Gord Test/Review

    Gord Review zum Abenteuer Strategiespiel

    Der Wald ist dunkel und voller Schrecken. So lässt sich die grobe Prämisse des neuen Abenteuer Strategiespiels „Gord“ aus dem Hause Covenant.dev zusammenfassen. Was in „Gord“ steckt und worauf sich interessierte Spieler freuen können, haben wir uns in der Redaktion von Game2Gether einmal genauer angeschaut.

    Story: Dunkel, düster und blutig

    In „Gord“ erkunden Spieler als Vogt im Auftrag des Königs von Calanthia das Land Lysantia. Ihr sucht dort nach Reichtümern aber dort lauern auch viele Gefahren und Monster. Die Menschen leben hier in kleinen Stämmen. Der „Stamm der Dämmerung“ hat eine Abmachung mit dem König getroffen und führt den Vogt und seine Begleiter durch die dichten Wälder des Landes.

    Nach und nach decken Spieler die Geschichte Lysantias und dessen Geheimnisse auf. Story und Lore sind dabei stark von Dark Fantasy Elementen und slawischen Mythen inspiriert. Die 10-20-stündige Kampagne besteht aus mehreren kurzen Missionen mit optionalen Zielen, wie etwa dem Befreien gefangener Menschen aus den Fängen der monströsen Waldbewohner.

    Gord Review zum Abenteuer Strategiespiel
    Boghdan vom Stamm der Dämmerung führt Spieler durch Lysantia

    Gameplay: Schützt den Gord

    Spieler beginnen die Missionen oft mit einer Handvoll Stammesmitglieder, die eingesetzt werden können, um Ressourcen zu sammeln, Gebäude zu errichten oder die umliegende Wildnis zu erkunden. Zunächst muss jedoch ein Palisadenwall für die namensgebenden Gords errichtet werden, indem dann wiederum die Gebäude platziert werden.

    Das Gameplay ist ein Mix aus Strategie und Abenteuerspiel, bei dem Spieler nicht nur das Ressourcenmanagement im Auge behalten sollten, sondern auch die geistige Verfassung der Dorfbewohner. Diese wird von Dunkelheit und dem Erscheinen der Monster beeinflusst und werden bei Untätigkeit nach und nach wahnsinnig. Um dem entgegenzuwirken, kann man etwa Met-Stände bauen, an dem sich die Stammesmitglieder ihre Angst wortwörtlich wegtrinken. Wie es um eure Dorfbewohner bestellt ist, könnt ihr am rechten Bildschirmrand nachvollziehen. Hier findet sich jeweils ein Balken für die Lebensenergie und darunter ein weiterer Balken für den Geisteszustand, welcher möglichst leer gehalten werden sollte.

    Es gibt eine Vielzahl von Gebäuden und Möglichkeiten. Doch der Platz innerhalb des Gords ist knapp, es will also zu Beginn gut ausgewählt werden, welches Gebäude Priorität hat. Neue Dorfbewohner können nicht einfach erschaffen werden. Stattdessen spawnen in regelmäßigen Abständen Kinder im Dorfzentrum. Diese können zwar selbst keine Aufgaben übernehmen aber sie können die Erwachsenen unterstützen, etwa beim Bau neuer Gebäude.

    Möchten Spieler auch die Wildnis erkunden, so können aus den Dorfbewohnern durch entsprechende Gebäude Nah- und Fernkämpfer gemacht werden. Auf den Karten gibt es allerhand Geheimnisse aufzudecken. Gefangene Dorfbewohner anderer Stämme, Schatzkisten und verschiedene Monster warten auf findige Spieler. Eine Besonderheit stellen dabei die alten Schrecken dar. Das sind gigantische Monster, die nicht ohne weiteres getötet werden können. Stattdessen können Spieler ihnen Opfer darbringen, um sie zu besänftigen. Werden eure Krieger auf der Erkundungstour angeschlagen, kann ihre Lebensenergie in Badehäusern wiederhergestellt werden.

    Gord Review zum Abenteuer Strategiespiel
    Die alten Schrecken verlangen regelmäßig Opfergaben. Hier müssen wir ein Kind darbringen, um weiter zu kommen.

    Steuerung

    Die Dorfbewohner oder euer selbst zusammengestellter Erkundungstrupp in der Wildnis wird jeweils aus der Vogelperspektive gesteuert. Mit einem Mausklick weisen Spieler genretypisch den Figuren entweder eine Aufgabe zu oder bewegen sie an die gewünschte Stelle.

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    Die Steuerung ist genretypisch und leicht zu meistern.

    Technik

    „Gord“ nutzt die Unreal Engine 4, um sein Dark-Fantasy Setting zum Leben zu erwecken. Dabei setzt es vor allem auf ein cleveres Spiel aus Licht und Farben. Die Welt ist überwiegend dunkel, grau und farbentsättigt. Leuchtet man das Gelände hingegen mit Fackeln aus werden die Farben deutlich bunter und kräftiger und die Bedrohlichkeit weicht einer friedlichen Stimmung. Die Karten sind liebevoll gestaltet und laden sehr zum Erkunden ein. Auch das Design der Bewohner und Monster ist gelungen. Hier stechen besonders die alten Schrecken hervor, die den Namen mehr als verdienen.

    Das User Interface (UI) ist übersichtlich und genretyptisch gestaltet und ermöglicht schnelles und einfach navigieren. Auch wenn die Entwickler die Power der Unreal Engine 4 nicht vollständig nutzen, wirkt die Welt von „Gord“ stimmig und transportiert sein düsteres Setting sehr gut. Wer „Gord“ spielen möchte, benötigt keinen High-End-PC. Laut Angaben der Entwickler reicht folgendes aus:

    Prozessor: AMD Ryzen 5 1600 oder Intel i5-6600

    Arbeitsspeicher: 8GB RAM

    Grafikkarte: Nvidia GTX 960 (4GB), AMD Radeon R9 380 (4GB)

    Festplattenspeicher: 20 GB

    Getestet wurde das Spiel am PC und auf dem Steam Deck. Auch auf dem kleinen Handheld läuft „Gord“ problemfrei und wird von Valve als „spielbar“ eingestuft. Das Spiel läuft auf beiden Plattformen rund, während des Tests sind keine Bugs oder Framerate-Drops aufgetreten.

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    Die Welt außerhalb des Gords ist düster und grau.

    Ton

    Untermalt wird die bildschöne und zugleich düstere Atmosphäre von einem altertümlichen Soundtrack aus der Feder von Arkadiusz Reikowski. Die Entwickler bedienten sich hier originalgetreuen slawischen Instrumenten gepaart mit archaischen Gesangseinlagen. Der Soundtrack verleiht dem Spiel eine mystische und mysteriöse Ebene und spiegelt die harten Bedingungen, denen die Bewohner der Gords ausgesetzt sind, wider. Instrumente werden jedoch nicht nur für die Musik genutzt, sondern es kommen auch Hörner für Spielerbenachrichtigungen wie Ressourcenknappheit zum Einsatz. Je lauter das Horn, desto wichtiger ist die Benachrichtigung für den Spieler. Sowohl die animierten als auch die Ingame Zwischensequenzen sind voll vertont, allerdings nur in englischer Sprachausgabe. Es sind jedoch deutsche Texte verfügbar. Alles Gesagte und Erlebte kann jederzeit in der Anleitung nachgelesen werden.

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    Neben Ingame Cutscenes hält das Spiel auch malerische Bilder bereit.

    Fazit zu “Gord”

    „Gord“ hat ist ein kleines, aber packendes Abenteuer Strategiespiel. Die Stärke des Spiels liegt eindeutig in ihrer gut durchdachten und düsteren Lore.  Hier haben sich die Entwickler das Beste aus den slawischen Mythen und Sagen für ihr Spiel herausgepickt. Der Schwierigkeitsgrad kann auf jeden Spielstil angepasst werden, von Locker bis Permadeath ist für alle etwas dabei. Bei der Story kommen Fans von Dark-Fantasy-Geschichten voll auf ihre Kosten. Die Welt erinnert stellenweise stark an die der Witcher-Serie mit dem Unterschied, dass die Bewohner des Spielers auf der Speisekarte der Monster stehen und diese nicht aktiv jagen.  Klare Empfehlung!

    Gord erscheint am 17. August 2023 für Steam, GOG, PS5 sowie Xbox Series X/S.

    Neugierig? Anbei haben wir den aktuellen Trailer für euch:

    Bildquelle: Team 17, Covenant.dev

    Dennis Witzmann
    Seit meiner Jugend bin ich begeisterter Spieler. Ob PC oder Konsolen, ich bin überall Zuhause. Doch in den Bereichen MMO und JRPG findet man mich am meisten.