LEGO DC Super-Villains – Test

    Im neusten LEGO Spiel LEGO DC Super-Villains spielen wir nicht die Helden, sondern die Schurken. Wie erfrischend dieser simpler Kniff im Falle der etablierten LEGO-Spiele sein kann, das verraten wir euch in unserem Test zu LEGO DC Super-Villains!

     

    Endlich einmal böse sein

    Wer von uns liebt es nicht, hin und wieder mal in die Rolle der Bösewichte zu schlüpfen. Ständig retten wir die Welt, sollen Schwache vor finsteren Gesellen schützen und uns jeglichem Bösen dieser Tage entgegen stellen. Nicht so in LEGO DC Super-Villains. Das Spiel dreht den Spieß um, wir spielen ausschließlich bekannte und unbekanntere Finsterlinge. Dass es auch sehr gut funktionieren kann, wenn die Schurken im Vordergrund stehen, bewies der Film Suicide Squad. Mit LEGO DC Super-Villains können wir ein ganz ähnliches Muster dann jetzt auch selbst nachspielen.

    Spielen wir wie gesagt selbst bekannte Bösewichte aus dem DC-Universum, versucht im Spiel eine andere Gruppe das noch zu toppen. Wie aus dem Nichts taucht das Justice Syndicate auf, das der bekannten Vereinigung der Justice League zum Verwechseln ähnlich sieht. Es dauert allerdings nicht lange, bis alle Beteiligten merken, dass dieses Justice Syndicate wie ein Negativ zur Justice League steht. Während eines Kampfes lässt das Syndicate die Mitglieder der League verschwinden. Ein klarer Fall für uns: WIR sind hier die Bösewichte und wollen uns diesen Rang auf keinem Fall vom Justice Syndicate ablaufen lassen.

     

    Cooler Editor

    Neben bekannten Schurken wie Joker, Poison Ivy, Harley Quinn und dem Pinguin stehen noch eine immense Reihe weiterer Figuren in den Startlöchern. Nimmt man alle zusammen, dann landet man bei der eindrucksvollen Anzahl von 174 Figuren. Damit hat LEGO DC Super-Villains bereits den internen Rekord an spielbaren Figuren schon mal für sich in Anspruch genommen. Ganz neu ist, dass man seinen eigens kreierten Superschurken erschaffen und mit ihm das Spiel bestreiten darf. Hierfür verwendet das Spiel einen generischen und zwecklichen Editor, mit dem man die Parameter des Protagonisten festlegen darf. Neben Geschlecht und Outfit wählt man aus einem Pool an Waffen und Fähigkeiten seine eigenen Vorlieben aus. Der eigenen Kreativität sind hier kaum Grenzen gesetzt und mit den teils abstrusen Items im Editor lassen sich Figuren erstellen, die irgendwo zwischen furchteinflößend und verrückt anzusiedeln sind. Mit dem Verlauf des Spiels gewinnt euer Held dann zusätzliche Skills, wodurch man am Ende ein vielseitiges Figürchen zusammen bekommt.

    LEGO DC Super-Villains spielt sich im Grunde so, wie sich jedes LEGO-Spiel aus dem Hause der TT-Games spielt. Einzelne Levelabschnitte bieten Kampfsequenzen, zwischendurch wechselt man von Figur A nach B und löst nebenbei noch ein paar kleinere Rätsel. Das alles bietet kaum neue Ansätze, aber das muss es auch nicht, denn in gewohnter Weise spielt sich hier alles wie aus einem Guss. Wer andere LEGO-Games kennt, der fühlt sich sofort wohl. Für Neulinge des Spielprinzips geben aufploppende Hinweisschilder immer die nötigsten Infos, so dass man nicht unnötig lange an einer Stelle festhängt. So bleibt der Spielfluss erhalten und gerade für jüngere Spieler ist das von Vorteil.

     

    Spielerisch kaum Neues

    Während der Kampagne mit ihren rund 20 Abschnitten besuchen wir vorrangig bekannte Orte der DC-Welt. Vom Arkham Asylum bis Akopolips ist so ziemlich alles vertreten, was Rang und Namen hat. Neben der Hauptstory, die im zweistelligen Stundenbereich andauert, gibt es etliche Nebenmissionen zu erledigen. Diese sind für den weiteren Verlauf zwar wenig relevant, bieten dafür aber manchmal schicke Abwechslung, knackigere Rätsel und lohnende Items. Sowohl die Haupt-, als auch die Seitenquests lassen sich alleine oder im (Couch) Koop spielen. Der übergangslose Einstieg eines zweiten Spielers ist prima gelungen und genau so, wie man es aus der LEGO-Serie gewohnt ist.

    Dem leichten Schweregrad merkt man an, dass sich LEGO DC Super-Villains primär an das junge Publikum richtet. Für diesen Test spiele ich das Spiel mit meiner Tochter (6 Jahre) und sie kam, nach einer kleinen Eingewöhnungszeit, super mit allen Aktionen und Rätseln zurecht. LEGO DC Super-Villains ist ein sehr cooles Spiel für regnerische Herbsttage, um einem gemeinsamen Nachmittag mit dem Nachwuchs auf der Couch zu verbringen. Die Sprachausgabe ist ziemlicher Durchschnitt, weshalb man unbedingt auf das englische Original ausweichen sollte. Hier sind eine ganze Reihe bekannter Synchronsprecher so hören, u.A. Mark Hammil, der im amerikanischen O-Ton dem Joker Leben einhaucht. Grafisch bewegt sich das Spiel auf gewohntem Niveau. Der Effekt, die bekannte Klötzchen-Optik mit realistischen Objekten zu verbinden, sorgt für einen besonderen Charme.

     

    Fazit

    LEGO DC Super-Villains bietet, trotz allseits bekannter Spielmechaniken, einen interessanten Ansatz und spielerischen Mehrwert. Die Schurken spielen sich erfrischend und der Pool mit über 170 Figuren lässt keine Langeweile aufkommen. Spaßig ist der Charakter-Editor, der es zulässt, sehr skurrile Figuren zu erschaffen. Die Story ist OK und die englische Sprachausgabe ist über alle Dinge erhaben. LEGO DC Super-Villains ist ein rundum gelungenes Abenteuer für jung, aber auch alt.

     

    Christoph
    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur