Final Fantasy VII Crisis Core Reunion: Review

    Das Warten hat endlich ein Ende!
    Vor einigen Monaten berichtete Game2Gether über das bevorstehende Release von Final Fantasy VII Crisis Core Reunion. 15 Jahre sind seit dem Release des damaligen PSP-only Games in 2007 vergangen. Wie oft hörte man in den vergangenen Jahren, dass ein Remake käme? Das kann man an einer Hand schon fast nicht mehr abzählen! Aber dieses Jahr war es dann so weit.

    Aber hält das Crisis Core-Remake, was es verspricht?

    Game2Gether hatte das Spiel im Test!

    Noch einmal für’s Gedächtnis: Darum geht es in Final Fantasy VII Crisis Core Reunion

    Final Fantasy VII Crisis Core Reunion erzählt die Geschichte von Zachary ‘Zack’ Fair, am Anfang SOLDAT zweiten Ranges.

    Die offizielle Zusammenfassung: In der mit Mako betriebenen Metropole Midgar befindet sich das Hauptquartier von Shinra, einer einflussreichen Firma mit einer außerordentlich starken Privatarmee. Zack Fair ist ein junges, vielversprechendes Mitglied von Shinras militärischer Eliteeinheit SOLDAT. Zusammen mit seinem Mentor, dem Rang-1-SOLDATEN Angeal, und dem heldenhaften SOLDATEN Sephiroth begibt er sich auf eine Mission, um Nachforschungen zu dem kürzlichen massenhaften Verschwinden von SOLDATEN anzustellen.

    Die Charaktere

    Wir treffen während Final Fantasy VII Crisis Core Reunion auf all die bereits bekannten Charaktere. Begonnen bei Zack Fair hin zu Cloud Strife, dem unfreiwilligen Helden der Final Fantasy VII Reihe.

    Auch Aerith Gainsborough darf nicht fehlen. Ihre sanfte Natur ist eine echte Bereicherung für das Spiel!

    Zack und Aerith im Park.

     

    Cloud Strife in Modeoheim.

     

    Cloud lernen wir während der Modeoheim-Mission kennen und sein Design hat sich, genau wie von allen anderen Charakteren, einfach unglaublich verbessert.

    Im Laufe der Geschichte stolpern wir Spieler über die eine oder andere bekannte Figur. Alles ist, wie man es von der PSP-Variante kennt, aber … besser!

    Deswegen ist es mehr als nur ein “Remaster”

    2007 wurde Final Fantasy VII Crisis Core von Square Enix allein für die Playstation Portable (PSP) herausgeben. Crisis Core Reunion hingegen ist auf allen gängigen Plattformen spielbar. Sprich: PS4, PS5, Xbox Series S/X, Xbox One, Nitendo Switch und Steam. Das ist aber nicht alles.

    Diejenigen, die das 2007er Original gespielt haben, werden schnell feststellen, wo die größten Unterschiede und Verbesserungen liegen. Der Titel wurde grundlegend aktualisiert und verbessert. Und zwar nicht nur in ein paar ausgewählten Szenen und vielleicht einer besser gerenderten Grafik. Nein! Das Spiel hat einen fischen Look und wirkt dadurch lebendiger und modern.

    Im Folgenden erkläre ich die grundlegenden Veränderungen, damit ihr euch ein besseres Bild davon machen könnt, was auf euch zukommt!

    Der grafische Aspekt

    Das wird wohl das sein, was als erstes auffällt. Im Vergleich zu der Urversion ist es fast schon ketzerisch, nur von einer “Verbesserung” der Grafik zu sprechen. Das Spiel wurde von Grund auf neu aufgebaut. Die Optik wurde komplett überarbeitet, sodass es nicht nur straffer, sondern so gut wie nur irgend möglich aussieht.

    Wenn ich so an Crisis Core zurückdenke, war es schon 2007 eines der schönsten Spiele, die ich zu der Zeit in der Hand hatte. Nicht nur, was die Videosequenzen anging – die waren und sind einfach immer noch grandios. Sondern vor allem bezogen auf die ingame Sequenzen. Das war damals schon eine ziemliche Leistung.

    Ingame Sequenzen

    Natürlich ist man inzwischen etwas sehr viel Besseres gewohnt – vor allem, wenn man sich allein Final Fantasy VII Remake (2020) anschaut. Das ist, meiner Meinung nach, wirklich ein Hingucker. Umso überraschter und auch glücklicher war ich, als ich Crisis Core Reunion startete.

    Sicher, es ist hier und da immer noch ein bisschen kantiger, vielleicht ein bisschen unschärfer, als Spiele, die komplett neu entworfen und umgesetzt werden.

    Final Fantasy VII Crisis Core (2007)

    Final Fantasy VII Crisis Core Reunion (2022)

    Die Charaktere wurden detaillierter gestaltet und ihre Mimik und Gestik verbessert. Und die Umgebung – wenn man sich den Vergleich zwischen damals und heute hernimmt, wirkt Crisis Core Reunion wie ein komplett neues Game. Das ist schon großartig, was das Team da geschaffen hat.

    Auch das User-Interface wurde überarbeitet, verbessert und erinnert nun mehr als Final Fantasy VII Remake.

    Überarbeitetes Menü. Erinnert stark an FF VII Remake.

    Final Fantasy VII Crisis Core Reunion ist ein wirklich wunderschönes Spiel geworden.

    Was exakt übernommen wurde: die Cinematics

    Früher schon geliebt und heute umso mehr geschätzt: die Video- bzw. Filmsequenzen, die die Story nach vorn tragen. Sie wurden vielleicht ein bisschen aufpoliert, um auch auf der PS5 gut auszusehen, aber sie sind unverändert übernommen worden (was hier und da zu Unterschieden in Zacks Erscheinungsbild führt). Aber dass sie nicht neu animiert wurden, lässt mein Herz ein bisschen aufblühen, denn diese Szenen waren es, die meiner Meinung nach auch zu dem besonderen Final Fantasy VII Crisis Core Charakter beigetragen haben.

    Und auch heute, 15 Jahre später, sind sie immer noch legendär!

    Cinematic-Ausschnitt Final Fantasy VII Crisis Core Reunion (2022)

    Das Kampfsystem

    Spielsteuerung während des Combats

    Sprechen wir hier einen Punkt an, der mich bei der PSP-Version ein bisschen aus dem Flow gebracht hat: das Kampfsystem. Crisis Core war für mich nicht intuitiv steuerbar und es brauchte sehr lange, bis ich den Dreh raus hatte.

    Reunion hingegen kommt mit einem flotten, neuen Kampfsystem, das nicht nur leichter und intuitiver zu bedienen ist und mehr an das von Final Fantasy VII Remake erinnert, sondern auch wesentlich flüssiger über die Bühne geht.

    Generelle Kampfszenen

    Crisis Core war noch action-basiert: Als Spieler musste man die Angriffe von Zack auswählen. Das verzögerte die Angriffe entsprechend und verglichen zu anderen action-basierten Rollenspielen hinkte es schon ganz schön hinterher. Bei Crisis Core Reunion handelt es sich also um ein komplett umgewälztes Kampfsystem – ein kleines bisschen wie Hack and Slay, jedoch mit einem Touch Finesse. Das verpasst den Kämpfen Schnelligkeit und lässt sie wesentlich flüssiger über die Bühne gehen. Zumal es auch mehr Spaß macht, wenn die Befehle direkt ausgeführt werden, statt sie erst auswählen zu müssen, aber das mag an dieser Stelle auch Geschmackssache sein.

    Den ursprünglichen Charakter verlieren die Kämpfe dennoch nicht. Zumal die bekannte Ansage, dass der Konflikt startet oder behoben ist, weiterhin vorhanden ist. Das ist für mich beispielsweise der typische Crisis Core Charakter und ich bin ein bisschen froh, dass sie ihn beibehalten haben.

    Bosskämpfe

    Etwas, das mir beim Spielen von Crisis Core Reunion aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass sich Bosskämpfe nicht mehr unmöglich anfühlen. Früher habe ich mich gefragt: Wie schaffen andere das? Und habe mir Komplettlösungen anschauen müssen, weil ich kurz vor der Verzweiflung stand. Das hat sich zum Glück gebessert. Die Angriffe von Bossen sind nicht mehr so massiv, dass sie Zack gleich aus den Latschen hauen. Man hat hier reelle Chancen, einen Boss schon beim ersten Battle zu besiegen, wenn man ein bisschen Köpfen beweist.

    Bosskämpfe sehen jetzt besser aus.

    Sicher gibt es auch in Crisis Core Reunion mächtige Angriffe der Bosse, aber diese werden jetzt vorher angekündigt. Und zwar als “Fertigkeitenleiste” – diese beginnt bei 100 % und kann vom Spieler heruntergefahren werden, sodass der gegnerische Angriff im Endeffekt nicht mehr so viel Schaden anrichtet. Geschickter Umgang mit dieser Fertigkeitenleiste kann auch dazu führen, dass der Angriff komplett abgebrochen wird und kein Schaden bei Zack entsteht. Ein echtes Plus in meinen Büchern!

    Das DMW wurde ebenfalls überarbeitet

    Ein wohl recht einmaliges Feature ist die DMW (Digitale Bewusstseinswelle). Dieses Element wurde glücklicherweise aus dem ursprünglichen Spiel übernommen. Die DMW besteht aus drei Walzen und befindet sich in der linken oberen Bildschirmecke. Es funktioniert ein wenig wie ein einarmiger Bandit. Wenn dreimal dieselbe Person auf den Walzen erscheint und die Kombination aus Zahlen und Bild stimmt, kann sich das positiv au Zacks Performance auswirken oder sogar für besondere Angriffe sorgen.

    Anders als bei Crisis Core unterbricht diese Aktion das Spiel nicht mehr. Sie laufen im Hintergrund und werden in das aktuelle Kampfgeschehen eingebunden, sodass man als Spieler bloß die entsprechenden Befehle geben muss, um Zack handeln zu lassen. Sollte es zu Erinnerungsfetzen kommen, die auf dem Bildschirm ausgespielt werden, bevor die Aktion ausgewählt werden kann, kann diese kurze Videosequenz übersprungen werden. Dadurch, dass das alles im Hintergrund geschieht, kann ein entsprechender Limitbreak auch aufgehoben werden. Die Aktion wird nicht mehr mit einem mächtigen Angriff von Zack ausgeführt – der Spieler entscheidet aktiv darüber, wann er/sie den Angriff ausführen will.

    Beschwörungen erinnern mehr an Final Fantasy VII Remake

    Darauf habe ich ehrlich gesagt mitunter am meisten gewartet: die Beschwörungen. In Final Fantasy VII Remake waren sie großartig und traumhaft animiert. Crisis Core Reunion hängt da in nichts hinterher.

    Wenn die drei Bilder der DMW auf den Beschwörungen landen, kann Zack die Magie und Macht der Beschwörungen wie Ifrit, Odin und anderen bedienen. Sie tauchen auf und bestimmen für einen Moment lang den Kampf. Ihre Angriffe sind eindrucksvoll, mächtig.

    Ifrit-Beschwörung in Crisis Core Reunion. Sieht schon ziemlich gut aus! 

    Dieser Part wurde komplett überarbeitet und ich bin dankbar dafür. So wurden die Beschwörungen noch grandioser, als sie es vorher schon waren und werden dem gerecht, was sie sind: mächtige Waffen in den Händen der richtigen Beschwörer. Durch die Überarbeitung fügen sie sich wunderbar in die Spielewelt ein.

    Komplette Synchronisation

    Das ist etwas, über das ich mich unglaublich gefreut habe! Statt Dialoge lesen zu müssen, wie in Crisis Core, kommt Crisis Core Reunion mit einer kompletten Synchronisation! So haben wir nicht nur die wunderschönen Videosequenzen mit Stimme, sondern auch die Zwischensequenzen und jede andere Interaktion darüber hinaus ist vertont.

    Als Spieler hat man hier die Wahl zwischen englischer und japanischer Tonspur.

    Die Tatsache, dass jetzt eine komplette Vertonung existiert, verleiht der Story noch einmal mehr Tiefe und Dramatik. Da rauscht einem schon mal die Gänsehaut über Arme!

    Die Synchronsprecher damals und heute:

    Charakter 2007/2008 2022
    Zack Fair Rick Gomez Caleb Price
    Aerith Gainsborough Angrea Bowen Brina White (FF VII Remake)
    Cloud Strife Steve Burton Cody Christian (FF VII Remake)
    Lazard Stefan Marks Francis Ausley
    Tseng Ryun Yu Vic Chao
    Reno Carrie Savage Arnie Pantoja
    Rude Quinton Flynn William C. Stephens
    Hollander Crispin Freeman Jason Marnocha
    Hojo Sterling Young James Sie
    Angeal Hewley Josh Gilman Bill Millsap
    Sephiroth George Newbern Tyler Hoechlin (FF VII Remake)
    Genesis Oliver Quinn Shaun Conde

     

    Überarbeiteter Soundtrack

    Der originale Crisis Core Soundtrack bleibt. Takeharu Ishimoto hatte damals eine wunderschöne, vielschichtige Musik erschaffen, die in ihrer Tiefe das Spiel auf einmalige Art und Weise begleitet. Damit bleibt dem Spiel ein weiterer wichtiger Kernaspekt erhalten. Die einzelnen Stücke wurden lediglich geremastert. Ishimoto hat darüber hinaus einige ausgewählte Stücke neu aufgelegt und neue Arrangements erschaffen.

    Der Titel Why von Ayaka bleibt ebenfalls erhalten und hat exakt denselben Gänsehauteffekt wie vor all diesen Jahren!

    Fazit

    Nach all den Jahren ist Final Fantasy VII Crisis Core Reunion noch immer ein einmaliges Spiel, das meiner Meinung nach einen Hype der Extraklasse verdient. Dieses Spiel bringt eine emotionale Tiefe mit, die man von einem Action-RPG erst gar nicht erwarten mag. Damals wie auch heute wächst der Held der Geschichte, Zack Fair, einem so schnell und unwiderruflich ans Herz, dass man mit jedem Verlust und jedem Problem mitleidet.

    Grafischer Aspekt

    Das grafische Upgrade hat dem Spiel gut getan und ihm einen frischen Anstrich verpasst.
    Die Charaktere haben ein digitales Lifting bekommen, was ihnen echt gut getan hat und sie gleichzeitig näher an den Film Advent Children und Final Fantasy VII Remake brachte. Damit wirken alle bisher erschienen Teile nun wie aus einem Guss.

    Es ist ein echtes Plus in meinen Büchern, dass an der Story soweit nichts verändert wurde und sogar alte Elemente, wie die Cinematics, erneut eingeflossen sind. Das sind die Elemente, die dem Spiel und der dahinterliegenden Story letztlich ihre Tiefe verleihen und Final Fantasy VII Crisis Core Reunion zu dem machen, was es ist: ein absolutes Herzensspiel!

    Kampfsystem und Bossfights

    Die veränderten Ansprüche an die Bossfights lassen das Spiel auch auf der Schwierigkeitsstufe “Normal” zu einem echten Genuss werden, wenn man das Spiel eigentlich nur wegen der Story spielen und sich nicht Jahre lang an einem Endgegner aufhalten will.

    Die komplette Synchronisation ist eine schöne Erweiterung, die dem ganzen Spiel mehr Leben einhaucht. Eine willkommene Veränderung, wenngleich man sich an einige neuen Stimmen gewöhnen musste. Hier werden sicherlich einige Fans enttäuscht sein, wenngleich ich auch sagen muss, dass die Voice Actors alle passend gewählt wurden und auch schon in FF VII Remake eine Rolle übernommen haben, was den Aspekt des “aus einem Guss sein” noch einmal unterstreicht.

    Da dies hier ein möglichst spoilerfreies Review sein soll, spare ich mir an dieser Stelle eine tiefergehende Beschreibung über die offensichtlichen Aspekte des Spiels hinaus.

    Wenig negative Aspekte

    Vereinzelt kommt es auf dem PC zu Zusammenstürzen von Steam, manchmal spinnt das Speichersystem und vereinzelt stottert das Gameplay – was in diesem Falle aber nicht an den Voraussetzungen lag, die das Spiel mit sich brachte. Woran es liegt und lag kann ich nicht benennen. Und der kurze Ärger über diese kleinen Bugs verflog auch recht schnell, sodass ich mich lieber dem Spiel widmete, statt mich über Kleinigkeiten aufzuregen.

    Es ist zudem ein Vorteil, dass man die Tasten auf der Tastatur selbst belegen kann bzw. mit einem Controller am PC zocken kann. Mein erster Gedanke war: Das Spiel ist nicht für PC ausgelegt (ursprünglich). Viel zu viele Tasten, die gedrückt werden müssen! Letztlich habe ich doch – (der Gewohnheit wegen!) – zum Controller gegriffen und bin mit der Waffe der Wahl in den Kampf gezogen!

    Kurz: Final Fantasy Crisis Core Reunion war mein absolutes Jahreshightlight und ich bin dankbar, dass Square Enix diesem Spiel zum 25. Jubiläum von Final Fantasy VII eine zweite Chance gegeben hat, das Publikum zu überzeugen.

     


    Das Review spiegelt die subjektive Einschätzung des Redakteurs wider. Es hat keine seitens des Publischers stattgefunden
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    Bildquelle: Square Enix / Ingame Screenshots

    Saskia Trope
    Als gebürtiges Dorfkind, das schnell der langweiligen Realität entfliehen wollte, entdeckte ich Bücher, Manga, Filme und Games früh als eine Art Realitätsflucht. Als Autor von Sci-Fi- und Fantasyromanen zieht es mich immer zum geschriebenen Wort. Deshalb studierte ich Germanistik und Anglistik, machte meinen Bachelorabschluss und begann bei der Zeitung zu arbeiten. Erst bei einer Lokalredaktion, dann beim Radio und aktuell als Redakteur in der Unternehmenskommunikation. Game2Gether ist ein Ausgleich, ein Portal in die Welt von Fantasy und Sci-Fi, gefüllt mit Games und Büchern. Deswegen bin ich hier unter anderem in der Gaming-, Film- und auch Manga-Sparte tätig.