Burnout Paradise Remastered Test/Review

    Wenn es ein Spiel verdient hat, eine Neuauflage zu erhalten, dann ist dies wohl Burnout Paradise. Auch wenn die Formel „Open World“ inzwischen schon Genreübergreifend auf unzählige Spiele übergegriffen hat, war das im Jahr 2008 erschienene Rennspiel durchaus am Boom beteiligt. Doch wie schlägt sich das Rennspiel 10 Jahre danach auf einer neuen Plattform? Dem wollen wir auf den Grund gehen.

    Was, schon 10 Jahre ist das her?

    Burnout war auf den vergangenen Konsolen-Generationen die wohl beliebteste Arcade-Racer-Reihe. Doch sie schaffte es nicht, die PS4 oder Xbox One zu erobern. Nun will Criterion Games mit einem Remake des letzten Teils endlich auch aktuelle Konsolenspieler erreichen. Mit wesentlich verbesserter Grafik und allen DLCs des Originals steigen wir also in ein Auto ein.

    Kenner des Originals werden gleich mit „Take me down to the Paradise City“ begrüßt. DJ Atomica ist gleich gesprächig wie vormals und die Anfangssequenz kann (leider) immer noch nicht übersprungen werden. Doch egal, sobald wir auf der Straße sind, genießen wir solch langsamere Töne wie im Intro, denn es gibt von Beginn an nur eins: Vollgas.

    Dabei starten wir mit einem relativ langsamen Auto. Der Hunter Cavalry fährt sich für Burnout-Verhältnisse noch ruhig, wird aber bald vom Hunter Oval Champ 69 oder Hunter Mesquite abgelöst. Sobald ihr ein paar Rennen gewonnen habt, und das dazugehörige Boss-Auto verschrottet, erhaltet ihr nach und nach eine große Fahrzeug-Flotte. Die Belohnungsspirale wird schnell aktiv und hält euch lange bei Laune.

    Immer nur Autos wäre Langweilig

    Vor allem dürft ihr auch sehr bald auf die Motorräder zugreifen, die sich stark anders steuern als die Autos. Eines haben aber alle Fahrzeuge gemeinsam – sie sind schnell. Vor allem im späteren Spielverlauf werden sie wahnsinnig schnell. Dann nützt euch aber auch die Übersichtskarte so gut wie nichts mehr. Wenn ihr nicht die Strecken auswendig lernt, werdet ihr öfters neben der Strecke landen, als auf ihr.

    Dies betrifft auch den Schwierigkeitsgrad selbst. Bis zur B-Lizenz ist es noch relativ einfach zu gewinnen und die Punktezahlen zu erreichen, doch die A-Lizenz sowie besonders die Burnout- und Criterion-Lizenzen (Plus Elite) haben es wirklich in sich. Mit einem Formel 1 ähnlichen Flitzer durch die Straßen zu düsen macht Laune, wird euch aber nicht nur einmal den Puls in die Höhe jagen.

    Witzig ist in dem Fall auch, dass ihr noch weitere Autos freischaltet, bei denen es sogar Spielzeug-Varianten der Fahrzeuge gibt. Daneben erhaltet ihr auch noch Polizei-Racer sowie Legendäre Flitzer. Generell ist die Auswahl an Autos und Motorrädern sehr umfangreich, was dementsprechend lange Zeit bei der Stange hält.

    Fahr wie du willst

    Jetzt wo wir die Fahrzeuge hinter uns haben, gehen wir gleich mal auf die Strecke selbst. In Burnout Paradise bestimmt ihr selbst wie es weiter geht. Ok, nicht gleich, denn ihr müsst für manche Rennvarianten bestimmte Autos besitzen, doch im Grunde könnt ihr wirklich frei entscheiden, welche Aufgabe ihr bestreitet.

    Neben den „normalen“ Rennen gegen andere Fahrzeuge dürft ihr etwa Stunt-Rennen bestreiten. Oder ihr versucht möglichst schnell von A nach B zu kommen. Dasselbe gibt es noch für Checkpoint-Rennen sowie für Spezialmissionen. Jede Kreuzung ist gleichzeitig ein Checkpoint für eine Aufgabe. Und Kreuzungen gibt es viele.

    Dadurch dass ihr für so ziemlich jedes Rennen Belohnungen erhaltet werdet ihr eben auch motiviert, die Stadt zu erkunden. Doch nicht nur dadurch – es gibt unzählige Geheimnisse zu entdecken, Werbetafeln zu zerstören, Absperrungen zu durchbrechen und Mega-Jumps zu vollführen. Langweile ist nicht gerade das, was euch einfallen wird wenn Burnout Paradise gestartet wird.

    Wie gut rast es sich?

    Dass Burnout Paradise seinen Ursprung auf PlayStation 3 hat, lässt sich nicht ganz verleugnen. Doch Criterion Games hat alles gemacht, dass das Spiel auch auf PS4 toll aussieht. So wurde das Kantenflimmern eliminiert, die Umgebungen sehen (noch) besser aus als zuvor, das Geschwindigkeitsgefühl ist nach wie vor hervorragend und auch an den Texturen hat sich im Vergleich zum Original einiges getan.

    Es gibt zwar wohl Rennspiele, die ein wenig besser aussehen, doch keines das trotz der massiven Geschwindigkeit fast immer übersichtlich bleibt. Flüssig ist – und war Burnout Paradise schon immer, und hier hat sich glücklicherweise auch nichts verändert. Im direkten Vergleich werdet ihr aber natürlich die meisten Unterschiede sehen. Auf der PS4 Pro ist die Aufwertung nochmal deutlicher, denn hier gibt es 60FPS in 4K.

    Selbst Steuerungstechnisch wurde ein klein wenig eingegriffen. Die Fahrzeuge steuern sich um einen Hauch direkter, was besonders bei den Motorrädern auffällt. Ansonsten werdet ihr auf der Strecke nicht von der Spielmechanik besiegt, sondern maximal von einem Pfeiler der plötzlich vor eurem Auto auftaucht wenn ihr zu unbedacht um eine Kurve fahrt.

    Fazit

    Take me down to the Paradise City – und dahin fahren wir wirklich gerne. Burnout Paradise ist einfach gesagt eines der besten Remakes überhaupt. Komplett überarbeitete Technik, alle DLCs vom Original, unzählige Missionen, Rennen, Fahrzeuge und ein unvergleichliches Fahrgefühl. Wer den Arcade-Racer bislang noch nicht gespielt hat, sollte spätestens jetzt zugreifen. Wenn ihr eine PS4 Pro habt, dann umso mehr, denn hier läuft das Geschehen in 4K mit durchgängig 60FPS.

    Rene
    Ich bin seit den Atari VCS Zeiten leidenschaftlicher Gamer und spiele besonders gerne Retro-Games, Sport, Adventure, Action und eigentlich alle möglichen Genres. Seit 2002 bin ich auch als Redakteur tätig und seit kurzem bei Game2gether und hoffe die Kollegen hier gut unterstützen zu können.