Nachdem bereits im März diesen Jahres mit Need for Speed: Shift 2 eine hervoragende Rennsimulation auf dem Markt kam, versucht es EA jetzt mit einem Arcarde Racer der Rennspielreihe. In Need for Speed: The Run geht es jedoch nicht nur um Ruhm und Ehre, nein es geht um viel mehr. In zehn Etappen geht es für Jack Rourke ums überleben und um 25 Millionen Dollar. Ob es der neuste Need for Speed Teil schafft uns zu überzeugen oder ob man ihn gleich in die Schrottpresse verwerfen sollet erfahrt ihr in unserem Test.
Die Quick Time Events
Schrottpresse ist allerdings auch ein sehr gutes Stichwort, den direkt zu beginn des Spieles befinden wir uns in solch einer. Dabei sind wir an unser Lenkrad gefesselt und so kommt es dann direkt zum ersten Quick Time Event in dem wir uns in bester Hollywood Manier kurz bevor es zu spät ist retten können. Während die Gangster, die uns in diese missliche Lage gebracht haben bereits unseren Tod feiern schleichen wir uns leise davon und stehlen eines der Autos und schon beginnt das erste Rennen. Diese Quick Time Events erleben wir im Laufe der Story dann immer wieder und sind so nutzlos wie die Geschwindigkeitsbegerenzung in einem Rennspiel. So sind sie durchaus nett gefilmt und haben wirklich häufig Hollywood Niveau, dennoch wird der Spieler für Fehler nicht bestraft wenn er die falsche Taste drückt. Es reicht nämlich solange man die richtige Taste drückt bevor es zu spät ist. Dies hätte durchaus etwas anspruchsvoller gestaltet werden können.
Verdammt ich brauch Geld
Doch durch das fliehen sind Jack’s Probleme noch lange nicht gelöst. Seine massiven Schulden bleiben und deshalb nimmt er mit der Hilfe einer Freundin am Rennen quer durch Amerika teil. Das war dann eigentlich auch schon alles an Handlung das man braucht, da ansonsten nur noch kurze Zwischensequenzen kommen, in denen man neue Gegner vorgestellt bekommt oder eben bereits erwähnten Quick Time Events. Das hätte bei der groß angekündigten Story doch ruhig etwas mehr sein können EA. Der Rest besteht aus stricktem fahren der Etappen, bei der jede Etappe eine gewisse Region der USA darstellt. So geht es von San Francisco über den Death Valey nach Las Vegas über die Rockey Mountains nach Chicago und dann schließlich nach New York. In der Realität also deutlich über 4.000 Kilometer!
Sind wir schon da?
Das war die Frage die ich mir stellte nachdem ich nach etwas mehr als 2 Stunden Fahrzeit bereits auf dem 1. Platz in New York eintrudelte. Mit Zwischensequenzen und frustriertendem wiederholen der Rennen beschäftigt ihr euch also maximal 5 Stunden mit der strickt linearen Story. Glücklicherweise bietet Need for Speed: The Run nach der Story noch ca. 40 Challenges in denen ihr teilweise komplett neue Strecken fahren könnt. Grade das Medalienfeauture und das vergleichen der gefahren Zeiten mit den Zeiten von Freunden per Autolog motiviert immer zum wieder fahren und zum schlagen von freunden.
Umfang
Insgesamt bietet The Run 4 verschiede Rennarten, bei denen man meistens eine bestimmte Anzahl an Gegnern überholen muss. Außerdem gibt es ganz klassiches Zeitfahren bei dem man unter enormen Zeitdruck zum nächsten Checkpoint rasen müsst um dort einen Zeitbonus zu bekommen. Beim dritten Modus muss man jeweils einen Gegner überholen und die Führung eine gewisse Zeit lang halten um dann den nächsten Gegner „freizuschalten“ den man überholen muss und wieder die Führung halten. Der letzte enthaltende Spielmodus ist dann das klassiche Bossrennen bei denen ihr gegen einen besonders guten Gegner fahrt.
Der Gummibandeffekt und die klebenden Autos
Eines der größten Probleme mit dem NfS: The Run zu kämpfen hat ist der sogenannte Gummibandeffekt. Dies beschreibt das Problem, das ihr während des Rennens noch so viel Vorsprung heraus fahren könnt, kurz vor Ende werden die Gegner wieder direkt hinter euch sein. Das kann teilweise so frustrierend sein das man seinen Controller das ein oder andere mal gerne wegwerfen möchte. Ein weiterer Punkt der The Run doch ins negative Licht rückt ist das extrem Arcadige Gameplay. Die Wagen kleben richtig auf der Straße und es ist doch schon eine Herausforderung sein Auto mal ins schleudern oder ähnliches zu bringen.
Sound und Grafik
Need for Speed: The Run setzt auf die aus Battlefield 3 bekannte Frostbite 2 Engine und hat daher auch wunderschöne Wetter und Lichteffekte. Vor allem die oben zu sehende Wüste ist wunderschön inszeniert und man denkt häufig man fährt wirklich grade durch einen Sandsturm. Aber auch das bereits aus der Demo bekannte Rennen in dem man durch die Rockey Mountains fährt und dabei Lavinen ausgelöst ist lässt die wunderschönen Partikeleffekte der Engine aufblühen. Was ebenfalls fantastisch anzusehen ist wenn man direkt auf die Sonne zu fährt. Der Soundtrack in The Run ist ebenfalls gut gewählt und ist immer passend zum Rennen fahren. Einzig die bereits katastrophalen Synchronsprecher fallen negativ auf.