Review: Codex Space Marines 2.0

 

Nun ist der Codex ja schon einige Zeit draußen und ja, dass Review hätte früher kommen müssen. Aber einfach nur ein paar dumme Punkte zu vergleichen und (entsetzt) zu sagen „Einheit X ist jetzt ganze 2 Punkte teurer pro Modell!“ oder (gelangweilt) zu aus dem Buch stumpf vorzulesen …. naja, dass habt ihr entweder bereits selber erledigt oder zu genüge auf YouTube gesehen. Da muss etwas anderes her und da wir ja das ganze ja schriftlich machen, ergeben sich daraus ein, zwei Problemchen, die man sich überlegen muss richtig anzugehen – für euch, denn IHR wollt hier etwas informatives und unterhaltsames lesen!

Wir versuchen darum mal hier einen etwas anderen Ansatz und werden einfach unsere Gedanken zu den wesentlichen Änderungen mit euch teilen! Gute und Schlechte, interessante und völlig abwegige ….. IHR entscheidet wie ihr das ganze verwertet! Es sei noch mal gesagt: (Noch) Kein Video! Also werdet ihr euch bei ein paar Sachen durchkauen müssen. Es dient auch nicht alles dazu um auf irgendwelchen großen Turnieren die Preisgelder abzustauben, sondern mal für das lustige Spiel am Abend mit einem gutem Freund und einem Glas [Lieblingsgetränk einfügen] was auf den Tisch zu stellen, was er vielleicht nicht erwartet hat! Wovon er mal gar keine Ahnung hat, dass der Codex so etwas auch hergibt. Also mal wieder guten, alten, lustigen, einfachen Spaß haben und interessante Ideen ausprobieren! (Und hey, wenn daraus auch noch was effektives fürs nächste Turnier bei rauskommt, warum nicht?)

 

Part 1 – Wer sind die Space Marines? (Fluff)

Der neue Codex kam vor einigen Wochen heraus und seitdem dürften die meisten Space Marine Spieler bereits viel damit herumexperimentiert haben. Wie immer ist auch dieser Codex ohne große Überraschung gleich aufgebaut: Ein wenig Hintergrundgeschichte, Vorstellung der verschiedenen Subfraktionen (Ultra Marines, Imperial Fists, White Scars, Raven Guard, Salmander, Iron Hands) mit ihrer Heraldik, einer Beschreibung was die Ordne so einzigartig macht und charakterisiert und einige Nachfolgeorden, damit man ein paar Ideen für alternative Farbschemas bekommt, wenn man nicht nur blaue Schlümpfe spielen mag und es dennoch Ultras sein sollen. Das ganze, kompakt auf nur 53 Seiten, mit vielen Bildchen lässt schon mal etwas kreative Stimmung aufkommen und gibt uns etwas an die Hand, womit wir unsere Gedanken anregen können, mal etwas neues zu probieren, was nicht immer dem „Muster A“ entspricht. (Ja, ich seh dich an, Gully!)

Schön ist dabei, dass sie auch immer etwas zu den Nachfolgeorden geschrieben haben. Ein paar kurze Worte nur, aber doch so viel, dass man erkennt worin die Verbindung besteht, aber auch was sie eben von ihren „Vätern“ unterscheidet. Und das spiegelt sich auch in den Farben wieder! Nehmen wir mal als Beispiel die Iron Hands und ihre Nachfolger:
Die Iron Hands sind bekannt für ihre kalte Logik und berechnende Kriegsführung bekannt. Tödliche Effizienz, welche gleich Maschinen auf das Schlachtfeld gebracht wird. Genau diesem Vergleich tragen sie sogar noch mehr Rechnung, indem sie selbst sagen, dass das Fleisch, selbst das eines genetisch zur Perfektion hoch gezüchteten Supermenschens, schwach sei. Wo andere ihre Gliedmaßen mittels Robotik ersetzen müssen, weil sie einen Arm im Gefecht verloren haben, ersetzt ein „Iron Hand“ gerne ein Bein oder gleich Beide, weil sie einfach effizienter sind!

Die „Sons of Medusa“ sind ein Nachfolgeorden der zweiten Generation und entstammen dem gleichen Saatgut wie die Iron Hands. Ähnlich ihren Vätern sind auch sie für ihre Intoleranz gegenüber dem Fleisch und ihrer methodischen Kampfweise bekannt. Wo jedoch ihre Väter Wellen an Infanterie nach vorne schicken, fahren bei ihnen einfach ein paar gepanzerte Fahrzeuge bis in die Stellung des Feindes, um dort für Ruhe zu sorgen. Auch haben sie ihre Kräfte nicht auf zehn Kompanien aufgeteilt, sondern haben verschiedene Kompanien kombiniert und bestehen nur noch aus drei „War Clans“, welche sich gegenseitig versuchen in ihrer Effizienz zu übertreffen. Dadurch wird auch ihr einzelnes Fähigkeitsspektrum deutlich gesteigert.

 

Part 2 – Woraus bestehen Space Marine Orden eigentlich? (Einheitenbeschreibung)

Der zweite Teil beschäftigt sich mit den Einheiten – und Herrgott sind das viele! Auf 27 Seiten werden die verschiedenen Einheiten mit Texten beschrieben und mit einigen Artwork Bildern schön in Szene gesetzt, bevor es in die Armeepräsentation geht und auf weiteren 27 Seiten alle Einheiten nochmal zusammengebaut in verschiedenen Farbschematas bemalt dargestellt werden! Wer jetzt denkt, dass das ja garnicht so viele Einheiten sein können: Die Einheiten werden gemäß ihrer militärischen Fähigkeit zusammengefasst und dann mit kurzen Absätzen beschrieben! Drei Textsäulen pro Seite, Schriftgröße 10 und nur die Artworks nehmen ab und zu etwas Platz weg …. ja, dass ist SEHR VIEL!

Zufall oder nicht (ich glaube eher nicht), sind gerade die neuen Primaris Einheiten mit gefühlt etwas mehr Text versehen. Klar, man will ja nicht auf den Kosten sitzen bleiben, nachdem man nun nochmal die Preise angehoben hat. Und je mehr man eine Verbindung zu den Einheiten aufbauen kann, desto wahrscheinlicher sie zu kaufen. Nur eine subjektive Auffassung, aber man darf ja auch mal ein paar freie Gedanken äußern.

 

Insgesamt präsentiert sich in den ersten zwei Kapiteln ein Standard, welchen man nach Jahrzehnten gewohnt ist und erwarten kann. Es ist zwar immer wieder schön es zu lesen und es kommt auch immer wieder mal eine Kleinigkeit hinzu, aber ich muss ehrlich gestehen: Irgendwie wäre etwas mehr Innovation wünschenswert. Das doofe ist, dass mir auch gerade nichts einfällt, was es das ganze mal „wertvoll“ machen würde, sich mehr damit zu beschäftigen. Man liest es sich einmal durch, vielleicht auch ein zweites Mal, wenn man sich eine fluffige Liste für eine narrative Mission zusammenbauen möchte, aber letzten Endes fehlt mir hier irgendetwas, was mich dazu bewegen würde, hier mehr Zeit zu investieren, als es eben „nur“ einmal durchzulesen. Vielleicht ein Bezug zu den Romanen, eine Verknüpfung zwischen den Fraktionen, ein paar kleine Eastereggs, welche man erst findet, wenn man mal etwas genauer hinschaut? So etwas in der Art wäre vielleicht eine nette kleine Ergänzung und würde mich auch sagen lassen: „Den Codex brauch ich zwar genauso wenig wie den für irgendein anderes Spielsystem, aber hast du gewusst, dass…..“