‚Modding in Games‘ – so heißt das Motto des Design Mod Project (DMP), welches auch gleichzeitig die gängige bzw. internationale Definition für das Erstellen von Modifikationen in Video Games darstellt. Doch damit nicht genug, denn dieser Definition wie auch Projekt-Motto liegt gleichzeitig ein Konzept zu Grunde, welches den Einfluss des Social Networks bzw. des Web 2.0 auf die Modding Community beschreibt. Gemoddet wird nicht mehr im stillen Kämmerlein bzw. für sich allein am heimischen Rechner, sondern in Foren, sozialen Arbeitsgemeinschaften und sogenannten digitalen Bastelecken. Das Design Mod Project ist hier seit ca. 3 Jahren als Vorreiter unterwegs und hat diese Form des gemeinsamen Moddings in ihre Projekte aufgenommen bzw. definiert sich mittlerweile über die Arbeit ihrer Community.
In den Bastelecken (workout places) des Projektes sind mittlerweile 20-30 Modder, mit unterschiedlichsten Interessen, Grad an Professionalität und vor allem aus den verschiedensten Teilen der Welt beteiligt. Man kennt sich dabei nicht persönlich, sondern kommuniziert ausschließlich für das Forum des Design Mod Project und hinterlegt hier Arbeitsergebnisse bzw. diskutiert über Projekte. Die erstaunlichsten Mods und ganze Spiele Add ons sind so entstanden, welche vor allem das Spiel Panzer Corps betreffen. Hier kristallisiert sich dann auch die einzig feste Richtlinie beim DMP Modding heraus, es werden ausschließlich Strategiespiele des Militär- bzw. Wargames Genre der Spielwelt umgestaltet.
Eines dieser Projekte ist der Mod zum Spiel Panzer Corps: „Legacy of Versailles“ (‚Das Vermächtnis von Versailles‘). Beteiligt sind daran 7 Modder aus dem DMP Project, die sich für dieses Großprojekt zusammen getan haben. Dabei profitiert die Arbeit am Mod von den anderen Usern des Forums, vor allem die erfahrenden werden für den Entwicklungsprozess immer wieder herangezogen und bilden ein Mentoren- bzw. Testsystem für die Modifikationen. Oftmals finden sich für Teilaspekte, Bsp. beim Design neuer Einheiten und Karten spontan Modder zusammen, welcher sich danach wieder auf andere Projektbereiche aufteilen. Diese Prinzip des „Share and Work“ kann natürlich nur auf freiwilliger und vor allem nicht-kommerzieller Basis funktionieren, wobei der Mod selber nach Fertigstellung kostenlos zum Download angeboten wird.
Modding in Games auf der Plattform des Design Mod Project (www.designmodproject.de) hat sich auf diese Weise zur größten deutschen Modding Plattform seiner Art entwickelt und sucht wahrscheinlich auch in Europa seinesgleichen. Die verschiedenen Partnerschaften und Verlinkungen auf amerikanischen, russischen und mittlerweile auch asiatischen Seiten, lässt die Ausmaße und Innovation des Projektes erkennen. Von Professionalität oder gar Konkurrenz zu den Entwicklerfirmen kann aber keine Rede sein und soll in diesem Falle auch nicht erreicht werden. Nach Aussagen der Forenbetreiber ist man bei den Entwicklern seit langen Jahren bekannt und pfelgt diese Bekanntschaften, sind doch Mods heute mehr Werbung bzw. Fingerzeig für die Spielehersteller als wirkliche Konkurrenz.
Im Moment laufen 2 ähnlichen Großprojekte (Ostfront 4.0 für Panzer Corps und für Hearts of Iron), dabei starten ständig neue Kleinprojekte oder private Modder wollen ihre Projekte auf DMP Basis zur Verfügung stellen. Wir sind gespannt, wie sich diese Form der Community entwickelt und neue Trends formen kann.
Vorgesehene Features von “Das Vermächtnis von Versailles“:
– Kampagne von 1938 bis 1946
– Beute-Einheiten
– Reparierbare Einheiten zum weiteren Einsatz
– Proto-und Experimentaltypen als Bonus
– Armee-Karriere und Spezial-Einheiten als Belohnung zu jeder Auszeichnung
– Unterschiedliche Platzierungsmöglichkeit für Core-Einheiten
– Sonder-Operationen (Vorgesehen: Mit Spezial-Einheiten, z.B. „Die Brandenburger“)
– Änderungen an den Landschafts-Tiles (Umfang noch nicht genau bekannt)
– Neuer Sound
– Neue Animationen
– Gewaltiger Fundus an Einheiten für alle Nationen
– Neugestaltung des User Interface und Startscreen
– Spezialeinheiten auf beiden Seiten
– Nacht-Missionen
– See-Missionen
– Urbane Missionen