Mario Golf: World Tour – Test / Review

    Abseits vom Münzensammeln oder Rennduellen auf Kart-Pisten frönt unser Lieblingsklempner Mario noch einem weiteren Hobby: Dem Golfspiel. Hier geht es eine ganze Ecke gediegener zu als bei seinen anderen Abenteuern, aber das bedeutet nicht, dass es auch weniger Spaß macht – im Gegenteil! Warum uns Mario Golf: World Tour begeistert hat, könnt ihr hier im Testbericht lesen.

     

    Zugegeben: wir haben bereits etwas Erfahrung beim virtuellen Golfen gemacht und das weit vor Mario Golf: World Tour für Nintendo 3DS, das vor wenigen Tagen erschienen ist. Dank Spielen wie Let’s Golf (Gameloft) oder auch dem Ausflug auf den Golfparcours bei Wii Sports Club (Nintendo) wissen wir um die Feinheiten des Einlochens. Solltet ihr aber mit Begriffen wie Par, Bunker oder Fairway nichts anfangen können, dürfen wir Entwarnung geben. Mario Golf: World Tour führt euch ganz langsam in die große, grüne Welt des Golfens ein. Hier steht uns Toad zur Seite, der den Spieler an der Hand nimmt und durch das Tutorial führt.

    In Toads Ecke bekommen wir alle erdenklichen Spielelemente erklärt und demonstriert, so dass wirklich keine Frage offen bleibt. Vom simplen Abschlag, über die Wahl des richtigen Schlägers, bis hin zu den Besonderheiten der Golfplätze wird alles quitschbunt und quirlig erklärt. So sind wir es von den hauseigenen Nintendospielen gewohnt. Für die ganz Hartgesottenen bietet das umfangreiche Golflexikon alle Begriffserklärungen, die man unterwegs benötigt.

    mario-golf-world-tour-002Den Grundstein auf unserem Weg zum besten Handicap bildet natürlich der normale (Ab)Schlag. Wie man es aus anderen Golfspielen her kennt, wird die Stärke des Schlags mit einer Füllleiste angezeigt: Je mehr gefüllt, umso stärker der Schlag. Sobald man den A-Knopf drückt, läuft die Anzeige hoch. Bei erneutem Druck des Buttons stoppt die Leiste und der Schlag wird durchgeführt. Je präziser wir dabei den vordefinierten Bereich treffen, umso genauer landet letztlich der Ball dort, wo wir ihn haben wollen. Den Zielort wählt man vorab mit dem Steuerkreuz.

    Bevor es nach dem Einstieg dann auf das Grün geht, darf man sich im Golfclub nach Herzenslust austoben. Mit dem ausgewählten Charakter oder dem wahlweise eigenen Mii kann hier ein Plausch mit den anderen Spielern gehalten werden. Das ist nett, weit wichtiger sind aber die Anlaufstationen für neue Items. Nach erfolgreich absolvierten Parcours können wir die ergatterten Münzen in neue Klamotten und Schläger investieren oder die Fähigkeiten des Spielers verbessern. Trophäen können natürlich ebenfalls bestaunt werden. Später im Verlauf des Spiels schalten wir natürlich auch ganz neue Items oder auch 4 neue Figuren frei.

    Das eigentliche Kernelement von Mario Golf: World Tour ist aber natürlich das Golfen, also geht es ab auf das Grün. Gemeint ist damit der eigentliche Schauplatz auf dem Rasen, wobei es im Spiel unterschiedliche Settings gibt. Diese unterteilen sich in Gebirge, Wald und Sand, also alles Szenarien, die man aus der Welt von Super Mario kennt. Stolze 10 Kurse stehen für uns bereit und insgesamt bieten sie eine Anzahl von satten 126 Löchern. Die einzelnen Settings bringen auch spezielle Eigenheiten mit. So sind z.B. die Runden im Gebirge weitaus windiger gestaltet, der Ball driftet in der Luft also mehr. Genretypisch stehen zum Start natürlich nicht alle Plätze offen, sondern wir müssen uns diese erst nach und nach freispielen.

    Neben diesen Standardkursen gibt es auch ein paar auflockernde Unterhaltungen. Auf Plätzen wie Yoshi’s See und Co. gibt es teils knackige Hindernisse oder irrwitzige Sonderitems wie Trampolin oder Beschleuniger. Die Mischung der “realistischen” Plätze und den etwas abgedrehteren ist dabei perfekt gelungen, so dass niemals Langeweile aufkommt oder man sich unnötig mit ungewollten Aufgaben beschäftigen muss.mario-golf-world-tour-003

    Für den Einzelspieler stehen 4 Modi zur Auswahl. Sieg nach Schlägen ist selbsterklärend, der Spieler mit den wenigsten Schlägen bis zum Einlochen gewinnt die Runde. Weiterhin können wir uns in einem 1 vs. 1 einem KI-Spieler stellen, mit dem dann ein Duell ausgetragen wird, wobei ebenfalls der Spieler mit den wenigsten Schlägen gewinnt. Point Play ist ein Modus, wo euch das Spiel Punkte abhängig von eurem Können vergibt und man so am Ende der Partie auf eine möglichst hohe Punktzahl kommen sollte. Speed Golf ist ebenfalls gleich dem Namen bedeutend, hier gilt es, den Ball möglichst schnell zu versenken und jeder weitere Schlag knabbert am Zeitfenster.

    Wer gerne on- oder offline gegen Mitspieler antreten möchte, der kommt in Mario Golf: World Tour ebenfalls voll auf seine Kosten. Leider besitzt das Spiel keine Download-Funktion, was bedeutet, dass im lokalen Multiplayer jeder Mitspieler auch eine Spielecartridge im 3DS stecken haben muss. Mit bis zu 3 Mitspielern darf man sich auf allen Plätzen nach Lust und Laune austoben und für jede Runde können die Siegesbedingungen neu konfiguriert werden. Um die Spieler auch auf lange Sicht bei Laune zu halten, sind schon DLCs für Mario Golf: World Tour angekündigt. Ebenso sollen später Turniere und ein Editor zum Erstellen eigener Golfplätze ihren Weg ins Spiel finden.

    Mario Golf: World Tour ist sowohl für Einsteiger, als auch Alteingesessene Golfer tauglich. Durch das bereits erwähnte umfangreiche Tutorial gibt uns Toad alles mit auf den Weg, um ein erfolgreicher Golfer zu werden. Wer möchte, überspringt besagte Einführung einfach. Veteranen kommen gerade bei den späteren Kursen auf ihre Kosten, denn durch die starke Variation an Wetter, Hindernissen, Wind und Steillagen des Grüns wird dem Spieler schon eine ordentliche Portion GEschick abverlangt.

    Zum Thema Grafik und Sound können wir sagen: Es steht Nintendo drauf, also ist es auch drin. Man weiß also, was geboten wird und das ist auch gut so. Die Charaktere sind alle bekannt und sehen auf dem 3DS wirklich schick aus. Wie immer ist der 3D-Effekt exzellent gelungen und bietet keinen Grund zum Meckern. Knallige Farben, glitzernde Effekte… so kennen wir es und so wollen wir es auch. Die Soundeffekte reißen niemanden vom Hocker, aber das erwartet auch kein Spieler von einem Golfspiel. Die Musiken passen hervorragend ins Gesamtambiente und erinnern mehr als deutlich an typische Super Mario Klänge.

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    Fazit

    Wer Golfspiele mag, der wird Mario Golf: World Tour lieben. Das Spiel ist erstaunlich motivierend und macht immer mehr Spaß, je weiter man kommt. Man darf natürlich keine Simulation erwarten, viel mehr gibt es einen Mix aus Arcadesport mit vielen Features / Items und ganz viel Nintendo-Stil. Die knuffigen Figuren haben alle einen hohen Wiedererkennungswert und treten gewohnt putzig auf, selbst die Schurken. Gerade im Multiplayer spielt Mario Golf: World Tour seine Stärke aus und wir hoffen noch auf eine langjährige Unterstützung des Titels.

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    Christoph
    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur