Cyborg F.R.E.Q. 5 Headset – Test / Review

Eigentlich ist der Hersteller Mad Catz mit seiner Cyborg-Serie vor allen Dingen für Tastaturen und Mäuse hinlänglich bekannt. Heute stellen wir aber keine Produkt für flinke Fingerarbeit vor, sondern werfen unsere Augen auf das F.R.E.Q. 5 Headset und hoffen auf ein akustisches Feuerwerk. Unser Test zeigt euch, ob das Premium-Headset auch hält, was es verspricht.

R.A.T. Mäuse und S.T.R.I.K.E. Tastaturen haben neben den großen Trennbuchstaben eines gemeinsam: Ein futuristisches Design. Die Cyborg-Serie ist bei Gamern aller Arten äußerst populär, denn außer, dass sie abgefahren aussehen, erfreut man sich der großen Anpassbarkeit und kann sein Eingabegerät in allen erdenklichen Formen personalisieren. Wirft man einen ersten Blick auf das F.R.E.Q. 5 Headset, dann wird sofort klar, wer die Feder geführt hat – auch ohne, dass man den Namen Cyborg oder Mad Catz liest.

 

Technische Daten

Bevor wir zum eigentlichen Test kommen, liefern wir erst einmal knallharte Fakten in Zahlen:

  • Form: Geschlossen, Kopfbügel, für beide Ohrmuscheln
  • Anschluss: 3.5mm Klinke, USB
  • Kabellänge: 1m (3.5mm), 2m (USB)
  • Sound: Stereo 2.0
  • Material Bügel: Leichtmetall, Kunststoff
  • Frequenzbereich: 20Hz bis 20KHz
  • Mikrofonplatz: Links
  • Gewicht: 378 Gramm
  • Kabelfernbedienung: Nein
  • Preis: ca. 100-120€

 

Unsere Testumgebung

Um das F.R.E.Q. 5 möglichst punktgenau bewerten zu können, nutzen wir die unterschiedlichsten Einsatzmöglichkeiten. Als Testzeitraum fanden wir eine 3-wöchige Phase für angemessen, um einen guten Überblick zu bekommen.

Im ersten Teil testeten wir, wie sich das Headset bei Spiele schlägt. Und zwar bei Ghost Recon: Online, Battlefield 3 und Guild Wars 2. In der darauffolgenden Woche lag der Fokus bei der Wiedergabe vom Ton bei Audio- und Filmdaten. Zu guter Letzt folgte in Woche 3 eine ausgiebige Begutachtung unter Messengern wie Skype, Teamspeak und VoIP-Telefonaten – wie kommt Sprache meiner Mitmenschen an und wie natürlich klinge ich für sie.

     

 

Verarbeitung und Tragekomfort

Wie bereits erwähnt sieht das F.R.E.Q. 5 herrlich futuristisch aus – sofern man auf den Look steht. Wir tun es und finden die Optik klasse, nicht zuletzt auch deshalb, weil sich dieses Erscheinungsbild nahtlos gut in die übrige Optik der Cyborg-Geräte einfügt. Rein vom Anblick her wirkt das Headset sehr robust und sieht etwas klobelig aus, was den typisch eckigen Kanten geschuldet ist. Der Bügel ist sauber verarbeitet und an der Unterseite weich gepolstert. Damit ist ein guter Sitz garantiert und auch nach längeren Gaming-Sessions sollte das Headset noch bequem auf dem Kopf sitzen. Die Kopfhörer sitzen nicht fest in ihrer Verankerung, sondern lassen sich um 90° drehen. Damit schmiegen sie sich nicht nur perfekt an, sondern lassen sich auch so für einen etwaigen Transport etwas zusammenklappen. Wer häufiger auf eine LAN-Party geht weiß dieses kleine, aber feine Feature zu schätzen. Ein nicht ganz unwesentlicher Aspekt kommt hier zum Tragen, als dass die ausgeklügelte Bauweise auch einen bequemen Tragekomfort für Brillenträger zulässt. Gerade diese Spielergruppe bemängelt nicht selten, dass selbst hochwertige und teure Headsets bereits nach 1-2 Stunden Spielzeit ordentlich auf die Brillenbügel und damit auf die Schläfe bzw. den Hinterohrknochen drücken. Eigentlich kann man hier Mad Catz nur gratulieren, denn dieses Problem wurde vorbildlich durch die flexible Bauweise gelöst. Selbst nach 4h Dauerzocken drückte die Brille nicht mal ansatzweise. Das erscheint etwas kurios, denn wie fast jedes Headset verfügt auch das F.R.E.Q. 5 über einen grundsätzlichen Druck, der die beiden Kopfhörer zusammenführt. Diesen empfanden wir doch wie oben beschrieben als sehr ausgewogen und keinesfalls zu stark.

Egal, ob man einen großen oder doch eher kleineren Kopf hat, das F.R.E.Q. 5 lässt sich gnadenlos anpassen. Hier kommt der verstellbare Kopfbügel wieder zum Einsatz, der sich butterweich in jede gewünschte Position rücken lässt. Selbst in den maximalen Positionen (maximal eng, maximal weit) drückten die Kopfhörer nicht auf die Ohren. Diese sind von weichem Kunstleder umrandet und dichten unsere Ohrmuscheln komplett ab. Hier kommt allerdings auch der Nachteil vom Material zum Vorscheinen, denn Kunstleder fördert nach langem Tragen die Schweißproduktion.

Zur Verarbeitung zählt auch, wie anfällig das Gerät für Störungen ist. Auch wenn es einem Gamer im Herz blutet, wenn der teuren Hardware was zustößt: Wir wollten es wissen. Schweren Herzens ließen wir das Headset ein halbes Dutzend Mal vom Tisch fallen. Zähneknirschend fuhren wir anschließend mit dem Bürostuhl genau so oft über das Kabel. Und siehe da – nichts! Noch nicht einmal der Lack hatte einen Kratzer davongetragen, das Headset funktionierte einwandfrei wie frisch aus dem Ei gepellt.

Im Falle der Kabel sind diese auch durch eine ordentliche Ummantelung prima von äußerlichen Krafteinwirkungen geschützt. Bei einem Fall vom Tisch sprang übrigens das Mikrofon mal ab. Das ist aber richtig so, denn das Mikro ist abnehmbar wenn gewünscht, ein kleiner Handgriff genügt und man hat das Headset in einen waschechten Kopfhörer verwandelt. Der schwenkbare Arm vom Mikro ist an der Unterseite vom linken Kopfhörer verbaut.

     

 

Klangqualität und Höreindruck

Natürlich sind die Kopfhörer so wie es sich gehört durch das eben erwähnte Kunstleder isoliert. Gut fanden wir, dass wir unter dem Headset von außen so gut wie keine Störgeräusche wahrgenommen haben. Schlecht hingegen war der umgekehrte Weg, denn die Dämmung nach außen hin war nur suboptimal. Unser Nebenmann bekam bei leicht erhöhter Lautstärke alles mit. Das macht beim Solo-Zock daheim zwar nichts aus und auch auf einer LAN-Party dürfte der Grundlärmpegel viel zu hoch sein. Aber das macht das F.R.E.Q. 5 für die Bus- und Zugfahrt fast unbrauchbar, es sei denn, man möchte den Nachbarn gleich mitbeschallen. Das natürlich nur für den Fall, dass man das Mikro abnimmt und das F.R.E.Q. 5 als normalen Kopfhörer nutzt. Dieser Einsatz wird übrigens dadurch unterstrichen, dass man das Gerät auch ganz leicht an seinem Smartphone (iPhone, HTC, Blackberry) nutzen kann.

Für Technikfreaks sei gesagt, dass Neodym-Magnete mit 50mm Durchmesser im Headset verbaut wurden. Der Frequenzbereich umfasst 20 Hz bis 20 KHz und deckt somit das komplette Hörvermögen und uns ab. Das Mikrofon transportiert alle Bereiche zwischen 50 Hz bis 16 KHz zum Gegenüber weiter und auch hier wird jegliche Sprechfrequenz abgedeckt.

Ein erster Clou wird schon beim Auspacken des Headsets deutlich. Der Hersteller hat nämlich mitgedacht und legt zwei Kabel bei: Eines mit Klinkeanschluss und eines für USB. Neben dem Komfort, dass man sich für seinen favorisierten Anschluss entscheiden kann, benötigt man im Falle einer Konnektivität via USB keine separate Soundkarte.

Unser akustischer Gesamteindruck ist überaus zufriedenstellend, das Headset macht seinen Job richtig gut. Im Falle von Spielen, besonders bei Shootern, konnten wir Gegner und Schussgeräusche präzise orten. Natürlich genießt man mit einem 5.1 Headset eine noch bessere Präzision, aber für ein vergleichbar hochwertiges Produkt muss man eben dafür auch tiefer in den Geldbeutel greifen. Bei Musik und Filmen fiel uns auf, dass der Bass minimal überdreht klingt. Besonders bei großen Dynamiken fiel diese Basslastigkeit etwas unschön auf, lässt sich aber per Equalizer aussteuern. Richtig gut hingegen fanden wir den Hörgenuss sowohl bei leiser, als auch bei sehr hoher Lautstärke. Selbst wenn die Laustärke hoch aufgedreht ist, bleibt der Klang klar und sauber, man hört keinerlei Verzerrung oder sonstige Distortions.

Die Sprachqualität bei der Übertragung in allen angewendeten Gebieten war verlustfrei und spiegelte einen natürlichen Klang wieder. Unsere Mitstreiter verstanden uns immer glasklar und hörten die Stimme so, wie man sie gewohnt war. Hintergrundgeräusche wurden sanft herausgefiltert und sprechen für einen gut ausgesteuerten Filtermechanismus. Die mitgelieferte Software bietet drei unterschiedliche Equalizer, besonders klasse fanden wir die Voice-Settings, die sich für Spiele mit Freunden geradezu anbietet und langanhaltenden Spielspaß fördert.

Für den direkteren Zugriff stehen uns am Headset auch noch einige Hardware-Tasten zur Verfügung. Mittels seitlichem Drehrad kann man adhoc die Lautstärke verändern. Das Mikro ist auf Knopfdruck sofort stumm geschaltet, ohne, dass man unnötig lange in der genutzten Software den Button suchen muss – ein Handgriff an die linke Seite vom F.R.E.Q. 5 reicht.

Fazit
Das Cyborg F.R.E.Q. 5 ist ein richtig gutes Headset, dass allen Ansprüchen gerecht wird. Sowohl stundenlanges Zocken, als auch kurze Telefonkonferenzen meistert das Headset problemlos und erweist sich als klasse Allrounder. Der Tragekomfort lässt auch bei langen Sessions nicht nach, selbst bei Brillenträgern. Uns hat auch das abgefahrene Design gefallen, dass prima ins Bild der Produktpalette von Mad Catz passt. Die glasklare Sprachübertragung und eine richtig gute Leistung beim Stereo-Sound haben uns überzeugt. Und robust ist es ohnehin, auch das darf man nicht vernachlässigen.