Steven Spielberg und Peter Jackson sind die beiden wichtigsten Regisseure unserer Zeit. Sie haben sich zusammengesetzt um eine Trilogie von Tim und Struppi Filmen zu drehen. Der erste Film mit dem Namen „Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn“ kommt am 27. Oktober in die Kinos und was darf bei einem Blockbuster natürlich nicht fehlen? Genau. Das Spiel zum Film. In unserem Review lest ihr ob sich der Kauf lohnt.
Tims erste Reise
In der Einzelspielerkampagne spielt ihr den jungen Reporter Tim, der sich durch Zufall auf die Suche nach der Einhorn macht. Das Schiff gehörte einem Vorfahren von Kapitän Haddock, den Tim im Laufe seiner Reise trifft. Kapitän Haddock hat einen kleinen psychischen Schaden und daher spielt er manchmal die Schwertkämpfe seines Vorfahren nach. Diese Schwertkämpfe dürft ihr dann selber spielen, aber sie sind störend und bringen die Story kaum voran. Neben Tim, Struppi und Kapitän Haddock trefft ihr auf Schulze und Schultze, zwei gleich aussehende Polizisten, sowie auf Bianca Castafiore, eine erfolgreiche Sängerin die ein Auge auf Kapitän Haddock geworfen hat.
In 32 Missionen um die Welt
Die Story wird euch für 4 bis 6 Stunden fesseln und schafft es nicht langweilig zu werden. Mal müsst ihr besonders starke Gegner mit einem Kronleuchter erschlagen oder auf Bananen ausrutschen lassen, während an anderen Stellen Köpfchen gefragt ist, um Bosskämpfe zu überstehen oder einfache Rätsel zu lösen. Die Level spielen unter anderem Unterwasser, in der Wüste oder in einem Palast. Da Tim und Kapitän Haddock die langen Strecken zwischen den Gebieten natürlich nicht zu Fuß zurücklegen können dürft ihr ein Motorrad und ein Flugzeug steuern. Die Bösewichte sind aber auch motorisiert, wodurch es zu Gefechten in der Luft und auf der Straße kommt.
Für genügend Abwechslung ist in der kurzen Einzelspielerkampagne gesorgt, doch leider gibt es einzelne Elemente die nicht so gut gelungen sind. Mit einem Enterhaken müsst ihr euch hin und wieder an einer Häuserwand hocharbeiten. Das System ist beim ersten Mal witzig, aber wird spätestens nach der vierten Wand eintönig. Auch die Kämpfe von Haddocks Vorfahren laufen immer nach dem gleichen Prinzip ab und lassen sich schlecht mit dem Controller steuern. Durch den leichten Schwierigkeitsgrad kommt ihr trotzdem immer weiter. Am meisten hat es uns gestört, dass wir bei den Schwertkämpfen nicht selbstständig laufen können. Ihr habt nur die Möglichkeit euch zu verteidigen oder anzugreifen. Hier hätten die Entwickler mehr aus dem Spielprinzip herausholen können oder sie hätten weniger Kämpfe in die Solokampagne einbauen sollen. Wegen den Luftgefechten und den Schwertkämpfen hat das Spiel wahrscheinlich die Freigabe ab 12 Jahren bekommen. Unserer Meinung ist das Spiel für Spieler ab 6 Jahren geeignet und es ist auch auf diese junge Zielgruppe ausgelegt.
Challenge accepted
Den Herausforderungsmodus hätte sich Ubisoft komplett sparen können. Mit dem Motorrad nach neuen Bestzeiten zu jagen oder mit dem Flugzeug Fotos zu schießen hört sich nicht nur langweilig an. Es ist auch unglaublich eintönig. Bei den verschiedenen Herausforderungen könnt ihr Bronze-, Silber-, Gold- und Platin-Medaillen verdienen. Die Platinmedaillen fordern den Spieler zwar wirklich heraus, aber ich bezweifle das sich junge Spieler beziehungsweise Erwachsene die Zeit nehmen werden die immer wieder gleichen Herausforderungen zu perfektionieren. Nur in diesem Modus funktioniert die Steuerung mit Kinect. Obwohl der Kinectsensor fast immer die angezeigten Kommandos erkennt kommt selbst dabei kein Spaß auf und durch die kurze Verzögerung durch Kinect ist es fast unmöglich die Platinmedaillien zu erhalten.
Im Team seid ihr stärker
Die große Stärke von „Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn“ ist der Koop-Modus. Das Gameplay unterscheidet sich kaum vom Story-Modus, aber zu zweit macht es einfach mehr Spaß. Gerade für Familien die zusammen spielen wollen ist dieser Modus geeignet. Ihr werdet immer wieder mit eurem Partner darüber diskutieren wie ihr denn jetzt weiter kommt. Das Chaos bricht spätestens aus wenn ihr gegen einen riesigen Kopf kämpft oder sich das ganze Level verändert wenn ihr einen Schalter betätigt. Nach und nach könnt ihr alle Charaktere der Story freischalten die jeweils einzigartige Fähigkeiten haben. Tim besitzt einen Enterhaken mit dem er sich zu höheren Ebenen hochziehen kann. Kapitän Haddock ist unglaublich stark und kann schwere Kisten schieben oder Wände durchschlagen. Schulze und Schultze drehen ihren Gehstock so schnell, dass ihr damit sogar Projektile umleiten könnt. Bianca Castafiore kann höher springen als andere Charaktere und sie kann mit ihrer Stimme Glas zum Brechen bringen. Zu guter Letzt kann Struppi Schätze erschnüffeln und diese ausgraben. Diese Kombination fesselt euch zumindest 6 Stunden an den Controller und noch viel länger wenn ihr euch auf die Suche nach allen versteckten Schätzen macht.
Filmreifer Look
Die Grafik orientiert sich am Film, der komplett animiert ist. Der für Tim und Struppi typische Humor ist auch mit dabei. Ein Mann im Taucheranzug ist unverwundbar bis man ihn mit einem Fass abwirft. Danach läuft er nur noch in Unterhose rum. Das gesamte Spiel spielt sich wie eine kleine Sammlung von Tim und Struppi-Büchern. Die sehr gelungene deutsche Synchronisation führt dazu, dass man sich voll und ganz auf das Spiel einlassen kann.