Aus für die E3: Die Gründe für die Schließung

E3: Alles zum Ende der Spielemesse

Sie gehörte einst zu den größten Messen und war das wohl wichtigste Branchenevent der Gamingwelt – Die Videospielmesse E3 (Electronic Entertainment Expo). Nun hat Veranstalter Esa (Entertainment Software Association) das endgültige Aus für die E3 bekannt gegeben. Doch wieso muss die E3 ihre Türen schließen? Gründe gibt es leider einige. Game2Gether begibt sich auf Spurensuche.

Langjährige Geschichte.

Die E3 startete erstmals vor 28 Jahren am 11. Und 13. Mai 1995 im Los Angelos Convention Center und konnte in ihrer ersten Ausgabe satte 40.000 Besucher verzeichnen. In den Folgejahren stieg die Zahl stetig an, bis es zwischen 2006 und 2008 zu mehreren Umstrukturierungsversuchen kam. Hier war die Messer zeitweise nur für Fachbesucher zugänglich.

Nachdem Kritik laut wurde, auch seitens der Aussteller, öffnete man die Messe 2009 wieder für die Allgemeinheit. Auch wenn es vor Ort einiges zu sehen und auch anzuspielen gab, gehörten die Pressekonferenzen der Entwickler und Publisher wohl zum größten Highlight der Videospielmesse. Ab 2014 wurden diese auch regelmäßig auf Twitch übertragen. Doch die Messe erhielt zunehmend Kritik, dass sich die E3 mehr auf Werbung und Marketingaktionen konzentrierte. Immer wieder wurde laut, dass die Messe den Spielefokus verloren habe.

Auf der offiziellen Webseite findet sich nur noch eine Verabschiedung

Pandemie und Absage von Publishern

Beschleunigt wurde der Niedergang des Events durch die COVID-19-Pandemie. Aufgrund von Hygienevorschriften und Lockdowns wurde die E3 2020 abgesagt, stattdessen wollte man ein Onlineevent veranstalten, welches ebenfalls abgesagt werden musste. Grund hierfür war, dass sich die Publisher entschieden hatten ihre Neuheiten in individuellen Pressekonferenzen vorzustellen. Nachdem die Messe im darauffolgenden Jahr digital stattfand, sollte die die E3 2022 wieder als Veranstaltung durchgeführt werden. Die Esa sagte das Event jedoch gänzlich ab, und verlegte den Messeneustart auf 2023.

Dazu sollte es jedoch nie kommen, da zahlreiche Publisher ihre Teilnahme zurückzogen. Das lag nicht zuletzt daran, dass die eigenen Events der Publisher sehr erfolgreich waren. Zudem war es mitunter sogar günstiger ein eigenes Event auf die Beine zu stellen, als die hohen Ausstellerkosten der E3 in Kauf zu nehmen.

Das erkannte auch Esa Präsiedent und CEO Stanley Pierre-Louis. “Nach mehr als zwei Jahrzehnten als Gastgeber einer Veranstaltung, die als zentrales Schaufenster für die US-amerikanische und weltweite Videospielindustrie diente, hat die Entertainment Software Association beschlossen, die E3 zu beenden“, so Pierre-Louis. Die Gamingbranche habe sich in unterschiedliche Richtungen entwickelt und es sei für Unternehmen mittlerweile ein Leichtes, eigene Events zu organisieren, heißt es weiter.

Videospielmessen im Aufwind

Auch wenn es mit der E3 zu Ende geht, erfreuen sich Videospielmessen dennoch größter Beliebtheit. Der Spitzenreiter Gamescom wurde 2023 von 320.000 Besuchern besucht. Das sind rund 50.000 Besucher mehr als im Vorjahr. Auch Allgemeine Präsentationsshows sind gefragt, wie etwa die Game Awards, bei denen Gastgeber Geoff Keighley nicht nur die besten Spiele des Jahres kürt, sondern Entwicklern und Publishern auch eine Bühne bietet, ihre neuen Projekte vorzustellen.