Mafia: Definitive Edition – Test / Review

    2002 erschien Mafia, ein Spiel, das sich großer Beliebtheit erfreute und eine Konkurrenz zum damaligen Grand Theft Auto darstellte. Jetzt, 18 Jahre später, erscheint nun die Definitive Edition, die ein Remake des Originals darstellt. Ob das Remake ein Angebot ist, das man nicht ablehnen kann, oder nur eine lieblose Definitive Edition ist (wie die von Mafia II), erfahrt ihr in diesem Test.

    Die Geschichte von Thomas Angelo – Die Story

    Gleich zu Beginn kann gesagt werden, dass Mafia: Definitive Edition sich sehr nah an das Original hält:

    Wir schlüpfen in die Haut von Thomas „Tommy“ Angelo, der in 1930er Jahren in der fiktiven Stadt Lost Heaven ein einfacher Taxifahrer ist. Während einer Nachtschicht macht Tommy eine Pause und genau dann ereignet sich in der Nebenstraße ein Unfall, zwei Typen, Sam und Paulie, einer verletzt, der andere mit gezückter Waffe, kommen auf Tommy zu. Sie zwingen ihn sie zu fahren, da sie verfolgt werden. Tommy war klar, dass er keine Wahl hat. So beginnt eine Verfolgungsjagd mit Gangstern durch die Nacht…

    Nach der Verfolgungsjagd wird Tommy großzügig entschädigt und schwört sich nichts mit den Gangstern zu tun haben zu wollen. Doch es dauert nicht lange, da wird Tommy von den Gangstern, vor denen er in der Nacht geflüchtet ist, überfallen. Da er zufällig in der Nähe der Bar ist, an der er Sam und Paulie abgesetzt hatte, flüchtet er dorthin. Dort angekommen wird ihm die Chance geboten sich zu rächen. So nimmt die Geschichte des Mafiosos Tommy Angelo ihren Lauf…

    Der Verlauf der Geschichte orientiert sich, wie oben schon gesagt, sehr am Original. Es wurden zwar Zwischensequenzen etwas verändert, was aber nicht weiter schlimm ist. Ein Beispiel: bei der einleitenden Sequenz, in dem das erste Gespräch zwischen Tommy und dem Detective stattfindet (Intermezzo I), ist das Gespräch länger und bietet einige Dialogzeilen mehr, die auch mehr Emotionen und Hintergründe hervorbringen. So wird auch mehr das Zwischenmenschliche in den Sequenzen vermittelt.

    Grundsätzlich kann aber gesagt werden, dass Start- und Zielpunkt gleich bleiben. Lediglich Weg und Methoden bis dorthin unterscheiden sich ein wenig im Vergleich zum Original. Doch dazu mehr im Gameplay.

    Neues vertrautes Gameplay – Das Gameplay

    Die Mafia: Definitive Edition wurde von Hangar 13 entwickelt und basiert auf der gleichen Engine wie Mafia III. Das bedeutet, dass das Gameplay aus Fahren, Ballern und in Deckung gehen besteht. Ganz wie in modernen Actiontiteln huschen wir in Deckung und feuern von dort aus auf die anderen Gangster oder wer uns sonst ans Leder will.

    Die 20 Missionen der Kampagne bieten auch einige Neuerungen, wie beispielsweise der Möglichkeit zu schleichen und Personen lautlos auszuschalten (ja, das ging auch zum Teil im Original). Darüber hinaus wurde einige Missionen überarbeitet, sodass wir nicht Ewigkeiten durch die Stadt gurken müssen. Apropos: die alten Kübel steuern sich immer noch etwas schwerfällig. Das sind eben richtige Oldtimer. Neu hinzugekommen sind aber Motorräder. Optional können aber noch Fahrhilfen eingeschaltet werden.

    Nostalgiker wird es freuen, dass es noch einen zusätzlichen Schwierigkeitsgrad gibt, der sich „Klassisch“ nennt. Hier sind alle Fahrhilfen ausgeschaltet, die Polizei agiert wie im Original (ich sage nur: rote Ampeln und zu schnelles Fahren), Treffer haben einen erhöhten Schaden und das Nachladen eines halb vollen Magazins führt zum Verlust der Kugeln im weggeworfenen Magazin.

    Was ebenfalls eine Neuerung darstellt sind Actionsequenzen in Verfolgungsjagden, die wir auslösen, in dem wir beispielsweise in Baustellen hineinfahren, um so unsere Verfolger auszuschalten oder auszubremsen. Diese Mechanik erinnert etwas an die Verfolgungsstopper aus Need for Speed.

    Die Welt in Mafia: Definitive Edition verhält sich wie im Original eher als eine stimmige Kulisse, die eine entsprechend passende Atmosphäre bereithält. So arbeiten wir uns von Mission zu Mission weiter. Die freie Erkundung von Lost Heaven kann dann im Modus „Freie Fahrt“ erfolgen. Dieser bietet einige versteckte Herausforderungen. Während der Story haben wir die Möglichkeit noch Collectibles, wie Comics oder Zigarettenbilder zu sammeln.

    Technisch einwandfrei? – Die Technik

    Mit der Mafia III-Engine, die gefühlt deutlich aufpoliert wurde, haben wir optisch ein sehr schönes Lost Heaven serviert bekommen. Mafia: Definitive Edition lässt sich wirklich sehen, hat aber an einigen Stellen etwas matschige Texturen. Dies sieht man hin und wieder in den Gesichtern einiger NPCs, die sich in der Distanz befinden.

    Von der Performance erfordert Mafia: Definitive Edition auch kein High-End-System, um vernünftig zu laufen. Hierzu eine Auflistung der Systemanforderungen:

    Minimum:

      • Benötigt ein 64 Bit Prozessor und Betriebssystem
      • Betriebssystem: Windows 10 64-bit
      • Prozessor: Intel Core-i5 2550K 3,4 GHz / AMD FX 8120 3,1 GHz
      • Arbeitsspeicher: 6 GB RAM
      • Grafikkarte: NVIDIA GeForce GTX 660 / AMD Radeon HD 7870
      • DirectX: Version 11
      • Speicher: 50 GB freier Speicher
      • Soundkarte: DirectX Kompatibel

    Empfohlen:

      • Benötigt ein 64 Bit Prozessor und Betriebssystem
      • Betriebssystem: Windows 10 64-bit
      • Prozessor: Intel Core-i7 3770 3,4 GHz / AMD FX 8350 4,2 GHz
      • Arbeitsspeicher: 16 GB RAM
      • Grafikkarte: NVIDIA GeForce GTX 1080 / AMD Radeon RX 5700
      • DirectX: Version 11
      • Speicher: 50 GB freier Speicher
      • Soundkarte: DirectX Kompatibel

    Fazit

    Nach der Ankündigung war ich gespannt wie ein Flitzebogen. Ich dachte, wenn das nur annähernd so gut aussieht wie im Trailer und die Entwickler sich an das Original halten, dann könnte das echt fliegen. Und ich muss sagen, es fliegt!
    Klar, hier und da haben wir ein paar kleine Schwächen, aber insgesamt stimmt das Paket. Zumal der Titel nicht zum Vollpreis verfügbar ist (39,99 €).

    Fans des Originals greifen zu, wenn sie die ein oder andere künstlerische Ergänzung akzeptieren. Wer noch nichts mit Mafia am Hut hat und Lust auf einen Gangsterepos hat, der sollte sich Mafia: Definitve Edition definitiv zu Gemüte führen. Es ist ein Remake, das man nicht ablehnen kann.