BioShock: The Collection – Test / Review

    Bioshock 4

    Einmal mehr wird uns an BioShock: The Collection klar, wie schnell die Zeit rennt. 13 lange Jahre ist es her, dass wir uns erstmal in die fabelhafte Welt Rapture aufmachen durften. Vor wenigen Tagen erschien mit BioShock: The Collection der zeitlose Dreiteiler für Nintendo Switch. Wie begeisternd die Spiele auch noch heute sind, das erfahrt ihr hier in unserem Test!

     

    Bevor man sich ins Spiel stürzt, sollte man für genügend Speicherplatz auf der Switch bzw. der SD-Karte sorgen. Denn selbst beim Kauf der physischen Version benötigt die BioShock Collection noch satte 31GB Platz auf eurem System. Das liegt daran, dass auf der Cartridge von jedem der drei enthaltenen Spiele nur die Eröffnungsakte mit drauf sind. Den Plan, den 2K damit verfolgt ist eben der, dass ihr die Cartridge einlegt und direkt mit dem Spielen starten könnt, während im Hintergrund die restlichen Daten laden.

    Es hat zwei Gründe, warum wir die Sache mit dem Speicherplatz eingangs erwähnen. Zum Einen muss man eben seinen Speicher für einen gelungenen Spielstart entsprechend vorbereiten und zum Anderen ist das so ziemlich der einzige kritische Punkt, den wir BioShock: The Collection ankreiden müssen. Der Rest überzeugt in nahezu allen Belangen! Aber mal ganz im Ernst: Wenn man sich zig Gigabyte noch runterladen muss, dann kann man die Vermarktung eines physischen Datenträgers eigentlich auch lassen. Entweder alles oder gar nichts, aber so fühlt es sich an wie eine halbgare Mogelpackung.

     

    Die grundsätzliche Frage, die sich uns bei einer solchen Art von Remake stellt: Spielt es sich heute noch immer so gut wie damals? Und gelingt die Umsetzung auf der Switch reibungslos? Zumindest mit Letzterem hatten wir in der Vergangenheit nicht immer die besten Erfahrungen gesammelt. Eine der Diskussionen um BioShock war immer, welchem Genre man das Spiel eigentlich zuordnen möchte. Sicherlich ist es vordergründig ein Shooter, aber als solcher dann alles andere als typisch oder klassisch. Allein die Vielfalt an Interaktionen mit der Umwelt machen ein solches Schubladendenken eher obsolet. Man fühlt sich deutlich näher an einem System Shock denn an einem Call of Duty. Rein auf die Shootersequenzen reduziert schlägt sich BioShock sogar recht schlecht.

    Teil 1 und 2 der BiosShock Collection führen uns auf den Meeresgrund, während Teil 3 in luftigen Höhen spielt. Es ist dabei völlig egal, welches Setting den Rahmen vorgibt, es ist nach wie vor eine phantastische Spielwelt. Es sind eben genau diese Spiele wie BioShock, die das Prädikat zeitlos verdienen. Dabei spielen immer auch Absurditäten, wahnsinnige Figuren und ein Hauch von Religiosität eine mitunter entscheidende Rolle, so dass man sich ein ums andere Mal mit den Gedanken in der Hintergrundgeschichte findet.

     

    Spannend war für uns, wie gut sich die Sammlung auf der Switch nun schlussendlich schlagen wird. Mittlerweile wissen wir, dass rein grundsätzlich die Switch in der Lage ist, selbst große Blockbuster einigermaßen gut umzusetzen, man denke hier beispielsweise an The Witcher 3. Kurz gesagt schlägt sich BioShock: The Collection sehr ordentlich. Die Frames sind auf 30 pro Sekunde festgesetzt, so dass es keine Ausreißer nach oben oder unten gibt. Die Auflösung ist wie so oft dynamisch.

    Das heißt, je nach Modus der Switch gibt es mehr oder eben weniger Bildpunkte. Im Dock skaliert das Bild auf 1080p hoch, währen der Handheld-Modus nur 720p anbietet. Hier und da waren ein paar Einbrüche im Dock-Modus bemerkbar, aber das bezieht sich nur auf ein paar wenige und sehr effektlastige Momente. Ärgerlich sind die schon damals kleinen Texte, die man für die Switch leider nicht vergrößert hat. Gerade im Handheld-Modus fällt das Lesen dieser mitunter sehr schwer.

    Tut euch selbst einen Gefallen und spielt die BioShock Sammlung mit dem Pro Controller. Die kleinen Sticks der Joy-Cons sind zwar OK, aber deutlich weniger komfortabel für dieses Spiel als die normale Stickgröße des großen Controllers.

    Einen schönen Überblick über die grafische Darstellung auf den unterschiedlichen Plattformen zeigt dieses Video:

     

    Fazit

    Auf der BioShock Collection finden sich gleich drei zeitlose Klassiker, die verblüffend wenig gealtert sind. Der Spielspaß ist ungebrochen hoch und rückblickend erstaunt, wie rundum gelungen, ja nahezu perfekt, diese Spiele waren. Damals wie heute sind BioShock, BioShock 2 und BioShock Infinite echte Perlen der Videospielindustrie und selbst mit kleineren Abstrichen machen sie auch heute noch auf der Switch unfassbar viel Spaß.

    Christoph
    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur