Test / Review: Smash Cops für iOS

Review von iPlayApps.de

Ja, obwohl die Polizei unser Freund und Helfer ist, haben sie ein mitunter nicht ganz einfaches Leben. Denn nicht selten muss sie sich dem Unmut ihrer Schützlinge, der einfachen Bürger, stellen, wenn zum Beispiel mal wieder ein Parkticket ausgestellt wurde. Doch auch in diesen Situation sollten wir nicht vergessen, was die grünen Männchen und – nicht zu vergessen – Frauchen für uns leisten: Es werden Einbrecher gejagt, Mörder aufgespürt und skrupellose Verkehrssünder ihrer gerechten Strafe zugeführt. Und wahrscheinlich weil das etwas aufregender klingt, als von Auto zu Auto zu gehen und Tickets zu verteilen, haben sich die Entwickler von Hutch Games ans Werk gemacht und uns ein Cop-Spiel gezaubert. Mit Namen heißt es „Smash Cops“ und du begibst dich in die Haut eines Polizisten, der seine Pflichten auf der Straße erfüllen muss. Ob sich der Spaß dabei mehr auf dem Level eines Knöllchens befindet oder du dich im Kampf gegen die Verbrecher richtig fröhlich austoben kannst, das soll der folgende Test dir nahe bringen.

Das genaue Ziel variiert von Mission zu Mission, doch ein Motto bleibt der Grundtenor: Crashen – und nicht gecrasht werden. Dazu ist als erstes einmal zu erwähnen, dass „Smash Cops“ aus mehreren Missionen besteht, genau genommen sind es 22, von denen die ersten zwei lediglich ein Tutorial darstellen. Die restlichen 20 sind aufgeteilt in diverse Missionsarten: Da wären zum Beispiel Verfolgungen von Verdächtigen, das Sammeln von Beweismitteln oder das rechtzeitige Erreichen eines Notrufes. In den „offensiven“ Missionen, wie dem Verhaften eines Verdächtigen, gilt der Gegner dann als festgesetzt, wenn du sein Auto zerstört hast. Als Referenz erscheint über jedem Auto ein Schadensbalken, den es zu vermindern bzw. bei deinem eigenen Gefährt natürlich zu erhalten gilt. Beim Crashen des Gegners kommt es besonders darauf an, aus welchem Winkel du ihn triffst. Im Idealfall fliegt er in Zeitlupe durch die Luft und erleidet dadurch einen großen Schaden.

Hilfreich ist beim perfekten Rammen der Boost, der durch einen Druck irgendwo auf den Bildschirm ausgelöst wird und dir einen zusätzlichen Schub gibt, durch welchen du den Gegner zusätzlich schwächst. Doch Achtung: Trotz der guten Wirkung musst du mit dem Boost ein wenig Haushalten, da er eine gewisse Zeit braucht um sich wieder aufzuladen. Und während du in den offensiven Missionen die Gegner zerstörst, versuchen diese in defensiven Missionen im Gegenzug das gleiche mit dir zu tun. Musst du zum Beispiel möglichst schnell an einem Ziel sein, zu dem dich ein Weg aus verschiedenen Checkpoints führt, dann musst zu auch gegen diverse Fahrzeuge antreten, die versuchen dich am Erreichen des Zieles zu hindern und dir von hinten immer schön in die Kisten fahren. Nun musst du dich durch geschickte Manöver aus ihren Fängen winden und die Kurven schneller als sie nehmen, da du sonst zum leichten Opfer wirst.

Am Ende der Missionen wird abgerechnet. Du kannst bis zu fünf Sterne erreichen, abhängig von der benötigten Zeit, deinem Schaden und weiteren Faktoren. Wenn du genug Sterne erreicht hast, schaltet sich automatisch das nächstbessere Polizeiauto frei sowie die nächsten Levels frei. Die Motivation ist also durchaus hoch, wird aber enorm von der Tatsache getrübt, dass die 22 Missionen viel zu schnell erledigt sind und das Spiel somit praktisch innerhalb von einer knappen Stunde durchgespielt werden kann. Der ambitionierte Spieler wird wahrscheinlich zusätzlich noch alle Levels mit fünf Sternen absolvieren wollen; doch trotzdem hat uns der sehr geringe Umgang doch eher enttäuscht. Wir hoffen, dass der Entwickler hier mit regelmäßigen Update nachlegt, denn der Spielspaß ist auf jeden Fall enorm.


Die Grafik sieht insgesamt sehr gut aus und ist vor allem perfekt ins Spiel integriert. Das ganze Spiel wird aus der Vogelperspektive gezeigt und wie eine Live-Übertragung im TV aus einem Helikopter präsentiert. Das hat uns auf jeden Fall sehr gut gefallen und bisher ziemlich einzigartig. Auch dein Revier ist sehr schön dargestellt, Auflösung und Detailgrad stimmen. Vor allem kann man sich vor liebevollen Details wie Palmen oder hübsch gestalteten Häusern gar nicht satt gucken. Die Autos sehen dabei ein wenig aus wie diese kleinen Hot Wheels-Gefährte, vor deren Kauf wir unseren Eltern immer den letzten Nerv raubten, bis sie endlich mit uns in den wohlsortierten Fachhandel gefahren sind. Also auch grafisch ein absolut stimmiges Konzept, welches wir in dieser Weise nur begrüßen können.

Der Sound passt einfach super zum Spiel und spiegelt alles wider, was wir bei einem solchen Cop-Racer haben wollen. Im Menü werden wir von einer Melodie empfangen, die klingt, als wäre sie direkt aus dem A-Team entsprungen. Und dann im Spiel kennt die Action auch soundtechnisch keine Grenzen: Permanent ertönen die lauten Sirenen deines und der Polizeifahrzeuge deiner Kollegen – ja, du bist nicht immer alleine unterwegs – und jede kleinste Aktion wurde im Sinne der Action des Spieles vertont. Ein lauter Knall, wenn du gegen eine Mauer knallst, ein in Zeitlupe gehaltenes Klirren und Krachen, wenn du deinen Gegner im richtigen Winkel getroffen hast und er gerade in hohem Bogen durch die Luft fliegt. Hier wurde an sehr viele Details gedacht und insofern ziehen wir den Hut vor einem der wenigen Spiele, in denen der Ton auch tatsächlich etwas beiträgt und nicht nur die Nerven des Spielers strapaziert.

Die Steuerung von „Smash Cops“ ist gut gemacht, erfordert jedoch eine Menge Fingerspitzengefühl und eine gewisse Eingewöhnungsphase, da das Prinzip ziemlich neu ist. Dein Finger berührt permanent den Bildschirm direkt hinter dem Auto – du packst es quasi am virtuellen Schwanz – und kannst durch gegenläufige Bewegungen dein Gefährt steuern. Das bedeutet, wenn du zum Beispiel eine scharfe Linkskurve elegant nehmen willst musst du deinen Finger langsam in die Position rechts neben dem Polizeiwagen schieben. Das ist mit etwas Übung durchaus gut zu meistern. Aufpassen musst du nur, dass ein Finger sich nicht zu nahe ans Auto schiebt, da du dann die Übersicht verlierst und das präzise Steuern nahezu unmöglich ist. Also eine sehr innovative und erfrischende Steuerungsmethode, die gut funktioniert und dem Spiel sehr gut tut. Und für den konservativen Spieler bleibt immer noch der Wechsel zur Joystick-Steuerung, die jedoch deutlich komplizierter zu handhaben ist und auch nicht ansatzweise so viel Spaß macht.