Human Ressource Machine ist ein wahrlich einzigartiges Puzzlespiel aus dem Hause Tomorrow Corporation. Das Spiel zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es spielerisch und mit viel Humor Programmiergrundlagen vermittelt. Das Gameplay ist simpel, der Humor Königsklasse und der Lernfaktor enorm!
Human Resource Machine – Es bleibt im Kopf
Das Spielprinzip von Human Resource Machine simuliert eine Büroumgebung, in welcher der Spieler die Rolle eines neuen Büroangestellten übernimmt. Die Aufgabe ist es, verschiedene vom (zynischen) Chef aufgetragenen Arbeiten zu erledigen. Diese Arbeitsanweisungen beinhalten dann verschiedene, an das Programmieren angelehnte Aufgaben, welche an Komplexität zunehmen. Die Lösung zu finden, wird zunehmend herausfordernd. Großartig ist es außerdem auch verschiedene Bewertungsmethoden der erledigten Aufgaben zu erhalten. Ein Programm kann auf verschiedene Arten richtig entwickelt werden. Dieses fundamentale Prinzip der App und Softwareentwicklung berücksichtigt das Spiel tadellos.
Human Resource Machine erzählt seine Geschichte mit sehr viel Humor und einer gewaltigen Portion Ironie über den Büroalltag. Die humorvolle Darstellung des Arbeitslebens kann viele Spieler ansprechen, welche selbst die Herausforderungen des Büroalltags kennen. Die toll umgesetzte und bewusst trostlose Grafische Gestaltung des Spiels passt ebenso gut wie die kurzen Animierten Szenen, die das Gameplay auflockern.
Im Spiel nutzt man eine vereinfachte und grafische Programmiersprache, welche den Einstieg drastisch vereinfacht. Anstatt kryptischen Quell-Code zu schreiben, zieht man verschiedene Befehlsblöcke auf die eigene Arbeitsfläche. Das Gameplay bleibt im gesamten Spiel gleich. Kurz zusammengefasst heißt es immer wieder, bring die Akten von A nach B. Auch wenn einem diese Art und Weise sehr banal vorkommen mag, kann es dem Spieler grundlegende Konzepte der Softwareentwicklung beibringen. Zudem fördert es das logische Denken und die Programmierfähigkeiten. Tatsächlich wird dieses Simple Gameplay nicht langweilig. Da die Levels aufeinander aufbauen, eine Geschichte erzählt wird und die Komplexität zunimmt, möchte man gerne weiterspielen.
Mit Gamification schneller lernen
In HRM wird das Lernen durch Gamification großgeschrieben. Der Humor lockert das angestrengte Lernen immer wieder auf und die einfache Interaktion mit dem Lerninhalt unterstützt die Lernkurve. Mit dem Aufstieg in den Levels sieht man zudem schnell den eigenen Lernfortschritt, sodass auch Komplexes wissen in praktische, kleine Happen aufgeteilt wird. Die Ruhige aber stimmungsvoll inszenierte Musik kann kostenfrei heruntergeladen werden. Die 18 Titel, welche von Kyle Gabler kreiert wurden, erhalten nicht ohne Grund auf Steam durchweg positive Rezessionen.
Vom Spiel in die Software-Entwicklung
Möchte man selbst in das Themengebiet der Software-Entwicklung einsteigen, ist Human Resource Machine durchaus eine gute Möglichkeit etwas zu lernen, aber auch zu testen, ob die App-Entwicklung überhaupt zu einem passt.
Das Sortieren und Modellieren von Daten, Filtern und das Verarbeiten von User-Input sind alles grundlegende Funktionen der Software-Entwicklung. Für interessierte Kinder und Jugendliche bietet das Spiel eine tolle Möglichkeit, erste Fähigkeiten zu erlernen und den Start in das algorithmische Denken zu fördern. Möchten Sie eine App entwickeln lassen, kann das Spiel Ihnen dabei helfen, die Entwickler zu verstehen und so bessere Entscheidungen als Product Owner zu treffen.
Fazit
Egal ob auf Mac, Windows, iOS oder Android, das Spiel lohnt sich für jeden, der auf absurden Humor steht und eine Affinität für Programmieren hat. Der tolle Soundtrack und die überzogene Darstellung des Büroalltags bleiben wie das Erlernen noch lange im Kopf. Einziger negativ-punkt sind die Zeitweise fehlenden Erklärungen zur realen Programmierung welche dem Spiel noch die letzten Prozentpunkte verliehen hätten. Mit dem zweiten Teil des Spiels „7 Billion Humans“ geht die Reise dann noch weiter und die Fähigkeiten können weiter ausgebaut werden.
Wertung 85%