Augmented Reality scheint der nächste Schritt der Spielekultur zu sein und gerade die PlayStation Vita, mit ihren technischen Möglichkeiten, bietet dafür die perfekte Plattform. Dies könnte der Grund sein, wieso sich Novarama an die Entwicklung von Reality Fighters gemacht hat. Ob das Kampfspiel mehr als nur Augmented Reality zu bieten hat lest ihr in unserem Review.
Karate Kid?!
In dem verrückten Story-Modus werdet ihr von Mister Miyagi aus den Karate Kid-Filmen trainiert. Wobei trainieren hier sehr geprahlt ist, da er euch noch nicht einmal die Steuerung erklärt. Das Spiel verzichtet hier ganz auf ein Tutorial und selbst im Trainingsmodus müsst ihr selbstständig die verschiedenen Combos herausfinden. Nur in der Beschreibung der Kampfstile werden die Combos und ihre dazugehörigen Tasten angezeigt. Im Story-Modus kämpft ihr nach und nach gegen verrückt aussehende Kämpfer. Der Kampf gegen Superhelden und Cowboys ist dabei erst der Anfang der aberwitzigen Figuren. Die Kämpfer werden durch witzige kleine Zeichnungen in das Spiel eingeführt. Und diese Zeichnungen sind bereits das Beste an den anspruchslosen Kämpfen. Des Weiteren hätten die Entwickler Mister Miyagi lieber in Ruhe ruhen lassen, denn sein virtuelles Abbild ist den Namen nicht wert. Mit einem wirklich schlechten aufgesetzten Akzent nervt euch Mister Myagi die ganze Zeit und er ist eine ersetzbare Figur.
Die Arena ist überall
Das große Feature von Reality Fighters ist, dass die hintere Kamera jedes Areal aufnehmen kann und daraus dann die neue Arena wird. Um die Umgebung richtig erkennen zu können, muss das Areal sehr gut ausgeleuchtet sein. Ansonsten habt ihr keine neue Arena, sondern nur einen dunklen Einheitsbrei. Es ist zwar ganz nett die Umgebung als Arena nehmen zu können, aber unbedingt benötigt hätten wir dieses Gimmick nicht. Falls euer Licht zu Hause nicht ausreicht um eine gut sichtbare Arena zu erschaffen, könnt ihr auch auf die abwechslungsreichen vorgefertigten Kampfplätze zurückgreifen. In den Kämpfen macht ihr immer eine Ausbildung zum Kameramann, da ihr mit der Vita die zwei kämpfenden Protagonisten immer verfolgen müsst. Dabei ist es auch egal für welche Arena ihr euch entscheidet, immer dreht ihr euch mit der Vita in alle Richtungen. Gerade in der Öffentlichkeit ist dies ein sehr peinliches Verhalten.
Fighters Row
Durch die in den Kämpfen und Herausforderungen freigeschalteten Sterne könnt ihr aberwitzige Kostüme freischalten. Die Kleidung reicht von Kühen über Bauarbeiter bis zu Dinosauriern. Diese Kleidungen verleihen eurem Charakter Boni, wodurch dieser stärker wird. Uns erinnerte die Auswahl der aberwitzigen Kleidung etwas an Saints Row. Mit der Vita könnt ihr ein Foto eures Gesichts machen und dieses Gesicht eurem Kämpfer geben. Dadurch seid ihr selbst Teil des Spiels und der Charakter sieht euch wirklich ähnlich. Außerdem könnt ihr über das Mikrofon kurz etwas aufnehmen, was beim Einmarsch und bei einem Sieg des Charakters abgespielt werden soll. Wem die Charaktere im normalen Rooster nicht genug sind, kann sich in den Multiplayermodus stürzen. Dort habt ihr die Wahl die Charaktere eurer besiegten Gegner in euer Rooster aufzunehmen, wodurch dieses riesig werden kann. Der Multiplayer funktioniert gut, aber in den Kämpfen zeigt Reality Fighters seine größte Schwäche. Durch einfaches button mashing werdet ihr den Hauptteil eurer Kämpfe gewinnen können. Das liegt ganz einfach an der sehr reduzierten Anzahl an möglichen Kombos der Kampfstile und der etwas trägen Steuerung. Gerade bei einem Kampfspiel hätten wir uns doch mehr Tiefe gewünscht und sind sehr enttäuscht von dem Ergebnis. Zur Vervollständigung weisen wir noch auf den Zeitangriff-Modus hin in dem ihr so schnell wie möglich Schilder kaputt schlagen müsst und der Überlebensmodus in dem ihr nacheinander gegen verschiedene Gegner antretet. Beide Modi konnten uns nicht sehr lange begeistern.