Die PHANTOM ausgepackt
Alle Brillen kommen in einer robusten Kartonage mit frontseitigem Sichtfenster daher. Rückseitig kann der Karton per Klett aufgeklappt werden und birgt auf der Innenseite noch einige Infos zur Funktionsweise der Gaming-Brillen. Einmal ausgepackt, halten wir ein formschönes und wirklich schickes Stück in unseren Händen. Die Verarbeitung ist sauber und die Gläser sitzen passgenau in ihrer Fassung, es klappert nichts und alles sitzt dank kleiner Schrauben bombenfest. Die Bügel laufen gradlinig nach hinten und sind nicht, wie bei normalen Brillen, nach unter abgerundet. Mehr dazu unter Tragekomfort später.
Für die Aufbewahrung spendiert uns GUNNAR ein kleines Beutelchen. Die Brille passt zwar locker hinein, doch wirklich sicher ist sie darin ganz und gar nicht aufgehoben. Schade eigentlich, denn ein Hartschalen-Etui wäre eine günstige und sehr nützliche Beilage. Das sollte sich auch später als Nachteil erweisen, als Daniel vor dem Problem stand, wo er die Brille sicher in der Laptop-Tasche verstauen sollte.
Die Gläser sind in Zusammenarbeit mit Carl Zeiss entstanden, von daher darf man ein hohes Maß an Qualität voraussetzen.
Das Brillengestell ist leicht flexibel und biegsam bis zu einem gewissen Grad.
Tragekomfort
Wie oben erwähnt sind die Bügel gradlinig geformt uns somit abweichend von normalen Brillenbügeln, die am Ende nach unten weggehen, damit die Bügel hinter den Ohren auch ordentlich sitzen. Die Bügel bei GUNNAR sind deshalb gerade, weil sie Zockern einen hohen Tragekomfort bieten sollen, wenn diese ein Headset tragen.
Ein löblicher Schritt von GUNNAR. Wenn ich stundenlang ein Headset trage, dann leidet der Komfort einfach darunter, weil die Ohrmuschel gegen den Brillenbügel gedrückt wird. Das geschieht zwar nur leicht, ist aber trotzdem spürbar. Die PHANTOM saß auch nach Stunden noch sicher und fügt und keine Druckstellen zu.
Für Daniel war die Brille eine neue Erfahrung. Leichte Druckstellen an der Nase zeichneten sich am Ende des Tages ab und eine kleine Druckstelle hinter dem linken Ohr passte zunächst gar nicht in das optische Bild. Nach einigen Tagen verschwanden diese „Blessuren“ allerdings auch genauso schnell wieder, wie sie gekommen waren. Gehen wir also davon aus, dass es einfach eine Sache der Ungewohnheit war.
GUNNAR bieten auf ihrer Webseite eine breite Palette an möglichen Brillenformen an, passgenau für jeden Typus von Kopfform.
Unser Testmodell PHANTOM Gloss Onyx
Praxistest
Mein erster Gedanke mit der PHANTOM auf der Nase war, dass das Spiel etwas dunkler wurde. Dafür aber kamen Farben wesentlich satter und kontrastreicher rüber und das sorgte bei mir schon nach wenigen Momenten für ein erstes Aha-Erlebnis. Texturen kommen glasklar zur Geltung und das UI hebt sich hervorragend vom restlichen Spiel ab. Schwierigkeiten gab es nur, wenn mein Blick weg vom Bildschirm hin zur Tastatur wich. Durch den Blick nach unten lugte ich am unteren Ende der Brille vorbei auf mein Keyboard und bei diesem Sichtwechsel fallen Eigenschärfe und Gelbstich der PHANTOM direkt auf.
Nach einigen Runden wurde mir klar, dass das optische Erlebnis mit der Brille einen deutlichen Pluspunkt bringt, wohl aber nicht meine Skillz verbessert – leider. Es folgten wieder eine Hand voll Runden im Multiplayer von Battlefield 3, dieses mal ohne Brille und siehe da, mir kommt das Spiel plötzlich verpixelter und matschiger vor. Anfangs musste ich ein paar mal die Augen kneifen, denn einige Lichtquellen kamen mir viel zu grell vor.
Der Vergleich war eindeutig. Mit Gaming Brille sah das Spiel im Gesamtpaket einfach schöner und angenehmer aus als ohne. Und als ich die Brille auf hatte, wollte ich sie auch gar nicht mehr absetzen, zumindest nicht so lange ich spielte. Am nächsten Tag kamen mir beide Spiele natürlich auch ohne Brille wieder gewohnt schön und scharfkantig vor, mit der PHANTOM machte die Optik allerdings deutlich mehr Spaß.
Schlagartig wurde mir klar, warum ambitionierte Profi-Gamer auf ihren Turnieren fast alle solche Brillen tragen.
Im Büroalltag konnte Daniel ein ähnliches Ergebnis erzielen. Kontraste kamen subjektiv deutlich besser zur Geltung und alles wirkt irgendwie schärfer. Auch auf die Distanz eines Tages konnten schwarze Texte auf weißem Untergrund leichter fokussiert werden. Die Ermüdungserscheinungen wurden tatsächlich weniger und die Augen fühlten sich nach getaner Arbeit weniger müde an. Und das sollte sich auch nach zwei Wochen Dauereinsatz nicht ändern, ein positives Ergebnis also. Als leicht störend empfand Daniel das GUNNAR-Schriftzug, das ganz klein an den oberen Rand des linken Glases gedruckt wurde. Weiterhin wurde auf eine totale Entspiegelung verzichtet.