Allen Anzeichen nach will Russland denselben Weg wie auch schon China einschlagen und sich vom globalen Internet wie wir es kennen abkapseln. Zumindest hat die russische Duma nun mit großer Mehrheit ein Gesetz über ein “souveränes Internet” verabschiedet.
Das neue Gesetz sieht vor das alle russischen Internet Provider und Netzbetreiber Angaben zum Netzaufbau dessen Struktur und die Nutzung grenzüberschreitender Verbindungen machen muss. Außerdem sollen Abwehrmechanismen zur “technologischen Bedrohung” installiert werden.
Damit könnte man den gesamten Datenverkehr kontrollieren und kritische Seiten direkt selbst sperren. Bislang musste man dies bei den jeweiligen Providern noch beantragen und prüfen lassen.
Mit diesen technischen und gesetzlichen Voraussetzungen, könnte die Roskomnadzor wenn nötig, das gesamte bestehende Netz zentral steuern. Dadurch wäre das “Ru-Net” voll autonom und von außen nicht mehr abschaltbar, was der Hauptgrund der meisten Befürworter war.
Multiplayer in Zukunft ohne Spieler aus Russland?
Natürlich ist dieses Thema weitaus ernster, als die Sorge bald keine russischen Mitspieler mehr anzutreffen. Aber immerhin wäre auch dies eine Auswirkung der Abschottung, Russlands gegenüber des globalen Internets. Ob der Gesetzentwurf tatsächlich umgesetzt werden soll, wird sich wohl in der zweiten Lesung klären. In dieser muss dann auch die Finanzierung festgeschrieben werden, was dem ganzen dann doch noch einen Strich durch die Rechnung machen könnte.
Quelle(n): Handelsblatt, Euronews