegner dann aber mit einigen festen Schlägen, so wechseln wir in die Duell-Phase. Hier gibt es nur den Weg nach vorne oder nach hinten. Es ist also mehr Taktik gefragt, als man zuerst dachte. Manche Kämpfer fühlen sich in den einzelnen Phasen wohler als andere.

    Die Auswahl der Kämpfer-Pokémon ist zwar nicht groß, doch jeder Kämpfer spielt sich sehr verschieden. Glurak ist nicht besonders schnell, doch hat dafür einiges an Schlagkraft zu bieten. Lucario hingegen ist ein guter Allrounder und hat einige starke Combos in petto. Grundsätzlich gibt es 4 Kategorien, die die verschiedenen Pokémon einteilen: Kraft, Tempo, Fähigkeiten und normal. Zusätzlich können wir vor jedem Kampf noch 2 Hilfs-Pokémon aussuchen. Diese werden per Knopfdruck aktiviert und helfen in den verschiedensten Situationen. Ob dieses Feature wirklich von Nöten war, ist aber fragwürdig. Der Einsatz dieser Helfer ist oft einfach nicht ausschlagend genug.

    Die Steuerung geht dabei gut von der Hand. Einzig die Steuerung mit der Wii Fernbedienung ist ein Krampf. Wenn ihr mit eurem Freund zusammen spielen wollt, solltet ihr einen zweiten Gamepad parat haben. Wollt ihr euch in ein Online Match werfen, findet ihr schnell einen passenden Gegner. Die ersten Spiele scheinen noch etwas unausgewogen zu sein, doch schon bald warten spannende Kämpfe auf euch! Der Online Modus ist auch hier ein Highlight.

    Das schönste Spiel auf der Wii U? – Technik:

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    Grafisch hat Pokken einiges zu bieten.

    Pokken zeigt, dass man die Wii U grafisch nicht abschreiben kann. Natürlich ist die Hardware stark limitiert, doch Pokken sieht selbst auf +60 Zoll noch scharf und effektreich aus. Die Pokémon sehen extrem gut aus und die verschiedenen Angriffe bieten euch ein Effektfeuerwerk. Zu Rucklern oder sonstigen Aussetzern kam es in den Testrunden trotzdem nur sehr selten. Hier hat Bandai Namco das Spiel sehr gut optimiert. Bislang gibt es wohl kein schöneres Wii U Spiel.

    Die fetzige Musik in den Kämpfen lässt diese noch temporeicher wirken. Doch soundtechnisch ist dies auch leider schon das Highlight. Die Angriffe und Pokémon klingen etwas fad und langweilig. Man könnte hier fast ein Muster in den Pokémon Spielen erkennen, doch das ist Kritik auf hohem Niveau. Technisch hat Pokken einiges zu bieten.

    Auf in den Kampf! – Fazit:

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    Steigen wir nach einem Kampf mit unserem Pokémon auf, so haben wir auch immer einen Skill-Punkt zu verteilen. So können wir unsere Kämpfer spezialisieren.

    Seit mehreren Tagen stürze ich mich immer wieder in die Arena. Der nächste Kampf, das nächste Level aufsteigen, den nächsten Punkt verteilen und endlich in den Ligen aufsteigen. Das alles motiviert unheimlich stark. Ein wenig störend ist, dass ich in den Ligen nicht immer das Pokémon wechseln kann. Das Wählen des Partner-Pokémons im Optionsmenü ist etwas unglücklich gewählt. Für Leute, wie mich, die gerne oft verschiedene Kämpfer auswählen, ist es recht störend.

    Abseits des Einzelspielermodus, fetzt der Multiplayer ordentlich. Ob Online oder Offline, die Kämpfe gegen Mitspieler sind rasant und spannend. Erst hier kommen die Partner-Pokémon wirklich zum Einsatz. Die paar Punkte Schaden, oder die wenigen Lebenspunkte die wir geheilt werden machen hier oft den Kampf aus. Ein gut gespieltes Glurak mit einem kurzzeitigen Tempo Schub ist nur schwer zu stoppen und äußerst eindrucksvoll. Mit der richtigen Taktik und spielerischem Können sind hier Kombinationen möglich, die man vorher nie erwartet hätte.

    Das Gesamtpaket von Pokken überzeugt auf ganzer Linie. Wenn ihr allerdings noch nie ein Beat ’em Up mochtet oder gar einen Profi Prügler erwartet, werdet ihr mit Pokken nicht glücklich. Der Casual-Prügler ist für alle gedacht, die Spaß am virtuellen Prügeln haben und darüber hinaus noch Pokémon mögen. Für alle, auf die das zutrifft, spreche ich eine klare Kaufempfehlung aus!

    Pokken