Mittlerweile schickt uns Frogwares zum sechsten Mal auf ein Abenteuer mit Sherlock Holmes und die Spielereihe um den klügsten Ermittler der Welt erfreut sich einer wachsenden Fangemeinde. Ob „Das Testament des Sherlock Holmes“ die Fehler des Vorgängers ausmerzt und ob sich ein Kauf lohnt, lest ihr unserem Review.
Vor vielen Jahren…
Das Spiel startet mit einer kleinen Zwischensequenz in der einige Kinder den Dachboden auf den Kopf stellen und dabei ein altes Buch finden, welches sie sich gegenseitig vorlesen. Das Buch handelt von Sherlock Holmes und Dr. Watson… Sobald ihr endlich selbst die Steuerung des Geschehens übernehmen dürft, müsst ihr Sherlock Holmes dabei helfen den Raub einer äußerst wertvollen Kette aufzulösen. Dies ist nur der Anfang einer Story voller verwirrender Wendungen und einem Finale das ein paar Überraschungen für euch bereithält. Ihr werdet euch sicherlich mehr als einmal fragen, ob Sherlock Holmes der strahlende Held ist für den wir ihn immer gehalten haben. Neben Holmes dürft ihr zwischenzeitlich noch zwei weitere Charaktere steuern.
Der Allwissende
Natürlich weiß Sherlock Holmes schon die Lösung zu jedem Verbrechen und er hilft dem Spieler mit seinem professionellen Blick, falls er einmal hängen bleibt. Per Tastendruck könnt ihr euch alle Objekte auf dem Bildschirm anzeigen lassen, mit denen ihr interagieren könnt. Dies ist ein äußerst hilfreiches Werkzeug, da ihr euch damit ein langes Suchen ersparen könnt, wenn ihr keine Lust darauf habt. Frogwares hat sich wieder dazu entschieden, dass ihr einige Objekte erst nach einem kleinen Event aufsammeln könnt. In einer Sequenz dürft ihr erst das gewünschte Mittel aus der Küche aufnehmen, nachdem ihr mit dem richtigen Gegenstand im anderen Raum interagiert habt. Davor sagt Holmes nur, dass er das Objekt für unnötig hält. Dadurch müsst ihr immer wieder in die alten Räume zurückkehren und mit Objekten mehrmals interagieren, um an einigen Stellen weiter zu kommen.
Rätselspaß
Neben den ganz normalen Sammel- und Benutzen-Rätseln gibt es auch viele ganz spezielle Rätsel. Ihr dürft eine Leiche obduzieren, ihr müsst Truhen auf Hinweise untersuchen, kleine Minispiele/-rätsel lösen um Schlösser zu knacken und vieles mehr. Die meisten Rätsel werdet ihr mit ein bisschen Übung im Handumdrehen lösen, aber an ein paar werdet ihr euch die Zähne ausbeißen. Falls ihr gar nicht mehr weiter wisst, könnt ihr die Rätsel nach einer kurzen Zeit überspringen. Hierdurch ist sichergestellt, dass alle Spieler das Spiel und die interessante Story beenden können. An der Deduktionstafel müsst ihr dann alle Hinweise die ihr gefunden oder aus Gesprächen ziehen konntet richtig kombinieren, um auf die Lösung des entsprechenden Falles zu kommen.
Der letzte Schliff
Das gesamte Konzept von „Das Testament des Sherlock Holmes“ würde wunderbar funktionieren, wenn da nicht die kleinen Fehler wären die euch immer wieder aus dem Spielfluss bringen. Um mit einem Gegenstand zu interagieren müsst ihr genau davor in einem bestimmten Winkel stehen. Das nervt vor allem wenn ihr versucht ohne die Hilfe von Holmes Blick zu spielen, da ihr hierdurch oft an wichtigen Objekten vorbei lauft. Die Grafik ist selbst für Adventures dieser Qualität etwas veraltet. Wir hätten uns ein paar mehr Details und vor allem weniger Grafikfehler gewünscht. Dafür punktet das Spiel bei der überdurchschnittlichen Synchronisation, die nicht immer Lippensynchron ist, und der Soundtrack hat uns auch ganz gut gefallen. Von dem hätten wir gerne mehr bei unseren längeren Suchen gehört. Während des Spielens dürft ihr meistens nur der Stille und ein paar Hintergrundgeräuschen lauschen.