Noctua NH-U12S chromax.black – Test / Review

    Kühlleistung:

    Zum Test der Kühlperformance des Noctua NH-U12S chromax.black wurde der i7-10700K mit Prime95 im Small FFTs Test (maximum power/heat/CPU stress) mit konstanter Belastung gefordert. Die Tests wurden sowohl mit aktiviertem Powerlimit bei 125 W und deaktiviertem Powerlimit und OC auf 4,7 GHz auf allen Kernen bei 200 W durchgeführt. Die Gehäuselüfter liefen für einen ausreichenden Luftaustausch auf halber Leistung. Dennoch muss man bei unserem Testsystem berücksichtigen, dass es sich um ein großformatiges Air-Flow-Gehäuse handelt. Die Temperaturen fallen somit etwas geringer aus als in Gehäusen mit geschlossener Front.
    Es wurden folgende CPU-Lüfterdrehzahlen erprobt:

    • 25 % Steuersignal – 380 RPM
    • 50 % Steuersignal – 830 RPM
    • 62 % Steuersignal – 1000 RPM
    • 75 % Steuersignal – 1200 RPM
    • 100 % Steuersignal – 1530 RPM

    Die erfassten Temperaturen entsprechen dem Mittelwert aller CPU-Kerntemperaturen. Diese wurden mittels HWiNFO64 ausgelesen und aufgezeichnet. Bei den Test lag die Umgebungstemperatur bei etwa 22,5 °C.

    Läuft die CPU mit aktiviertem Power-Limit bei 125 W Leistung schafft der Kühler im Bereich von 25 % bis 100 % Steuersignal, bzw. 380 RPM bis 1530 RPM, die CPU unter 90 °C zu halten. Allerdings nähert sich die Temperatur bei unter 400 RPM im Betrieb stark den 90 °C an. Bei 50 % Steuersignal, bzw. 830 RPM, ist die CPU-Temperatur deutlich niedriger und beläuft sich auf unter 67 °C. Bei voller Leistung liegt man bei etwas über 58 °C. Somit ist der Temperaturunterschied zwischen 50 % und 100 % unter 9 °C. Bedingt durch die bei 50 % immer noch geringe Temperatur kann man den CPU-Kühler hier bedenkenlos stark drosseln, den damit verbunden großen Vorteil sehen wir bei der Betrachtung der Lautstärke.

    Betreibt man die CPU im OC-Betrieb mit einer Leistungsaufnahme von 200 W bringt man den CPU-Kühler langsam an seine Grenzen. Bei 25 % Steuersignal musste der Test nach wenigen Minuten abgebrochen werden, da sich die CPU sehr schnell im Bereich der thermischen Drosselung befand. Auch bei 50 % Steuersignal lief die CPU in die thermische Drosselung, jedoch erst nach über 20 Minuten. Hier sollte man bedenken, dass im üblichen Gaming-Betrieb die CPU niemals über diesen Zeitraum eine so hohe Dauerbelastung erfährt. Bei 1000 RPM bleibt die Temperatur knapp unter der 90 °C Marke. Bei 100 % Steuersignal liegt die Temperatur bei etwa 80 °C und bei 75 % bei etwas über 82 °C. Somit kann man die Ansteuerung des CPU-Kühlers zumindest auf 75 % drosseln.

    Im direkten Vergleich zwischen den Testdurchläufen mit 125 W und 200 W zeigt sich ein Unterschied von etwa 20 °C bei 100 % Steuersignal und ein Unterschied von 26 °C bei 1.000 RPM. Die Kühlleistung bei 200 W ist nur bei voller Lüfterleistung ausreichend. Bedenkt man das im Alltags- und Gaming-Betrieb die CPU niemals eine 100 %ige Auslastung wie hier simuliert wurde erreicht, wird somit die Temperatur im normalen Betrieb nochmals etwas geringer ausfallen.
    Betrachtet man nun die TDP üblicher Desktop-CPUs beträgt diese bei Intel maximal 125 W (Boost kurzzeitig auf bis zu 250 W) und bei AMD maximal 105 W (Boost kurzzeitig auf bis zu 142 W). Die AMD-Desktop-CPUs können somit alle problemlos gekühlt werden, bei Intel-CPUs könnte man im Boost ggf. eine maximale Lüfterleistung benötigen.

    Wie zu erwarten positioniert sich der Noctua NH-U12S zwischen seinen großen und kleinen Geschwistern, dem NH-D15S und NH-U9S. Etwas überraschend ist der geringe Abstand zum DeepCool AS500, der einen 140 mm Lüfter nutzt.

    Den Unterschied zwischen den Wärmeleitpasten NT-H1 und NT-H2 bezüglich der Kühlleistung haben wir uns vor kurzem in einer separaten Review angeschaut.

    1
    2
    3
    4
    Alexander Schaaf
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.