CORSAIR K70 MAX – Test/Review

    Ergonomie, Handling und Präzision:

    Wie üblich bietet auch die CORSAIR K70 MAX eine dreistufige Höhenverstellung. Dazu verfügt sie an der Rückseite über zwei kombinierte, ausklappbare Stützen. Die Handballenablage lässt sich einfach von unten an die Tastatur anstecken und bietet eine sehr angenehm gepolsterte Oberfläche. So ist eine Anpassung an individuelle Vorlieben problemlos möglich. Dank gummierter Füße an der Unterseite hat die Tastatur einen guten Halt, selbst auf einem Mauspad.

    Wie für lineare Switches üblich haben die Tasten keinen direkt wahrnehmbaren Druckpunkt und lassen sich insgesamt leicht drücken. In der Grundeinstellung liegt der Auslöseweg bei 2 mm, wodurch die Gefahr von Falscheingaben schon deutlich reduziert wird, ohne dass einem die Reaktion verzögert erscheint. Auch für eine produktive Nutzung der Tastatur ist dies eine komfortable Einstellung. Auf die Möglichkeiten zur Anpassung des Reaktionswegs gehen wir später genauer ein. Ende August bekommen die Switches per Firmwareupdate noch eine weitere Funktion, den sogenannten RAPIDFIRE-Modus (wird über die WIN-LOCK-Taste aktiviert). In diesem Zustand gibt es keinen fixen Auslösepunkt mehr und die Tastatur interpretiert jede Bewegung nach unten als Tastendruck und jedes Anheben als Reset. Dies ist besonders hilfreich, wenn Aktionen schnell wiederholt werden müssen, da das Anheben über den Auslösepunkt entfällt.

    Der Klang der Tastatur ist sehr angenehm und lässt sich als eher dumpfer beschreiben. Auch die Lautstärke ist angenehm, obwohl hier keine Silent-Switches verbaut sind. Die Lautstärke reduziert sich natürlich, wenn man die Tasten nicht immer bis zum maximalen Anschlag durchdrückt. Aber ein gewisses Geräusch gehört bei einer mechanischen Tastatur ja auch zum Feeling dazu.

    Ein Ghosting konnten wir in unsere Spieletests nicht feststellen. Von Ghosting spricht man, wenn eine Tastatur beim Drücken von mehreren Tasten gleichzeitig nicht alle Eingaben erfasst. Das kann insbesondere in Shootern passieren, da man hier oft viele Aktionen gleichzeitig durchführen muss. Das N-Key-Rollover der Tastatur funktioniert zuverlässig. Ein N-Key-Rollover ermöglicht es alle Tasten gleichzeitig zu drücken und die Tastatur erfasst jede einzelne Eingabe. Das n steht hierbei als Variable für die Tastenanzahl der Tastatur, denn in der Mathematik nutzt man ein n immer für eine natürliche Zahl (alle Zahlen von 1 bis unendlich ohne Nachkommastellen).

    Software:

    Wie bei CORSAIR üblich, kommt für die Einstellung und Anpassung der Tastatur die hauseigene Management-Software iCUE zum Einsatz. Neben der Beleuchtung kann man hier auch Makros zuweisen und die Tastatur konfigurieren, auch Firmwareupdates sind hier möglich. Alle Optionen finden in einem separaten Reiter für die K70 MAX. Bei der Beleuchtung und den Tastenzuweisungen können wir zwischen dem Hardware- und Softwaremodus unterscheiden. Bei ersterem werden die Profile auf der Tastatur hinterlegt, sodass die Tastatur mit den eigenen Einstellungen auch genutzt werden kann, wenn iCUE nicht aktiv ist (bzw. auch an anderen PCs).

    Die ersten beiden Unterpunkte ermöglichen eine Anpassung der Tastenbelegungen. Hier können wir wirklich jede Taste umprogrammieren und Makros, Mausaktionen, Tasten/Tastenkombinationen, Multimedia-Aktionen und weiteres hinterlegen. Dank der unbegrenzten Anzahl an Profilen im Softwaremodus stehen einem hier alle Möglichkeiten offen.

    Beleuchtungseffekte können wir für die gesamte Tastatur, aber auch für einzelne Tastenbereiche einzeln einstellen. So können wir Effekte über alle Tasten gleichzeitig laufen lassen und auch mit anderen CORSAIR-Produkten synchronisieren. Man kann aber auch über mehrere Layer Effekte erstellen, bei denen bestimmte Tasten unterschiedlich beleuchtet werden, zum Beispiel, um sich für Spiele Farbeffekte passend zu den Tastenbelegungen zu realisieren.

    Im Untermenü Optionen gibt es noch die Möglichkeit, die Aktionen bei eingeschaltetem WIN-Lock anzupassen und auch die zugehörigen Farbeffekte zu wählen. In den Geräteeinstellungen können wir noch die Firmware aktualisieren, die Pollings-Rate auswählen und unter anderem die Farbe des Tournament-Modus einstellen. Besonders interessant ist bei der K70 MAX allerdings der Menüpunkt Tastenbetätigung, denn hier können wir die MGX-Switches konfigurieren, doch dazu mehr im nächsten Abschnitt.

    Anpassung der Switches:

    Die MGX-Switches bieten als besonders Feature einen anpassbaren Betätigungsweg von 0,4 – 3,6 mm. Über mehrere Layer können wir diese Anpassung für jede Taste einzeln vornehmen. So kann man für den Alltagsbetrieb und das Gaming unterschiedliche Profile erstellen. Die Auswahl eines kurzen Betätigungswegs ermöglicht eine schnellere Reaktion, wohingegen ein längerer Betätigungsweg Falscheingaben reduziert. Dadurch ergeben sich interessante Optionen im Gaming, da man zum einen Tasten auf eine schnelle Reaktion trimmen kann, andere hingegen auf eine langsame Reaktion.

    Eine Option wird im 4. Quartal noch folgen, dann kann man auch in iCUE die Switches in den Rapidfire-Modus schalten, ohne zwangsläufig den WIN-LOCK-Modus aktivieren zu müssen.

    Fazit:

    Die CORSAIR K70 MAX fügt sich optisch einwandfrei in die aktuelle Designsprache der CORSAIR-Tastaturen ein. Durch das Dreiecksmuster an der Oberseite besitzt sie jedoch auch eigene, dezente Designmerkmale. Die verwendeten Materialien sind hochwertig ausgewählt und verarbeitet und der gesamte Aufbau ist sehr solide ausgeführt. Ergonomisch weiß die Tastatur mit Höhenverstellung und einer bequemen Handballenablage ebenfalls zu überzeugen. Die Key-Caps sind dank der leicht rauen Oberfläche dabei angenehm griffig.

    Das Highlight der Tastatur sind aber definitiv die MGX-Switches. Denn der konfigurierbare Schaltpunkt bringt ganz neue Möglichkeiten mit sich. Besonders dann, wenn die Tastatur für verschiedene Spiele-Genres, aber auch für produktive Arbeiten genutzt wird. So haben wir beim Tippen dieser Review mit einem etwas längeren Auslöseweg deutlich weniger Falscheingaben erzielt.

    Die Tastatur ist ab sofort zu einem UVP von 229,99 € erhältlich. Damit fügt sie sich im oberen Segment der CORSAIR-Tastaturen ein. In Anbetracht der verbauten Switches und der gesamten Verarbeitung aber ein angemessener Preis.

    Das gefiel uns besonders gut:

    • Hochwertige Verarbeitung und dazu passende Materialauswahl.
    • Bequeme Handballenablage für ein ermüdungsfreies Arbeiten.
    • Sehr effektvolle ARGB-Beleuchtung der Tasten.
    • Anpassbarer Auslöseweg der Switches gepaart mit einer präzisen Reaktion.
    • Angenehmes, etwas dumpferes Klickgeräusch der Tasten.
    • Integration in die iCUE-Software.
    • Abnehmbares USB-C-Kabel.

    Das würden wir uns noch wünschen:

    • Profilierte WASD-Tasten, wie bei der K100.

    Die K70 MAX wurde Game2Gether von Corsair für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers oder Händlers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

    Quelle: Produktseite CORSAIR

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    Alexander Schaaf
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.