Death Stranding – (PC-)Test / Review

    Death Stranding-Titel

    Es ist soweit! Das hochgelobte Endzeit-Abenteuer feiert 9 Monate nach seinem Release auf der PlayStation seine Premiere auf dem PC. Hinzu kommt, dass dies auch die Premiere für die Decima Engine auf dem PC ist.
    Inhaltlich unterscheidet sich Death Stranding bis auf das Half-Life-Crossover nicht von seiner PlayStation 4-Version. Aus diesen Grund wollen wir in dieser Review eher auf die technischen Verbesserungen der PC-Version eingehen und geben zu Beginn ein kleines Recap über Story und Gameplay.

    Bereit? Dann lasst uns los wandern!

    Das Ende der Gesellschaft – Die Story

    Death Stranding spielt in einer nahen Zukunft, in der die Zivilisation und Gesellschaft, wie wir sie kennen, zusammengebrochen ist.
    Nach der Entstehung von Raum und Zeit entstand das Leben und der Tod. Nun strandet der Tod in unserer Welt. Nachdem sich die „Tore zur Totenwelt“ geöffnet haben wurde die Erde verwüstet und alles kam zum Stillstand.

    Übernatürliche Schatten-/Totenwesen, sogenannte GDs, wandeln nun über die Erde und bringen den Timefall mit sich: eine Art Regen, der aber bei Lebewesen das Altern stark beschleunigt.
    Die Welt hat sich folglich stark verändert: der Zusammenbruch der menschlichen Zivilisation, Aussterben von Tieren, GDs, ein neuartiges Element namens Chiralium und umherstreifende MULEs.

    MULEs sind ehemalige Lieferanten, die verbliebenen Überlebende mit Lieferungen versorgt haben. Sind nun aber zu Banditen geworden und überfallen anderen Lieferanten. Sie leben in Lagern verteilt in der Welt und sind nicht gerade freundliche Zeitgenossen.
    Dann gibt es noch eine Art Terroristen, die die Übernatürlichen Kräfte der GDs verwenden, um den Wiederaufbau der Gesellschaft zu verhindern.

    Jetzt kommen wir in Spiel. Aber wer sind wir eigentlich? Wir schlüpfen in die Haut von Sam Porter Bridges, gespielt von Norman Reedus, der Sohn der letzten Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika. Von ihr erhalten wir den Auftrag die verbliebenen Städte in Amerika zu vereinen, indem wir einmal von einer Küste zur anderen wandern.
    Unsere Schwester Amelie, gespielt von Lindsay Wagner, startete bereits eine solche Expedition und wurde dabei aber gefangen genommen. Über ein Hologramm bittet sie uns die Aufgabe anzunehmen.

    Soweit so gut, das hört sich nach einer langen Reise mit unbequemen Begegnungen an …

    Delivery at your service – Etwas Gameplay

    Unser Protagonist soll also die verbliebenen Städte miteinander vereinen und mit dem Nötigsten versorgen. Dabei ist Sam ein sogenannter Wiederkehrer. Das heißt, dass er nach dem Tod wieder zurück ins Leben finden kann.

    Außerdem hat er die besondere Gabe die GDs zu spüren. Ist Sam mit einem Bridge Baby (BB) verbunden, kann er die GDs sogar sehen. Allerdings wird Sam dann von Flashbacks des Babys heimgesucht.
    Wissenschaftler Deadman, gespielt von Guillermo del Toro, hilft uns dabei per Funk/Hologramm und informiert uns über neue Forschungsergebnisse über die BBs.

    Hinzu kommt, dass GDs allergisch auf das Blut von Sam reagieren. So kommt es, dass wir im Spielverlauf Waffen mit unserem Blut versorgen, sodass wir uns gegen die GDs besser zur Wehr setzen können.

    Auf Reisen mit Gadgets

    Das alles klingt jetzt sehr wirr und abgefahren. Ja, es ist schon ziemlich Fucked Up wenn man so möchte. Mit einer Spielzeit von etwa 70 – 100 Stunden, je nachdem wie viel man erkunden möchte, ist Death Stranding doch ein recht langer Titel. Dennoch zieht es uns immer wieder hinein und wir möchten wissen wie es weiter mit Sam und dem Rest der zerfallenen Welt geht.

    Es gibt auch ein Entwicklungssystem mit dem wir nach und nach immer mehr Gadgets und Waffen freischalten. Während wir anfangs nur zu Fuß unterwegs sind und Probleme haben, wenn unser Gepäck recht groß ist, fahren wir später mit Motorrad und Exo-Suite durch die Gegend (Metal Gear Solid V: The Phantom Pain lässt grüßen).
    Gleiches gilt für den Kampf: zu Beginn haben wir nur die Möglichkeit uns per Nahkampf zu wehren, später haben wir neben nicht tödlichen Waffen auch ein Arsenal an tödlichen Kalibern. Aber aufgehorcht: das Töten hat in Death Stranding Konsequenzen, denn die Toten kehren als Totengeister zurück. So kann es sein, dass wir Gebiete mit Totengeistern versehen, wenn wir MULEs oder andere Menschen töten.

    Des Weiteren gibt es noch optionale Aufgaben, die uns weitere Belohnung bescheren sowie im Entwicklungssystem weiterbringen. Es geht sogar so weit, dass wir Wachtürme und Straßen bauen können. Was uns zur Online-Komponente bringt: ähnlich wie in Dark Souls können solche Gadgets „geteilt“ werden und Spieler werden online miteinander vernetzt. Dieses Feature ist aber optional.

    Aber genug vom bekannten Gameplay und der Story. Kommen wir zur Technik.

    So schön wie noch nie – Die Technik

    Mit Death Stranding kommt der erste Titel mit der Decima Engine auf den PC, später im Sommer folgt noch Horizon Zero Dawn. Vorweg kann aber gleich gesagt werden, dass die Engine einen guten Job erledigt und Death Stranding mit den neuen PC-Features nochmals besser aussehen lässt. Dabei aber nicht die neueste High-End-Hardware benötigt.
    Aber kommen wir erst einmal zu den Systemanforderungen:

    Systemanforderungen:

    MINIMUM:

      • Betriebssystem: Windows 10
      • Prozessor: Intel Core i5-3470 oder AMD Ryzen 3 1200
      • Arbeitsspeicher: 8 GB RAM
      • Grafik: GeForce GTX 1050 3 GB oder AMD Radeon RX 560 4 GB
      • DirectX: Version 12
      • Speicherplatz: 80 GB verfügbarer Speicherplatz
      • Soundkarte: DirectX kompatibel

    EMPFOHLEN:

      • Betriebssystem: Windows 10
      • Prozessor: Intel Core i7-3770 oder AMD Ryzen 5 1600
      • Arbeitsspeicher: 8 GB RAM
      • Grafik: GeForce GTX 1060 6 GB oder AMD Radeon RX 590
      • DirectX: Version 12
      • Speicherplatz: 80 GB verfügbarer Speicherplatz
      • Soundkarte: DirectX kompatibel

    Einstellungsmöglichkeiten

    Angepriesene Features wie hohe Bildwiederholraten und Auflösungen sind zwar vorhanden, aber nur in einem begrenzten Maß einstellbar. So ist es bei der Auflösung nur möglich zwischen 720p, 1080p 1440p sowie 2160p zu wählen. Die Bildwiederholrate kann auf 30, 60, 120, 144 oder 240 gesetzt werden. Aber Achtung: Zwischensequenzen im Spiel laufen mit 60 FPS.

    Sonst gibt es leider nur recht wenig Einstellungsmöglichkeiten für die Grafik. Beim Seitenverhältnis kann nur zwischen 16:9 und 21:9 gewählt werden. Sonst kann nur der allgemeine Detailgrad, Schatten sowie Tiefenschärfe eingestellt werden. Wer die Hardware besitzt kann auch HDR aktivieren sowie das Nvidia exklusive DLSS 2.0-Feature, das nur mit RTX-Karten funktioniert. Mit DLSS 2.0 lassen sich die berechneten Bilder intern hochskalieren, um ein schärferes Bild darzustellen.

    Was allerdings auffällt ist, dass die grafischen Presets keine großen Unterschiede aufweisen, bis auf die Beleuchtungen und Tiefenschärfe-Effekte. Lediglich der Sprung von „Mittel“ auf „Niedrig“ macht sich etwas bemerkbar.

    Die Audio-Optionen fallen sehr spärlich aus: neben der Einstellung für die Gesamtlautstärke lässt sich nur unser Ausgabegerät einstellen. Hier können aber zwei verschiedene Geräte gewählt werden: eines für den Game-Sound und das andere für die Geräusche des Bridge Babys mit dem wir während des Spiels interagieren.

     

    Durch die Umsetzung auf dem PC und der höheren Bildwiederholrate erhalten wir ein viel besseres Spielgefühl. Denn mit 60 FPS oder höher lässt sich Sam besser und flüssiger steuern. Damit fühlen sich die Wanderungen durch die verlassenen Gebiete, auch wenn es einmal steinig wird, deutlich geschmeidiger an.

    Fazit

    Mit Death Stranding kommt nun das neue Werk vom schon fast legendären Videospielentwickler und Visionär Hideo Kojima auf den PC und bildet damit die beste Version des Spiels ab.
    Durch die Unterstützung der hohen Auflösungen sowie der höheren Bildrate spielt sich Death Stranding besser denn je. Es hätten zwar hier und da einige Optionen mehr sein können, aber das ist kein Totschlagargument. Die Decima Engine liefert eine gute Performance auf dem heimischen Rechner.

    Wer also noch nicht in den Genuss von Death Stranding gekommen ist, hat hier die Chance die hübscheste und technisch beste Version des Titels zu erleben. Man sollte sich aber dem neuen und anderen Gamplay sowie Brain Fucks bewusst sein. Es ist ein sehr spezielles Spiel, auf das man sich einlassen muss.
    Ob sich das von Kojima getaufte „Strandlike“-Genre etablieren kann, bleibt abzuwarten.