Coffin Dodgers – Test / Review

    Während Big N seit Jahren mit seiner exklusiven Mario Kart Serie die Spieler reihenweise an die Bildschirme fesselt, haben Zocker auf anderen Systemen wenige bis gar keine Alternativen. Mit dem frisch erschienenen Coffin Dodgers erschien nun ein ähnliches Spiel für Xbox One. Wir haben uns das Indie-Game mal etwas genauer angeschaut und unsere Erfahrungen könnt ihr hier im Test lesen.

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    Über die Jahre hinweg gab es immer mal wieder Spiele, die sich mehr oder minder erfolgreich an Mario Kart orientiert haben. In den 90er Jahren beispielsweise war Wacky Wheels für den PC gar nicht mal so unpopulär. Die Liste ließe sich durch viele weitere Spiele ergänzen bis hin zu Blur und Sonic All-Stars Racing auf der vergangenen Konsolengeneration. Im Hinblick auf die aktuele Generation erschien vor wenigen Tagen aus der kleinen Entwicklerschmiede Milky Tea Studios besagtes Coffin Racers, um das es hier gehen soll. Von einem Mario Kart Klon zu sprechen, trifft die Sache nicht ganz im Kern, aber beide Spiele wollen im Endeffekt das gleiche abliefern: Einen schnellen Kart-Racer mit massig Items zum Einsammeln.

    Der Name Coffin Dodgers kommt nicht ganz von Ungefähr, obwohl es sich nur bedingt um Särge dreht. Das hat mit der Hintergrundgeschichte zu tun, die uns das Warum und Weshalb zu diesem Fun-Racer bietet. Der Sensenmann stattet der beschaulichen Gemeinde Sunny Pies einen Besuch ab und hat dabei 7 Rentner ins Visir genommen. Doch ganz so leicht wollen es ihm die Senioren dann doch nicht machen. Und so entsteht die Idee, ein paar Rennen zu fahren, bei denen es buchstäblich um Leben und Tod geht. Was natürlich im Spiel nichts anderes bedeutet, als: Fahrt als Erster ins Ziel und entgeht dadurch dem Tod. Als Vehikel kommen hierbei stilecht diverse pimpbare Elektrorollstühle zum Einsatz.

    Die nun folgenden 13 Strecken führen uns quer durch die Stadt. Dabei erwarten uns abwechslungsreiche Kurse, die von einer belebten Farm bis hin zum düsteren Friedhof reichen. Dabei spielt sich Coffin Dodgers als lupenreiner Arcaderacer im Kart-Stil. Demnach fahren wir also nicht nur unsere Runden ab, sondern sammeln unterwegs auch jede Menge Power-Ups ein, um unseren Gegnern das Leben möglichst schwer zu machen. Die widerum tun natürlich auch alles dafür, dass wir als Spieler möglichst weit nach hinten im Ranking purzeln. Und so finden wir in Coffin Dodgers ein überschaubares und generisches Sammelsurium an einsetzbaren Gegenständen. Von Schutzschilden bis hin zu Lenkraketen ist so ziemlich alles vertreten, was man so oder in ähnlicher Form schon in anderen Kart-Racern gesehen hat. Einzig der Nahkampf in Form eines ordentlichen Hiebs mit dem Gehstock ist eine Sache, die Coffin Dodgers etwas vom Rest abhebt. Am Ende jedes Rennens gibt es dann Punkte aufs Konto, während der Letztplatzierte aus dem weiteren Rennverlauf zwar ausscheidet, aber dennoch als Zombie weiter mitfahren darf. Etwaige Punkte dürfen dann in Upgrades des Rollis investiert werden. Wie man merkt will Coffin Dodgers gar nicht das Genre des Kart-Fun-Racers neu erfinden, sondern setzt viel eher auf bewährte Mechaniken in einem schwarzhumorigen Gewand.

    Der Schweregrad des Spiels flacht im Verlauf etwas ab. da gerade am Anfang die Gegner mitunter ziemlich überlegen über die Piste brausen. Erst, wenn man nach und nach die Upgrades seines Scooters freischaltet und folglich mehr PS unter der Haube hat, wird das Spiel zusehens ausgeglichener bis hin zur Leichtigkeit. Und so hat man eigentlich nur beim Start mit seinem Fahrer etwas zu kämpfen, bevor man gegen Ende des Grand Prix eher leichtes Spiel hat.

    Den wohl größten Pluspunkt sammelt Coffin Racers im Multiplayer. Gerade der Fakt, dass man sich zeitgleich mit bis zu 4 Spielern daheim vor der Glotze im lokalen Koop eins auf die Mütze geben kann, ist doch ein reeller Spaßfaktor, den man nicht unterschätzen darf. Wer daheim nicht genug Freunde auf dem Sofa versammeln kann, der darf natürlich auch online seinem Rollstuhl freie Fahrt lassen. Neben der Kampagne, die sich als Grand Prix durch eine Aneinanderreihung von verschiedenen Strecken versteht, gilt es noch, unterschiedliche Herausforderungen zu meistern. Ferner gibt es einen freien Fahrtmodus, bei dem man sich primär auf freier Strecke Sammelobjekte unter den Nagel reißen muss.

    Auf der technischen Seite gibt sich Coffin Dodgers als typischer Mittelfeld-Kandidat. Die Grafik ist OK, auch wenn es hier und da mal zu kleinen Mikrorucklern kommt. Der Sound ist ebenfalls absoluter Standard und sticht weder positiv, noch negativ sonderlich heraus. Für Sammler von Gamescores sei noch gesagt, dass man binnen weniger Stunden einen vierstelligen Score einfahren kann, um seine persönlichen Stats ordentlich zu pushen.

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    Fazit

    Wer nicht in den Genuss von Mario Kart kommt, aber mal wieder Bock auf einen kurzweiligen Fun-Racer hat, der kann recht bedenkenfrei zu Coffin Dodgers greifen, zumal das Spiel für einen schmalen Taler zum Download bereit steht. Einen AAA-Titel erwartet ohnehin niemand und wer sich auf die reine Standardkost eines Kart-Racers beschränken möchte, der wird spaßige Stunden alleine oder im Koop verbringen können.

    Wertung 3 stern

    Christoph
    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur