Aktuell macht sich die Deutsche Telekom wieder einen Namen als “Drosselkom”. Vor einigen Jahren kam diese Bezeichnung auf, als die Telekom DSL Tarife mit Volumen Grenzen angeboten hat. Diese tolle Idee konnte sich zum Glück nie ganz durchsetzen. Nun aber wird man scheinbar erneut dieser Bezeichnung gerecht, indem man Glasfaseranschlüsse der Konkurrenz im Störungsfall Drosseln oder gar komplett Stilllegen will.
Die Deutsche Telekom versucht aktuell durch die Super Vectoring Technik, aus den alten Kupferleitungen das letzte Quäntchen Datendurchsatz herauszupressen. Immerhin sind damit aktuell bis zu 250 MBit/s möglich. Aber gerade diese Technik ist störanfällig, wenn im gleichen Anschlussbereich Glasfaseranschlüsse vorhanden sind. Da diese oft am Hausübergabepunkt in einer Kupferleitung enden. Super und parallel Vectoring nutzen dabei sich teilweise überschneidende Frequenzen.
Wem gehören die Leitungen in alten Gebäuden?
Bei der Glasfaser Technik ist es aktuell so das nur rund 30 Prozent aller Anschlüsse direkt bis in die Wohnung gehen (FTTX oder FTTH), die meisten enden im Keller. Doch wem gehören dann die Leitungen innerhalb eines Gebäudes oder älteren Wohnhauses? Wurde das Bauwerk vor Ende 1987 errichtet der Deutschen Telekom. Da diese aus der Deutschen Post hervorging, welche bis dato für die Netze verantwortlich war.
Kommt es nun aber in so einem Gebäude zum Störfall, kann die Telekom von anderen Anbietern verlangen ihre Anschlüsse zu Drosseln oder komplett abzuschalten. Der Hauseigentümer kann hier nicht eigenständige entscheiden, welchen Service Provider er Zugang gewähren möchte.
Internet Anbieter sollen eigene Leitungen verlegen
Von dieser Regelung ausgenommen sind allerdings die Kabelanbieter, da diese im Haus eben nicht die Kupferleitungen Nutzen, sondern das Kabelnetz. Für alle anderen kann es bedeuten, dass aus einem superschnellen Gigabit Anschluss durch eine Drosselung nur noch die Hälfte an Datendurchsatz geliefert werden kann.
Um dem entgegenzuwirken, schlug die Bundesnetzagentur vor sich mit den betroffenen Gebäudeeigentümer zusammenzutun und eigene Endleitungen im Gebäude zu verlegen. Diese Lösung erscheint aber, als nicht sehr praktikabel um schnelle Internetleitungen weiter in Deutschland zu verbreiten.
Quelle(n): Welt, Bundesnetzagentur, Telekom