Der Herr der Ringe: Das Kartenspiel – Khazad-Dum Erweiterung – Test / Review

Mit der Khazad-Dum Erweiterung schickt uns der Heidelberger Spieleverlag in die Tiefen von Moria. Wir haben uns die erste Deluxe-Erweiterung angesehen und uns furchtlos den Schrecken der Tiefe gestellt. Unsere Erfahrung dabei lest ihr jetzt im Test.

Für Informationen zum Grundspiel Der Herr der Ringe: Das Kartenspiel schaut ihr bitte in unseren Testartikel. Dort sind die Regeln und der Spielablauf detailliert erläutert.

 

Das Dunkel von Moria

„Kein Harfner singt, kein Hammer fällt; Das Dunkel herrscht in Durins Welt,
Sein Grab liegt unter Schatten da In Khazad-dûm, in Moria.“

Die erste Deluxe-Erweiterung kommt, wie schon das Basisspiel, in einer Pappschachtel. Darin enthalten sind

  • 1 Regelblatt
  • 2 Heldenkarten
  • 33 Spielerkarten
  • 116 Begegnungskarten
  • 14 Abenteuerkarten

Insgesamt also 165 neue Karten, die wir in der Erweiterung geboten bekommen – nicht schlecht. Alleine kann man die Erweiterung allerdings nicht spielen, man benötigt in jedem Falle das Basisspiel.

Ganz grundsätzlich wird natürlich mit den bekannten Regeln agiert, dennoch gibt es für die Khazad-Dum Erweiterung ein paar neue Features. Neu hinzugekommen sind, dass es Gegner gibt, die gegen Fernkampfschaden immun sind. Ebenfalls neu sind Aktionen, die den Schlussspieler eine Partie betreffen. Sofern man alleine spielt, betrifft diese Aktion natürlich dann auch nur den alleinigen Spieler. Als letzte Neuerung bei den Regeln gibt es Begegnungskarten, die zusätzlich über eine Aktion verfügen, die dann ebenfalls ausgelöst werden.

Ganze drei Szenarien erhält die Erweiterung, die sich in Thematik und Schweregrad unterscheiden. „In die schwarze Grube“ nennt sich das erste Szenario und entführt unsere Helden in die Minen von Moria mit einer Nachricht an Balin, der seit geraumer Zeit als verschollen gilt. Der Hersteller gibt den Schweregrad mit 5 an. Weiter in der Geschichte bestreiten wir das Abenteuer „Die siebte Sohle„, ein Szenario mit dem Schweregrad 3. Unsere Helden sind tiefer in die Minen vorgedrungen und sind auf der Suche nach Balin’s Archivkammer. Das abschließende Szenario „Flucht aus Moria“ ist das schwerste der drei Szenarien mit einer Wertigkeit von 7. Der Kampf an Balin’s Grabkammer steht an mit der anschließenden Flucht aus Moria, doch ein dunkler Schatten lauert in der Tiefe.

Besonders das Szenario „Flucht aus Moria“ brachte uns ins Schwitzen, denn als Besonderheit tritt hier Das namenlose Grauen auf, eine Figur, die besser bekannt ist als der Balrog von Morgoth (siehe Film „Die Gefährten“). Diese finstere Kreatur kann nicht bekämpft werden und ist immun gegen Karteneffekte – ein wirklich hartnäckiger Gegner.

 Der Inhalt der Box im Überblick

 

So spielt sich Khazad-Dum

Die Erweiterung ist eine ganz schön harte Nuss. Im Basisspiel benötigten wir zwar auch teilweise mehrere Anläufe, bis wir ein Abenteuer gemeistert hatten, aber die Minen von Moria stellen uns richtig auf die Probe. „Die siebte Sohle“ wird zwar nur mit einem Schweregrad von 3 angegeben und ist also vermeintlich das leichteste Szenario, aber hier hatten wir richtig zu knabbern. Ab der Hälfte des Szenarios steht uns nämlich eine hohe Anzahl an Feinden  gegenüber und nicht selten segneten unsere Helden das Zeitliche. Um in Khazad-Dum bestehen zu können, erscheint uns eine Mischung der Decks unabdingbar, was im Basisspiel so nicht der Fall gewesen ist. Aber schlussendlich haben wir festgestellt, dass es die richtige Mischung des Decks macht – und ein bisschen Glück gehört ebenfalls dazu.

Zurück im Basisspiel machen die beiden neuen Helden zwar nur eine mittelmäßige Figur, aber wer gerne sein Deck auf Zwerge auslegt, der bekommt mit den neuen Spielerkarten eine richtig schlagkräftige Sammlung zustande.

Einige Beispielkarten der Erweiterung 

 

Unser Fazit

Wer Spaß am Grundspiel hatte, der kann bei der Erweiterung Khazad-Dum beherzt zugreifen. Man sollte sich allerdings ein dickes Fell zulegen oder von vornherein darüber im Klaren sein, dass man ohne etwas Ausprobieren nicht weit kommt. Die Decks sollten also fleißig gemischt werden und wie schon im Basisspiel, so gilt auch hier, dass man alleine wesentlich größere Probleme hat, als wenn man gemeinsam das Abenteuer bestreitet. Etwas ärgerlich fanden wir, dass man von den acht Begegnungssets de facto nur sieben nutzen kann, da das Set „Nebelgebirge“ erst später mit neuen Erweiterungen spielbar sein wird. Wer aber ohnehin Spaß am Spiel hat, der wird wahrscheinlich eh sein Spiel immer weiter ausbauen wollen, trotzdem ist es etwas schade. Deckmischer und Strategen werden mit der Deluxe Erweiterung Khazad-Dum ihren Spaß haben.

Spielspaß: 80/100 Ein ziemlich harter Brocken

Interaktion: 75/100 Wir müssen uns noch besser gemeinsam koordinieren

Strategie: 83/100 Wer sein Deck mischt, der gewinnt

Glücksfaktor: 73/100 Wehe, wenn zu viele Gegner auftauchen

Material: 90/100 Die gleiche hohe Qualität wie beim Basisspiel

Gesamtwertung: 80/100

Wir bedanken uns beim Heidelberger Spieleverlag erneut für die freundliche Unterstützung!