F1 2012 – Test / Review

Alle Jahre wieder, dass ist das neue Motto von Codemasters und seinem Rennspiel F1. Dieses Jahr steht mit F1 2012 ein weiterer Titel in den Startlöchern. Wieso ein jährliches Update nicht immer klappt, könnt ihr in unserer Review lesen.

Young Driver Test … ohje …

Bevor wir uns ins Rennen stürzen bzw. unsere Einstellungen ändern dürfen, werden wir zur ersten Hälfte des Young Driver Test gezwungen. Hier können wir zwischen Ferrari, McLaren und RedBull wählen und müssen wortwörtlich sinnfreie Tutorielabschnitte bestreiten. So beschleunigen wir beim ersten Mal von 0 auf über 270 km/h und müssen in einem bestimmten Bereich stehen bleiben. Weiter geht der Kindergarten mit einem Abschnitt in dem wir eine Kurve richtig schneiden müssen. Mit diesem Tutoriell wollte Codemasters es erleichtern ins Spiel zu finden und hat es geschafft, dass sogar Hunde und Affen es zu leicht finden. Nach dem Tutoriell fällt uns sofort eine neue Menü-Optik auf, die Edler wirkt und aussieht.

Freier Grand-Prix ade

Anschließend freuen wir uns wie Schmitzkatz auf unsere frei konfigurierbare Saison, in dem wir nach unserer Wahl Strecken, Teams, Regeln usw. für die Season auswählen. Diesen Modus hat aber der Entwickler komplett gestrichen und hat uns langweilige Einzelrennen „spendiert“. Zumindest können wir hier noch unser Wunschteam und Wunschstrecke auswählen.

Um diesen Abstrich zu kompensieren hat Codemasters zwei neue Modi eingefügt. Im Season-Challenge fahren wir eine gekürzte Saison mit 10 Rennen mit je 5 Runden. Wir fangen mit einem schwächeren Team an (Marussia oder Torro Rosso) und müssen auswählbare Rivalen in 2 von 3 Rennen besiegen um ihren Cockpit zu mopsen. So müssen wir uns immer weiter hocharbeiten, was ein bisschen an Need for Speed: Most Wanted erinnert.

Der zweite Modus im Bunde ist der Champions-Mode, dort müssen wir 6 Weltmeister schlagen die aktuell noch in der Formel 1 tätig sind. So starten wir zum Beispiel in einer fliegenden Runde und müssen innerhalb von 3 Runden Kimi Räikkönen überholen und ihn bis Rennschluss hinter uns halten.

Weiterhin gibt es die vorgefertigte Saison mit allen Strecken und allen Teams, dort können wir anfangs aber nur zwischen Marussia, HTR, Caterham, Toro Rosso, Forca India, und Williams wählen. Die Mindestrennlänge wurde von 3 Runden auf 25% erhöht, was manche Rennen zur Odyssey gerade für Anfänger macht.

Wettersystem, Schadenmodell und Regeln

Das Wettersystem dürfte das neuste im Gameplay-Bereich sein. Nun ist nicht nur an einem Tag ein bestimmtes Wetter, sondern an einem Teil der Strecke kann es Regnen und an einem anderen Teil ist es trocken. So kommen ungeplante Boxenstopps zustande und wir müssen uns zwischen einem Stopp und einem Endspurt mit Trockenen Reifen auf Nasser Fahrbahn. Apropo Boxenstopp, Codemasters hat eine neue Boxenstopp-Animation eingefügt, die das Reifenwechseln in verschiedenen Perspektiven zeigt. Auch die KI-Fahrer werden nun durch das Wettersystem deutlich beeinflusst.

In Punkto Regeln hat Codemasters einiges verbessert und auch einige Schwäche aus dem Vorgänger übernommen. Wenn wir eine Abkürzung nehmen haben wir einige Sekunden Zeit um den Gegner wieder vorbei zulassen, auch die KI wird bestraft wenn sie Abkürzungen ausnutzt. Leider gibt es immer noch keine Einführungsrunde, die Boxengasse wird immer noch mit dem Autopilot befahren und Unfalltrümmer verschwinden meist schon nach einigen Sekunden, was dazu führt das es kaum Gelbphasen gibt – wenn es welche gibt sind diese nach wenigen Sekunden schon vorbei – und das Safty Car selten bis nie zum Einsatz kommt. Auch am Schadensmodell wurde nichts geändert, wir können mit voller Geschwindigkeit gegen gegnerische Autos fahren und zerstören uns dabei nur die Reifen, die Stoßstange und der Flügel.

Auf nimmer Wiedersehen Atmosphäre

Auch in der Atmosphäre haben Codemasters einige Abstriche gemacht, so gibt es in der Karriere kein Team-Truck mehr sondern ein stupides und langweiliges Menü und auch die Interviews nach dem Rennen wurden rausgehauen statt sie verbessert zu haben. Um einen Sieg bzw. eine Treppchenposition zu feiern gibt es in der Formel 1 die berühmte Siegerehrung, außer in F1 2012 und seinen Vorgängern…

Allgemein kommt das Fahrgefühl gut rüber und ist immer noch fordernd für Fortgeschrittene ohne Fahrhilfe und ist nicht zu schwer für Anfänger. Dabei hilft das wir die Steuerung mit Tastatur, Gamepad und Lenkrad frei konfigurieren können.

Im Multiplayer gibt es wie im Singleplayer auch keine frei konfigurierbare Saison. In Einzelrennen können wir uns gegen 15 reale plus 8 KI Kontrahenten beweisen. Mit einem Koop-Partner können wir uns im Zeitrennen gegen Geisterautos von Freunden anlegen.

Erwähnt sollte noch, dass für F1 2012 kein Games for Windows Live mehr benötigt wird sondern nur noch ein Account bei Steam vorhanden sein muss.