Ganz frisch im AppStore ist Gamelofts neuester First-Person-Shooter „N.O.V.A. 3“ erschienen. Die beiden Vorgänger der von „Halo“ und „Crysis 2“ inspirierten Shooter-Reihe haben in ihrem Genre iOS-Geschichte geschrieben, so dass die Erwartungen der Fangemeinde mehr als hoch sind an den dritten Teil. Ob Gameloft die Erwartungen erfüllen kann, haben wir natürlich getestet. Und um das Fazit gleich vorwegzunehmen, ist „N.O.V.A. 3“ ein Glanzstück der iOS-Shooter-Gemeinde und weiß tatsächlich in vielerlei Hinsicht zu überzeugen! Warum? Lest selbst!
Wieder schlüpft ihr in die Rolle des schon aus den Vorgängern bekannten Soldaten Kal Wardin. Ein harter Hund, wie er im Buche steht. Bereit, um mit seinen fetten Kampfstiefeln nach allen Regeln der Kunst Alien-Hintern zu vermöbeln. Und genau damit fangt ihr auch sofort in der ersten der 10 Missionen, die in einer Gesamtspielzeit von geschätzten 5 Stunden zu bewältigen sind, an, ohne viel Zeit oder Worte zu verlieren. Der erste Level führt dich auf unsere inzwischen nicht mehr ganz so grüne Erde. Der Anlass stellt sich wie folgt dar: Eine gute Freundin namens Yelena steckt ziemlich in Schwierigkeiten. Natürlich liegt es nun an dir, ihr zu helfen. Also auf in den Kampf gegen die Voltariten.
Fortan ballert ihr euch durch nicht enden wollende Gegnerhorden, zerberstet in einem Kampf-Mech alles und jeden, der sich euch in den Weg stellt, rast mit einem Buggy über die Golden Gate Bridge in San Francisco und macht dabei am Bordgeschütz eine hoffentlich gute Figur. Der Fokus liegt selbstverständlich auf den Gefechten. Das wirft natürlich die Frage nach der gegnerischen KI auf, die alles in allem einen vernünftigen Eindruck macht. Zwar begegnet ihr hin und wieder mal einem Alien, der sich mit dem Rücken zu euch in Deckung begibt und quasi darum bettelt, abgeknallt zu werden.Das wird aber durch die sehr intensive Atmosphäre und die Handlungsdichte des Spiels wunderbar verschleiert und fällt deshalb kaum auf.
Wie von einem Vollblut-Shooter zu erwarten, gibt es in „N.O.V.A. 3“ kaum Verschnaufpausen. Ständig müsst ihr Kollegen in Not retten, Scharfschützen ausschalten, Sprengsätze legen und und und. In Sachen Abwechslung lässt sich der First-Person-Shooter nichts zu Schaden kommen. Abwechslung gibt es auch beim Waffenarsenal: Ob Sturmgewehr, Schrotflinte, Pistole, Raketenwerfer, Scharfschützengewehr oder futuristische Laser-Kanone – jede Waffe hat sein Aufgabengebiet, indem sie zu überzeugen weiß. Hinter jedem Schuss ist richtig Wumms für den handfesten Ballerspaß. Auch wieder dabei sind die aus den Vorgängern bekannten Spezialkräfte, mit denen sich Herr Wardin durch jede noch so entschlossene Gegnerhorde beißt. Per Tap auf den entsprechenden Button lassen sich Gegner mit einem an Star Wars erinnernden „Macht-Stoß“ zu Boden schleudern, ihr friert sie einfach ein oder verlangsamt die Zeit. Geht ihr doch einmal zu übermütig vor, frei nach dem Motto „Kopf durch Wand“, dann lädt das Spiel beim letzten der großzügig gesetzten Speicherpunkte. Durch das ganze Spiel hindurch, kämpft ihr euch durch wunderbar stimmige Schauplätze, die letztendlich zwar schlauchartig ans Ziel führen, wie es bei Shootern dieser Art nun einmal Gang und Gebe ist, jedoch fühlt es sich nie dermaßen linear an.
Ein paar kleine Bugs gibt es zwar ab und zu auch mal zu entdecken, die den Spielspaß aber aus unserer Sicht nur geringfügig stören. So sterben gegnerische Aliens manchmal, obwohl wir deutlich danebengeschossen haben. Oder Geschosse prallen an optisch nicht vorhandenen Hindernissen ab. Ebenfalls vorgekommen ist, das wir ohne jeglichen ersichtlichen Grund im Boden versunken sind und die Welt quasi von unten bewundern durften. Nicht gestorben, aber trotzdem keine Chance, weiterzuspielen ist schon etwas frustrierend. Wir hoffen mal, dass sich die Entwickler hier noch einmal dransetzen und diese Probleme bald der Vergangenheit angehören.
Das aus unserer Sicht Herz des zweiten Teils war der Mutliplayer-Modus. Hier hat Gameloft, was die bloßen Fakten angeht, noch einmal nachgelegt. Bis zu 12 Spieler können auf 6 Maps in 6 Spielmodi gegeneinander in den Kampf ziehen. Klingt sehr gut, es gibt aber ein paar kleine Kritikpunkte. Was uns doch etwas sauer aufgestoßen hat, ist die Tatsache, dass man sich im Online-Modus per In-App-Kauf bessere Waffen beschaffen kann. Aufrüsten ist ja schön und gut und elementar für ein Online-Gefecht, aber bitte durch im Kampf verdiente Erfahrung – und nicht durch den dickeren Geldbeutel. Das ist aus unserer Sicht unfair. Außerdem kam uns das Online-Gameplay irgendwie etwas träge und weniger rasant als im zweiten Teil vor. Aber es gibt auch Positives zu berichten, denn nicht nur im Einzelspieler-Modus können nun ein Buggy und ein Mech gesteuert werden, sondern auch im Online-Kampf.
Grafisch fährt „N.O.V.A. 3“ schwere Geschütze auf. Texturen sind scharf, die Auflösung hoch, Bewegungen und Explosionen, alles ist wunderbar animiert und bewegt sich auf iOS-Top-Niveau! Am schönsten bei der ganzen Sache ist, dass es selbst beim chaotischsten Gefecht ziemlich ruckelfrei blieb. Zumindest auf unserem Test-Phone (Phone 4S). Auf dem neuen iPad gab es doch den einen oder anderen Ruckler, was aufgrund der Leistungsfähigkeit des Gerätes eigentlich irritierend ist.
Sound und Grafik liegen ziemlich gleich auf. Was wir hier auf unsere Ohren bekamen, war Kino-Blockbuster-Qualität und hört sich einfach super an! Ein passender Soundtrack untermalt die knallharte First-Person-Action nach allen Regeln der Kunst und Alien-Gekreische, Sturmgewehr-Salven und Explosionen klingen großartig! Top-Note! zen loben. Links bewegen, rechts Zielen, Schießen, Kräfte einsetzen, Zoomen und Springen. Oben rechts lässt sich per Swipe durchs Waffenarsenal sowie Granattypen scrollen und sogar auf eine Sprint-Taste wurde nicht verzichtet. Alles funktioniert ziemlich reibungslos. Lediglich in die Knie gehen könnt ihr – ganz im Gegensatz zu euren Feinden – nicht. Deckung suchen wird dadurch deutlich erschwert. Wenn wir noch einen Kritikpunkt suchen wollen, dann den, dass die Buttons auf dem iPhone vielleicht etwas klein geraten sind. Das ist aber andererseits auch nicht wirklich anders möglich, denn wir haben ja immer noch ein Smartphone vor der Nase. Auf dem iPad geht das deutlich besser, vor allem wenn man etwas kräftigere Finger hat.